Dienstag, 16. Februar 2010

The Good, the Bad, the Meh - Darksiders

Zeit für anständige Reviews und eine (wenn auch späte) Premiere in Form von Darksiders.




Entwickler: Vigil Games
Publisher: THQ
USK-Version ungekürzt: Ja


Entwickelt vom jungen Entwicklungsstudio Vigil Games bringt auch umfangreiche Recherche keine Namen zum Vorschein, die was hermachen - von Creative Director Joe Madueira mal abgesehen, der immerhin den X-Men-Comics seinen Stempel aufdrücken konnte. Alle anderen Namen, die man in den Credits zu lesen bekommt, sind absolute Nobodys, was das Spiel umso beeindruckender macht. Im Vorfeld fälschlicherweise als God of War-Klon abgestempelt und in 2009 auf Gametrailers.com fast durchgehend auf Werbebannern präsent, ist das Ergebnis überraschend anders als erwartet und erinnert eher an Legacy of Kain und Zelda. Ein klassisches Action-Adventure mit simplen Kämpfen, weiten Wegen, unzähligen Collectibles und einigen Denksportaufgaben. Aber taugt's?





The Good

Stimmige Optik
Darksiders ist kein Blender und die Optik müsste angesichts der verwaschenen Texturen und zum Teil schlichten Architektur eigentlich durchgehend mit 60 Frames laufen. Tut's nicht, es geht sogar öfter in die Knie und ist generell eher mau, aber dafür sieht alles sehr stimmig und rund aus. Vor allem die Charaktere wurden mit viel Liebe zum Detail gestaltet.

Back to the roots
Action-Adventure vom Schlage eines Darksiders sind selten geworden. Wem Uncharted (unabhängig von der Qualität) zu casual ist und wer ein Gamepad auch blind bedienen kann, der darf sich freuen. Ähnlich wie ein Legacy of Kain ist Darksiders ein Spiel von Spielern für Spieler. Deine Mudder kann das nich spielen, soll sie aber auch gar nicht können. Perfekt.

Ruin
Wars Pferd sieht nicht nur hammergeil aus, es steuert sich auch gut. Schade, dass man es nicht schon früher und regelmäßiger einsetzen darf, aber seit Shadow of the Colossus hat sich reiten in einem Spiel nicht mehr so gut angefühlt und die grausame Erinnerung an den Panzer mit Ohren aus Call of Hurensohn 2 ist fast gänzlich verblasst. Danke.

Sammeltrieb

Auch wenn dem Spiel der letzte Funke Motivation zur Suche all der versteckten Items abgeht, wer gerne sammelt (und wer tut das nicht), bekommt jede Menge zu tun. Sogar der Fetch-Quest am Ende des Spiels ist komfortabel genug implementiert, dass er einem nicht auf den Sack geht. Ein Traum.

Denksport
Versierte Spieler werden zwar nie vor übertrieben große Herausforderungen gesetzt, aber Kollege Iscitürk war oft an seinen geistigen Grenzen und ich hab zumindest ein paar Mal grübeln müssen. Nix rekordverdächtiges, aber eine wunderbare Auflockerung und durchaus clever implementiert.

Badass-Motherfucker-Moment
Zugegeben, die Story kommt lange Zeit nicht in Gang und Hauptdarsteller War hat so viel Charisma wie ein VW-Bus, aber am Ende gibt's noch mal einen fetten Moment der Awesomeness, auf den es sich zu warten lohnt.





The Meh

Die Story

Da wäre deutlich mehr drin gewesen und Darksiders ist zu keinem Zeitpunkt so packend wie ein Legacy of Kain. Nicht wirklich schlecht, aber hinter den Möglichkeiten.

Das Kampfsystem
Für ein Action-Adventure gibt's ne Menge Moves und Möglichkeiten, dennoch fühlt sich das Gekloppe insgesamt recht hohl an und in Horden auftretende Mini-Gegner langweilen schnell.

Die Kamera

Der rechte Stick reagiert etwas empfindlich und darf nicht angepasst werden. Zusammen mit der etwas dicht am Charakter befindlichen Kamera und dem leichten Geruckel ergibt das ein nicht unbedingt perfektes Bild.

Unischtbare Mauern
Ich erwarte ja kein GTA und muss auch nicht absolut jede Ecke abgrasen können, aber gelegentlich gehen einem unsichtbare Wände kurz vor den physischen Wänden schon auf den Sack.





The Bad
Langzeitmotivation

Die sammelbaren Objekte schalten wirklich nur Dinge im Spiel selbst frei und die völlige Abstinenz von Bonus-Material ist eine Schande. Ein zweites Durchspielen mit den bereits vorhandenen Kräften ist nicht möglich, nach dem Abspann ist die Luft also komplett raus. Immerhin dauert's bis dahin locker 15 Stunden. Löblich.

Maik says:
Legacy of Kain ist tot und wird so schnell auch nicht mehr wiederbelebt, Zelda ist inhaltlich nicht mein Ding, da kommt mir Darksiders gerade recht. Wenn's auch eigentlich nur von Hinz und Kunz alles zusammenklaut, es ist polished und kompetent umgesetzt. Schade, dass die Story nicht mehr Gänsehaut verursacht, aber vielleicht kann ein zweiter Teil in diesem Bereich ja aufdrehen.

8/10 (Ne knappe 8, aber die Liebe zum Detail und die konsequente Ausrichtung des Spiels lassen keine andere Wertung zu)

2 Kommentare:

  1. Cooles Review! Hab mir den Titel grad erst gekauft, allerdings muss ich noch auf meine PS3 warten, da sich der Laser vwerabschiedet hat ... 'nen Kauf war's aber schon deswegen wert, weil es endlich (!) mal wieder ein richtiges action-ADVENTURE ist, und mit einem Kauf hoffentlich den Publishern auch mal gezeigt werden kann, dass nicht alle Spieler hirnamputierte Waffenpornoliebhabe sind. Freue mich deswegen auch schon auf Heavy Rain :D

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