Sonntag, 22. Mai 2011

The Good, the Bad, the Meh - L.A. Noire

Mut zum Hut! Hut ab! Der Hut steht im gut. Die Nut im Hut...


Entwickler: Team Bondi (in Kooperation mit zahlreichen Rockstar-Studios)
Publisher: Rockstar Games
USK-Version ungekürzt: Ja

Gott, war The Getaway auf der PS2 ein Haufen Scheiße. Krüppelige Steuerung, pottenhässliche Optik, hanebüchene Gameplayelemente und jede Menge unfreiwilliger Humor. Und ausgerechnet der Kopf hinter dieser Grütze Brendan McNamara soll jetzt ein richtig gutes Spiel auf die Beine gestellt haben? Kaum vorstellbar, aber wenn man den Rockstar-Faktor mit einrechnet, sieht das Ergebnis schon gleich ganz anders aus. Aber reicht das? Und braucht es wirklich NOCH ein Spiel mit offener Stadt, in der man Leute niederballert und ein wenig rumfährt? Oder ist L.A. Noire am Ende ganz was anderes?




The Good

Mördermimik
Damit das gleich vom Tisch ist. Zahlreiche Medien und Personen (mich eingeschlossen) haben die tolle Mimik der Darsteller in L.A. Noire ja schon in den höchsten Tönen gelobt, aber man muss es einfach so sagen: L.A. Noire ist die neue Referenz in Sachen virtuelle Schauspieler. Selbst Titel wie Enslaved oder Uncharted können gegen dieses unfassbaren Gesichtsanimationen nicht anstinken. Wollen sie auch gar nicht, denn schließlich sind die Charaktere in diesen Titeln ein Stück weit überzeichnet und absoluter Realismus steht nicht zur Debatte. L.A. Noire will aber ein authentisches Bild der 40er zeichnen und vor allem den Personen ein glaubwürdiges Aussehen verpassen. Rein auf die Gesichter bezogen wird dieses Ziel nicht nur erreicht, hier wurde eine neue Ära eingeleitet. Selbst Rendervideos hatten vorher selten so unglaublich lebensechte Gesichter und hier läuft das alles in Echtzeit. In einer riesigen Stadt. WTF? Ich hab keine Ahnung wie die das hinbekommen haben, aber auf einen Schlag sieht GTA IV in dieser Beziehung unglaublich veraltet aus. Wenn ich mich da an die hochnotpeinlichen Hackfressen aus Assassin's Creed zurück erinnere, komm ich aus dem Lachen nicht mehr raus. Gran-di-os! Muss man gesehen haben.

Liebe zum Detail
Versteht sich bei einem Rockstar-Spiel ja fast von selbst und zuletzt konnte mich Red Dead Redemption so flashen. L.A. Noire trieft einfach aus jeder Pore Atmosphäre. Was hier an Aufwand betrieben wurde, um selbst minimalste Details umzusetzen, ist kaum in Worte zu fassen. Klar, kennen wir alles schon aus GTA IV, aber das war eben eigentlich nur ein detailliertes Remake von den Vorgängern. L.A. Noire ist anders, frischer und unverbrauchter im Setting. Und deswegen fallen einem eben Dinge auf, die in einem anderen Setting kaum noch wahrgenommen würden. Die leicht quietschenden Bremsen, die ständig paffenden Bewohner der Stadt, die Fahrzeuge, die Klamotten, fuck, selbst animierte Schaufenster (!) sind drin. Die sieht man im Spiel vielleicht ein einziges Mal, aber sie sind immer da. Wer macht so was?! Sind die irre? Man sieht dem Spiel jedenfalls deutlich an, warum das so lange gedauert hat. Ob es nun jeden Aufwand wert war, sei mal dahin gestellt, aber es verdient Hochachtung.

Schauspieler
Lustigerweise ist es gerade der Hauptdarsteller, der mir ab und an etwas zu übertrieben agiert hat, aber alle, ausnahmslos alle, anderen Darsteller sind grandios. In Verbindung mit der fetten Gesichtsanimation bekommt man hier Performances geboten, die schlicht und ergreifend Referenz sind.

Die Musik
Keine tausend Radiosender, kein lustiges Talk-Radio und trotzdem ist die akustische Seite grandios. Smoother Jazz, spannungssteigernde Orchestermusik, ins Ohr gehende Tracks aus der Zeit, hier merkt man den Einfluss von Rockstar und den Housers. Nicht, dass ich den blassesten Schimmer von der Musik dieser Epoche hätte, aber musikalisch fühlt sich das ganze Spiel einfach perfekt an.

Epic
Ich mag GTA IV, echt. Muss ich noch mal sagen, bevor es zu Missverständnissen kommt. Und dennoch war das Spiel über weite Strecken einfach sauanstrengend. Tausend Füller-Missionen, ständig klingelt das Telefon und dann ist die Nummer auch noch so derb umfangreich. Selbst bei Red Dead hatte ich zeitweise das Gefühl, dass es etwas schleppend voran geht und damit meine ich nicht das letzte Kapitel. L.A. Noire hat keine einzige bedeutungslose Mission und trotzdem ist das Ding mordsumfangreich. Ich hab locker drei Tage dran gezockt und die interne Uhr zeigt 20 Stunden an. Ich hab gerade mal 20 der 40 Zufallsverbrechen gelöst, ein paar versteckte Karren gesucht und gefunden und einige Sehenswürdigkeiten entdeckt. Es wäre also noch locker 4-5 Stunden Zeit zu verballern gewesen, wenn nicht noch mehr. L.A. Noire ist aber eben kein GTA und einfach nur mal rumfahren und Blödsinn anstellen, macht einfach keinen Sinn. Die 20 Stunden sind also im Prinzip reine Spielzeit für die Story. Wow!

Er war ein Cop, ein verdammt guter ...
Klar macht es meistens mehr Spaß die bösen Jungs zu spielen, aber das haben wir in solchen Titel ja schon zur Genüge getan. Der Traum vom Spiel mit einem Cop als Hauptdarsteller, der Kriminalfälle löst, ist tatsächlich wahr geworden. Nicht ohne Makel, aber ziemlich genau so wie man das machen sollte. Cole kommt am Tatort an, untersucht Leiche und/oder Tatort, redet mit dem Gerichtsmediziner, kombiniert, befragt Zeugen und verhört anschließend Verdächtige. All das ist unglaublich rund und gut spielbar implementiert worden. Ziemlich genau so wie wir das im Fernsehen gelernt haben.

Was geht ab?
Kann ich heut noch die Story von GTA IV zusammenfassen (Wirklich, ich mag das Spiel. Immer noch!)? Nein, kann ich nicht. Viele Charaktere sind mir im Gedächtnis geblieben und Storyfetzen, aber ich müsste lügen, wenn ich behaupten würde noch alles zusammen zu kriegen. L.A. Noire ist auch hier anders, weil man einerseits einzelne Fälle löst, diese aber zum Teil zusammenhängen und sich ein roter Faden durchs gesamte Spiel zieht. Ich wollte immer wissen wie es weiter geht und konnte meist auch die Charaktere immer wieder zuordnen.

Ganz entspannt
The Getaway war unter anderem deswegen so scheiße, weil man viele Szenen schlicht auswendig lernen musste und oft verarscht wurde. Wenn ich mich dann noch an diese unsäglichen Laserfallen in Verbindung mit der krüppeligen Steuerung erinnere, wird mir spontan übel. L.A. Noire ist da viel entspannter. Man merkt, dass hier auch der letzte Depp klar kommen soll. Die zahlreichen Hilfsmittel (vibrierender Controller bei Indizien, kurzes Musikstück bei allen gefundenen Spuren, ...) sind eine Sache, aber sogar ganze Actionszenen lassen sich überspringen, wenn man ein paar Mal an der gleichen Stelle ins Gras beißt. Das macht das Spiel angenehm stressfrei, bietet allerdings auch weniger spielerischen Anspruch.



In your face!
Keine Ahnung in welche Kategorie das gehört, aber an mehr als einer Stelle fühlte ich mich an Heavy Rain erinnert, nur dass HR im Vergleich wie das Produkt eines 12-jährigen aussieht. Heavy Rain versucht krampfhaft erwachsen zu wirken, L.A. Noire ist es. Ich muss keinen Kaffee mit dem Analogstick umrühren, um mich in einen Charakter hineinzuversetzen und Actionszenen müssen nicht so aussehen wie Pri-Viz-Animationen mit Playmobil-Figuren.

Driver
Die Fahrphysik ist erheblich actionorientierter als bei einem GTA IV. Selbst die klobigsten Kisten sind gut kontrollierbar. Erstaunlicherweise sogar so gut, dass es richtig Spaß macht mit nem Handbrake-Turn durch die Kurven zu driften. Im Zusammenspiel mit der klasse gestalteten Stadt ergibt sich daraus eine gute Mischung mit vielen Abkürzungen, Sprüngen und Hinterhof-Gassen. Da kommt ja fast Driver-Feeling auf. 


The Meh

Uncanny Valley
Wer den Begriff nicht kennt, bitte jetzt googeln. Ich warte so lange ... Willkommen zurück! Die Gesichter sehen grandios aus, keine Frage. Im Zusammenspiel mit der (im Vergleich) weniger detaillierten Optik kommt das allerdings mitunter etwas schräg rüber. Eine am Körper klebender Krawatte würde einen sonst nicht so stören, hier fällt es einfach mehr auf. Die klassischen Overacting-Bewegungen konnten glücklicherweise vermieden werden, dafür finden Gespräche oft in Shot-Gegenshot-Einstellungen statt. Der Grund dafür ist klar: Die Gesichter wurden jeweils einzeln aufgenommen und aus anderen Kamerawinkeln fällt gelegentlich auf, dass die Augen nicht so richtig den Gesprächspartner fixieren. Das ist alles halb so wild, zeigt aber, dass immer noch Raum für Optimierungen vorhanden ist und der Gesichtsscanner nicht nur Vorteile gegenüber klassischen Performance Capture hat.

Sag die Wahrheit!
Die Verhöre sind super, keine Frage. Allerdings gibt's den einen oder anderen Haken. Im Prinzip laufen die Ermittlungen immer gleich ab. Tatort untersuchen, Spuren sichern, Verdächtige verhören. Das funktioniert in der Reihenfolge recht gut, sorgt aber ab und an für Kopfkratzen. Im Verhör gibt es drei Auswahlmöglichkeiten bei Antworten. Man kann der Aussage Glauben schenken, sie anzweifeln oder den Verdächtigen ganz explizit der Lüge bezichtigen, muss es dann aber auch (mit einer der gefundenen Spuren) auch beweisen können. Das ist mal offensichtlich, oft aber auch unklar. Zu erkennen, dass das Gegenüber Scheiße erzählt, ist kein Problem, aber den richtigen Beweis auszuwählen, geht öfter mal schief. Richtig albern wird's dann, wenn ich gerade das versteckte Drogenlager eines Gangsters (im selben Raum!) entdeckt habe, im anschließenden Verhör aber unbedingt die reguläre Reihenfolge einhalten muss. Wenn der Verdächtige dann also sein "Ha! Beweis mir das erst mal!" raushaut, wirkt die Szenerie etwas albern.



Ohne Folgen
Egal wie dusselig man sich anstellt, das Ende eines Falles bekommt man immer zu Gesicht. Es muss aber nicht immer das "richtige" sein. Für die Hauptstory ist das allerdings nicht von Belang. Das Spiel bringt den Spieler immer wieder auf die richtige Bahn, egal wie lausig man sich im Verhör geschlagen hat. Das ist einerseits gut, schließlich will man nicht in Sackgassen landen, andererseits geht dadurch einiges an Spannung verloren. Schlimmer noch: ähnlich wie in Heavy Rain entstehen dadurch Momente, die Atmosphäre kosten. Wenn ich einen Fall komplett vergeige und (offenbar) den falschen hinter Gitter stecke, dann brüllt mich anschließend mein Vorgesetzter zusammen und droht mir mich wieder auf Streife zu schicken. So weit, so gut, nur wieso sagt mir derselbe Typ ne halbe Minute später im Intro des nächsten Falls, dass ich beim vorangegangenen Fall gute Arbeit geleistet hätte? Solche Ungereimtheiten sind aber glücklicherweise die Ausnahme und L.A. Noire ist weit vom Fortsetzungsroman-Charme von Heavy Rain entfernt.

Such!
Spurensuche ist vermutlich im echten Polizeialltag nicht unbedingt die spannendste aller Beschäftigungen. Von Adventures kennen wir das systematische Anklicken von ganzen Bildschirmen. In Gestalt von Cole Phelps läuft man also jeden Tatort akribisch ab, wartet darauf, dass der Controller rumpelt, schaut sich den Gegenstand an und sucht weiter. Das ist nicht immer aufregend und manchmal sogar doof, wenn man wieder mal ne herumliegende Bierflasche aufhebt, die überhaupt nix mit dem Fall zu tun hat, was Cole dann auch sogleich kommentiert. Kann man aber einfach nicht viel besser lösen.

Alles nur Show
Verfolgungsjagden, zu Fuß und im Fahrzeug, sind aufregend inszeniert. Sie sind allerdings auch genau das und geskriptet von hier bis Meppen. Wenn man ein Fahrzeug verfolgt, kann man es nur verlieren, wenn man in die komplett entgegengesetzte Richtung fährt, einholen und ausschalten ist aber fast ein Ding der Unmöglichkeit. So lange, bis das Spiel das Skript erreicht hat, das besonders toll aussieht (Der Flüchtige wird dann beispielsweise von einer Straßenbahn erfasst). Das merkt man im Prinzip aber erst dann, wenn man eine Mission noch einmal spielt, im regulären Verlauf ahnt man es lediglich.

Immer dasselbe
Wenn man es ganz gemein formuliert, dann hat man nach zwei Stunden (spielerisch) alles gesehen. Das Gameplay verändert sich nicht großartig und im Lauf der Zeit werden manche Tätigkeiten sogar etwas ermüdend.



The Bad

Nicht nachhaken
Wie soll ich das jetzt erklären ohne zu spoilern? Ich kann's nicht, deswegen kleb ich diesen Punkt mal ans Ende dieses Eintrags.

GTA light
L.A. Noire ist kein GTA, klar soweit. Und dennoch gibt es Nebenmissionen und sammelbare Objekte. Die sind aber so sinn- und belanglos, dass sie wohl nur Achievement-Huren wie Udo sammeln werden. In Garagen versteckte Bonus-Fahrzeuge werden auf der Karte angezeigt (WTF?) und sind eben einfach etwas ausgefallenere oder besonders schnelle Autos. Braucht aber kein Mensch, weil erstens die Sirene des Polizeiwagens wesentlich wertvoller ist als Geschwindigkeit, sich alle Fahrzeuge gut beherrschen lassen und mehr Speed eher hinderlich ist und weil die Karre in der nächsten Cutscene auch schon wieder verschwunden ist. Selten sowas dusseliges gesehen. Nebenmissionen sind im Prinzip aufgewärmte Einsätze der Story. Hier eine Verfolgung zu Fuß, da eine Schießerei...gähn. Bringt alles Erfahrungspunkte, die wiederum im Hauptspiel für Intuitionspunkte sorgen, aber nötig ist das alles ganz und gar nicht. "Versteckte" Sehenswürdigkeiten hab ich immer nur durch Zufall entdeckt, die bringen aber auch nur Erfahrungspunkte und die versteckten Filmrollen hab ich im Spiel nie zu Gesicht bekommen. Ist mir aber auch wumpe.

Extra-Käse
Ein Spiel wie L.A. Noire würde sich bestens anbieten, um ordentlich Bonusmaterial beizulegen. Making-Ofs, Behind the scenes, Prototypen, das ganze Programm. Und was erwartet mich im Extras-Menü? Die Credits und ein Fahrzeug-Showroom, in dem ich mir alle (freigeschalteten) Autos angucken kann. Ahja. Noch uninteressanter ging's wohl nicht. Es gibt auch keine SE vom Spiel, also was in Gottes Namen ist da passiert? Jeder drittklassige Film kommt mit Kommentar und Tonnen von Extras auf DVD oder Blu-ray raus und so ein episches Mammut-Spiel wie L.A. Noire hat dann lediglich so nen Käse im Programm? Sehr, sehr bedauerlich.



Stoppt die Maschinen!
Ich seh ja ein, dass das Spiel komplex und gigantisch ist, da kann schon mal ein Bug durchrutschen. Hat mich bei Red Dead Redemption auch nicht gestört. Allerdings waren die Bugs in L.A. Noire auffälliger, weil sie die Illusion krasser zerstört haben. Wenn ein Flüchtiger plötzlich vor einer Wand stehen bleibt und das Skript nicht ausgeführt wird, dann sieht das albern aus. Ein letzter Gegner, der hinter einer Kiste ausharrt, selbst als ich neben ihm stehe und das Feuer eröffne, war auch eher belustigend. Dummerweise hatte ich auch noch mehrere Abstürze, einen sogar reproduzierbar. Alles noch im Rahmen, aber schon nervig.

Seichte Kost
Mit so einem Spiel darf man nicht zu viele Risiken eingehen, schließlich wäre es fatal, wenn die meisten Spieler nach einigen Missionen nicht mehr weiterkämen und keinen Bock mehr hätten. L.A. Noire ist komplexer und anspruchsvoller als ein GTA, zumindest was den Denkapperat angeht. Aber wenn ich ganz ehrlich bin, hatte ich mir ein paar Rätsel mehr erhofft. Es gibt vereinzelte Puzzles, aber die sind so dusseliger Pipifax, dass man sich ja fast schämt sie zu lösen. Mit entsprechenden Hinweisen vom Partner hätte man sicher auch komplexere und schwierigere Rätsel einbauen können, ohne die Käufer zu verprellen. Das hätte dann auch den Gesamteindruck etwas anspruchsvoller gestaltet, denn auch wenn GTA im Vergleich fast schon prollig wirkt, eigentlich kann man L.A. Noire auch mir einer Hand durchspielen...



Maik says:
Scheiß auf die Kritikpunkte, das muss man gesehen haben. Die Mimik ist so grandios, das kann man nicht in Worte fassen. Davon ab fühlt sich L.A. Noire so herrlich frisch und anders an. Kein Cousin, der anruft, kein Bowling, kein Darts, keine Füllermissionen für Doofe, sondern Polizeiarbeit, spannende Verhöre und toll inszenierte Verfolgungsjagden. Lange Zeit im Spiel war ich sicher, dass hier ein Traum verwirklicht wurde. Nix gegen GTA, aber die Nummer mit dem Gangster-Underdog, der sich nach oben ballert, hab ich langsam über. Dass es am Ende nicht ganz die Erfüllung eines Traums ist, liegt einerseits am etwas weichgespülten Spielverlauf, der Herausforderungen fast immer umschifft, andererseits an den Logiklücken. Dazu verweise ich auf den letzten Punkt am Ende dieses Eintrags. Unabhängig von alledem war L.A. Noire aber keine Sekunde langweilig, was für ein 20-Stunden-Spiel was heißen will und eine enorm stimmungsvolle Angelegenheit. Die hervorragenden Darsteller und die revolutionäre Technik sorgen einfach für ein bislang einzigartiges Erlebnis. L.A. Noire ist kein GTA, will es aber auch gar nicht sein. Es ist eine schnurgerade Detektivstory mit wunderschöner Ausstattung und einem abartigen Produktionsaufwand.

Ahmet says:

Was es sein will ist doch wurst. Es zählt nur, was es ist. Ich will reich sein und nix arbeiten, aber stattdessen bin ich arm und muss viel arbeiten. Was ich sein will interessiert also niemanden, du alte Sau!

9/10

SPOILER

Nicht nachhaken
Wenn L.A. Noire "nur" eine Detektivstory und den Werdegang eines Polizisten erzählt hätte, es wäre sicherlich etwas unspektakulärer ausgefallen und hätte dann auch nicht so lang sein dürfen, aber die Komplexität hat auch ihre Macken. Im Verlauf des Spiels wird klar, dass ein Serienkiller sein Unwesen treibt. Sobald dies klar wird, stellt sich heraus, dass in einigen Fällen zuvor letztendlich Unschuldige ins Kittchen (oder in die Gaskammer) gewandert sind. Das stellt ein moralisches Dilemma dar und ist ansich eine gute Idee, wenn mir nicht schon während der Fälle der Verdacht gekommen wäre, dass etwas nicht stimmt. Ich habe letztlich aber Verdächtige an den Staatsanwalt übergeben müssen und hatte dabei auch keine andere Wahl. Dabei habe ich manchmal gute, manchmal schlechte Bewertungen erhalten, es hat also alles irgendwie keinen Sinn ergeben. Das hat mich bei diesen Fällen extrem gewurmt und bei der "Enthüllung" eigentlich nur noch mehr geärgert. Hier hätte ich mir etwas weniger Komplexität oder zumindest beim Lösen der vorherigen Fälle mehr Freiheiten gewünscht. Auch erklärt sich das Spiel in manchen Situationen nicht eindeutig. An einer Stelle eines Verhöres fragte mich das Spiel, ob ich den Verdächtigen nach dem Verhör nun einlochen will oder das Gespräch beenden möchte. Beenden bedeutete in diesem Fall, dass der Verdächtige auf freien Fuß gesetzt wurde, was mir mein Vorgesetzter sofort brüllend unter die Nase hielt. Ich wollte den gar nicht laufen lassen, ich wollte lediglich zum zweiten Verhör gehen. Einige Missionen später kam es dann zu einer ähnlichen Situation und ich entschied mich die Person anzuklagen. Das war auch Käse, denn ich hatte gar keine Gelegenheit mehr die andere Person zu verhören. Da wäre eine klarere Befehlsangabe sinnvoll gewesen, die es mir erlaubt hätte das Gespräch lediglich zu pausieren. So hatte ich gleich zwei verbockte Fälle.

Zweiter Nachtrag:
Beim Rumprobieren schmiert mir das Spiel jetzt dauernd ab. Wenn ich am Vice-Desk frei durch die Stadt fahre und Nebenmissionen aufklären will, stürzt das Spiel ab, sobald ich in den Bereich rechts unten der Stadt fahre. Dabei ist es egal, ob ich selber fahre oder mich fahren lasse. Ich hör dann jetzt mal auf das zu spielen.

Freitag, 20. Mai 2011

While we are waiting...

Mein L.A. Noire ist auf der 360 bislang erst einmal abgestürzt und ich hoffe das bleibt auch so.  Bin jetzt auf Disc 2 und ziemlich angetan. Bis zum Review vertreiben wir uns die Zeit mit ein paar Wortspielen.

Mut zum Hut
Hut ab!
Hüte erster Güte
Ench-Amuns Tut betritt man nur mit Hut.
Meine Wut richtet sich gegen deinen Hut.
Auch Robin Hood trug einen Hut.
Keine Kopfbedeckung? Das kommt mir gar nicht in die Hüte.

Anyway, ich muss weiter spielen...

Montag, 16. Mai 2011

Noch vier Tage...

Gut? Schlecht? Super? Fürchterlich? Oder einfach nur okay? Keine Ahnung, aber ich kann's kaum erwarten.


Mittwoch, 11. Mai 2011

Das Positive sehen

Ich hab immer noch kein Portal 2 im Koop gespielt. Mein Bruder auch nicht. Der hat extra die PS3-Version gekauft und hat jetzt einen Code für die PC-Fassung. Den kann er in Steam auch eingeben, aber ohne PSN-Anmeldung trotzdem kein Portal 2 auf dem PC spielen. Das finde ich lustig. Nicht lustig genug, um mir den PSN-Ausfall nicht mehr auf den Sack gehen zu lassen, aber lustig genug. Und damit das Ganze auch mal einen positiven Anstrich bekommt: Ich hab schon seit Wochen kein System-Update für die PS3 mehr installieren müssen!

Freitag, 29. April 2011

Sonys Spendierhosen

Sonys PSN-Ausfall ist nicht mehr bloß peinlich, sondern hat mittlerweile desaströse Dimensionen erreicht. Kann man das je wieder gut machen?


Das PSN ist down. Alle Daten wurden von Hackern geklaut, die allgemeine Presse betet ein ums andere Mal die Zahl von 77 Millionen Usern runter. Netto ist die Zahl natürlich erheblich kleiner, denn von den 50 Millionen PS3-Konsolen sind locker 8 Millionen Austausch- oder Zweitkonsolen. Jeder halbwegs fitte PS3-Besitzer hat zudem mehrere Accounts auf seiner Konsole, einen für den US-Store, einen für den UK-Store und vielleicht noch einen für den japanischen Store. Da rechnen wir also pro Konsole mal 1,8 Accounts und kommen bei den verbleibenden 42 Millionen Konsolen auf ungefähr 23 Millionen Accounts. Das ist immer noch eine stolze Zahl und besonders panische PS3-Besitzer sperren bereits ihre Kreditkarten, ändern ihre Identität oder schmiergeln sich die Fingerkuppen wund. Doch Sony zeigt sich gönnerhaft und kündigte bereits Entschädigungen für die lange Ausfallzeit an. Wie genau die aussieht ist noch nicht ganz klar, aber wir hätten da ein paar Vorschläge:

1. Die Möglichkeit Stuss wie PlayStation Home, Qriocity oder Animax dauerhaft aus dem XMB entfernen zu können.

2. Cockpits für sämtliche Fahrzeuge in Gran Turismo 5.

3. Ein kostenloses Update für Heavy Rain, das die Story logisch und nachvollziehbar macht.

4. Die Entwicklung eines "echten" WipEout-Nachfolgers, der nicht nur im PSN veröffentlicht wird (inklusive NegCon-Support!!).

5. SEGA die Entwicklung von Shenmue III bezahlen.

6. Ein Nachfolger von War of the Monsters mit 4-Spieler-Modus.

7. Öffentliche Entschuldigungen für Lair, die PSP Go und Gran Turismo 5.

8. Ein öffentliches Versprechen nie wieder einen Teil der Getaway-Reihe entwickeln zu lassen.

9. Den Weltfrieden herstellen.

10. Einen Warhawk-Nachfolger mit Singleplayer-Part und so grandiosen Live-Action-Cutscenes wie beim ersten Teil auf der PSone.




Natürlich sollte eigentlich Cross-game-Chat in der Liste stehen, aber wenn wir mal ganz ehrlich sind, ist für eine zu Xbox Live konkurrenzfähige Online-Plattform der Zug eh schon seit Jahren abgefahren. Außerdem benutz ich die Kiste so selten, dass mir die Funktion mittlerweile völlig wurscht ist.

Donnerstag, 28. April 2011

Das Internet ist an allem Schuld!

Sonys PSN ist down, ich kann immer noch kein Portal 2 im Koop spielen. Könnte ich sowieso nicht, weil mein Bruder im Urlaub (wtf?) ist, aber das ist ja mal nicht der Punkt.


Zeit andere Spiele zu zocken und ich war neulich tatsächlich kurz davor Mortal Kombat zu bestellen. Dann hab ich mich aber gefragt, wann und wie ich das spielen würde. Und dann ist mir klar geworden, dass es einfach keinen Sinn für mich macht Mortal Kombat zu kaufen. Mortal Kombat II hab ich mit nem Kumpel am PC gezockt und es war furchtbar. Je nach Stage hat's mal mehr mal weniger geruckelt, wir mussten jeweils einen Teil der Tastatur beschlagnahmen und wenn man mal ganz ehrlich ist, war das Gameplay ziemlicher Schrott. Wir hatten trotzdem Spaß, schon allein um all die ganzen Fatalities auszuprobieren.

Und heute? Heute würde ich den Singleplayer spielen, mich zügig langweilen und hätte anschließend die Möglichkeit online zu spielen. Erstes Problem: Online ist nicht nebeneinander auf der Couch. Selbst der dominanteste Sieg ist online nur die Hälfte wert, weil man dem Besiegten die Niederlage nicht von Angesicht zu Angesichts unter die Nase reiben kann. Zweites Problem: Ich will Kratos, den gibt's logischerweise nur auf der PS3. Da ist auch das Pad besser, aber alles andere ist auf der Xbox besser. Am Ende des Tages könnte ich also online gegen wildfremde Hanseln antreten, sofern Sony das eigene Netzwerk irgendwann noch mal wieder hinbekommt. Mein Kumpel Udo hat das Spiel übrigens auf der 360, sich die Finishing Moves von Kratos aber "auf youtube angeschaut". Ja, wo kommen wir denn da hin? Der eigentliche Reiz der Reihe wird hier völlig ausgehebelt, ich kann mir ja alles auf youtube anschauen. Schlimm genug, dass ich mir am Tag des Releases sämtliche Fatality-Moves auf gamefaqs.com anschauen kann, ich muss nicht mal mehr selber ausführen. Ich schnall das nicht. Das ist so als würde ich mir "die spannendsten Szenen eines Films" auf youtube anschauen. Dann spar ich mir den Kinobesuch oder den Kauf der DVD.

Ein Spiel wie Mortal Kombat gehört in einen Raum mit 2-6 grenzdebilen Jungs, die sich ordentlich die Fresse polieren, jeden Sieg feiern wie die Fußball-Weltmeisterschaft und allesamt keinen Plan haben wie man das Spiel eigentlich richtig spielt. Hauptsache es spritzt Blut und die Fatalities werden unter grunzenden Jubelschreien zum Happening. Dazu die ein oder andere Karaffe Bier und die Existenzberechtigung des Spiels ist hergestellt. So aber schlag ich irgendwann zu, wenn's mir hinterher geworfen wird und versuche im Laufe des Jahres mal nach Essen zu kommen, um es dort in genau dieser Art und Weise zu zocken.

Dienstag, 26. April 2011

The Good, the Bad, the Meh - Portal 2

Moment mal, was ist mit Bulletstorm? Wo ist Dead Space 2? Need for Speed Shift 2? Crysis? Was ist mit Spielen, die nicht von EA sind? Äh, ja, die sind zum Teil schon zu "alt" für ein Review und Portal 2 ist einfach grad am wichtigsten. So.

Entwickler: Valve Software
Publisher: EA
USK-Version ungekürzt: Ja

Erinnern wir uns kurz zurück. 2007 bescherte Valve Konsolenspielern mit der Orange Box ein unfassbar gutes Spiele-Paket. Half-Life 2, Episode I und II, Portal und Team Fortress 2, und das alles für 60 Tacken. Ein grandioser Deal. Gut, PS3-Spieler mussten mit mäßigen Umsetzungen leben, aber einerseits sind die das ja gewohnt und andererseits waren die Titel trotzdem spielbar und immer noch grandios. Lustigerweise war ausgerechnet Portal der Star der Sammlung, das vorher niemand so richtig auf der Rechnung hatte. Und während wir immer noch auf ein Lebenszeichen von Half-Life 3 (oder zumindest der Episode III) warten, gibt's jetzt den vollpreisigen Nachfolger von Portal und die Erwartungen sind gigantisch. Kann man diese Erwartungen überhaupt erfüllen? Let's see...

Eins noch vorweg: Den Koop-Modus konnte ich bislang noch nicht ausprobieren, weil Sonys PSN seit Tagen down ist. Das ist so absurd und peinlich und hat das Zeug zum echten Fiasko, wenn Sony irgendwann zugeben muss, dass sämtliche Kreditkarteninformationen futsch sind oder das ganze System nicht mehr wiederherzustellen ist. Wir sind gespannt.


The Good

Brainteaser
Ich bin von schlichtem Gemüt und bis heute vom tiefgekühlten Croissant mit Eiscreme-Füllung fasziniert (wie machen die das?!), insofern ist ein solches Lob von mir nicht viel Wert. Wohl aber die Tatsache, dass die Entwickler den Spagat zwischen pupseinfach und Gehirnknoten deluxe einfach perfekt hinbekommen. Immer dann, wenn man verzweifelt, sieht man dann eben doch wieder den Wald zwischen den ganzen Bäumen, kommt auf die Lösung, verkackt dabei zwei oder drei Mal, schafft es irgendwann und freut sich wie Bolle. Das gibt's nirgendwo anders, schon gar nicht in Spielen aus der Ego-Sicht, wo die größte Herausforderung meist darin besteht das nächste Skript zu triggern. Portal 2 ist schlau, gibt dem Spieler aber das Gefühl es auch zu sein. Grandios!

Innovation in bunten Farben
Ich hatte anfangs Schiss ob der zahlreichen neuen Spielelemente. Portal war eben gerade deswegen so brillant, weil man mit einem einzigen Gameplay-Mechanismus stundenlang vor immer neue Herausforderungen gestellt wurde. Portal 2 schmeißt Lichtbrücken, Transportröhren und bunte Gels in den Raum, die sich aber nahezu nahtlos einfügen und die gleiche Faszination ausüben. Die Portal-Kanone tritt zwar etwas in den Hintergrund, was dem Spaß aber keinen Abbruch tut.

Tränen der Rührung?
Nein, es sind feuchte Augen angesichts der brüllend komischen Dialoge. Der kleine Roboter-Kumpel Wheatley ist das Witzigste was ich seit Jahren in einem Videospiel zu hören bekommen habe. Auch GlaDOS gibt sich keine Blöße und J.K. Simmons als Aperture-Gründer verschafft der ganzen Chose sogar noch eine Portion Tiefe. Der Gag mit dem stummen Protagonisten ist zwar langsam ausgelutscht, aber wird glücklicherweise auch nicht allzu sehr ausgereizt.

(Kein) Kommentar
Die Orange Box hab ich gleich zwei mal durchgespielt (abgesehen von TF2 natürlich), denn für Episode I und II, sowie Portal gab's Entwicklerkommentare, clever in Form von Sprechblasen integriert. Das war gleichermaßen aufschlussreich wie unterhaltsam. Portal 2 hat ebenfalls wieder eine Kommentarfunktion und auch wenn die Sprechblasen subjektiv seltener anzutreffen sind, es gibt viel zu erfahren und zu lachen. Das möchte ich in JEDEM Spiel haben, bitte.

Nolan North
Wir alle lieben Nolan North, weil er Nathan Drake spricht. Und wir alle hassen Nolan North, weil er zeitweise jeden dritten Hauptcharakter in einem Videospiel vertont hat. Er ist auch in Portal 2 dabei, allerdings fast ausschließlich für defekte Turrets verantwortlich und das Ergebnis ist so brüllend komisch, dass ich im Turret-Test-Center locker 20 Minuten verballert hab, um den Dingern zuzuhören.

Steam
Ich mag den rein digitalen Vertrieb von Spielen nicht und besitze kein einziges über Steam gekauftes Spiel. Das wird sich auch so lange nicht ändern, bis es nicht mehr anders geht. Steam ist aber schon allein deswegen gut, weil alles gut ist, was das PSN zum Teil ersetzt.

Klingt gut
Egal, ob Musik oder Sounds, Valve schafft es immer wieder ihren Spielen eine sehr eigene Akustik zu verleihen. Portal 2 ist keine Ausnahme. Die Musik ist unaufdringlich, treibt in spannenden Momenten an und begleitet Erfolgserlebnisse. Jeder Schalter und jedes andere Geräusch sind atmosphärisch meisterhaft eingebunden und erinnern gerade im Mittelteil an Half-Life 2.


The Meh

Länger, nicht viel mehr
Portal war kurz (auch wenn ich dank der Challenge-Level und der Kommentar-Funktion locker drei Tage mit dem Spiel zugebracht habe), Portal 2 ist länger. Länger ist nicht automatisch besser und gelegentlich fühlt sich Portal 2 etwas gestreckt an. Einerseits hatte ich stellenweise keinen Bock mehr auf "noch ein Testchamber", andererseits fühlten sich einige Story-Passagen etwas leer und öde an. Es liegt in der Natur der Sache. Portal hatte deswegen so gut funktioniert, weil die Spielmechanik limitiert war und in komplexen Levels an ihre Grenzen geführt wurde. Portal 2 wirft neue Mechaniken in den Pool, aber auch die können nicht verhindern, dass die Angelegenheit irgendwann leicht ermüdet. Mag aber auch einfach daran liegen, dass die Hirnwindungen hier fast immer auf Hochleistung gebracht werden, echte Pausen gibt's keine. Das ist anstrengender als die Moorhuhn-Varianten, die man sonst so vorgesetzt bekommt.

Und nu?
Abgesehen von Entwicklerkommentar gibt's keinerlei Extras. Dabei wären Making-Ofs oder Hintergrundinformationen sehr willkommen gewesen. Stattdessen gibt's ne iPad-App für 2 Dollar, die die Story von Portal 2 beschreibt. Challenge-Versionen von Testräumen gibt's ebenfalls keine, was den Wiederspielwert schmälert.


The Bad

Gott, siehst du scheiße aus!
Künstlerisches Design hin oder her, Portal 2 sieht echt fünf Jahre alt aus. Die Source-Engine kommt in die Jahre und einige schicke Effekte können das nicht ändern. Noch dazu läuft Portal 2 trotz der Micker-Optik "nur" mit 30 Bildern und setzt einem zum Teil Texturen vor, die so auch auf ner PS2 drin wären. Es macht das Spiel keinen Deut schlechter und spielt im Prinzip keine Rolle, aber es ist nicht zu leugnen.

Schritt für Schritt
Der Half-Life-Trick wird immer noch angewandt. Man läuft fünf Meter, kurze Ladepause, fünf Meter laufen, kurze Ladepause, und so weiter. Die Ladezeiten sind kurz, aber so regelmäßig, dass es schon dezent auf die Nüsse geht. Kein Beinbruch, aber ein weiterer Grund für Valve so langsam mal ne neue Engine zu präsentieren...

Zur Kasse, bitte.
Valve kann doch nicht ernsthaft so blöd sein. Da bringt man nicht nur an Tag 1 DLC raus, es sind auch noch Animationen für die Koop-Charaktere zu je 2 Euro. Ernsthaft, sowas beknacktes hab ich noch nicht gesehen. Mal abgesehen davon, dass derlei Schotter selbst als Freebie im Spiel für mich herzlich uninteressant wäre, da gibt doch im Leben keiner 2 Tacken für aus, oder? Portal 2 schlägt eine Welle der Entrüstung entgegen, die natürlich total beknackt ist. Wird ja schließlich keiner gezwungen den Mist zu kaufen. Aber die Blödheit dem Schmonz zum Start des Spiels anzubieten, gehört auch bestraft. Hätte man ein, zwei Monate gewartet, hätte sich keine Sau so aufgeführt. Jetzt sind alle beleidigt. Vor allem die PS3-Spieler, die den Quatsch derzeit sowieso nicht kaufen können.


Maik says:
Der Originalitäts-Faktor ist erheblich geringer, was ja auch zu erwarten war. Aber Valve macht das einzig richtige: Mehr vom Bekannten, genug neues und eine Prise Half-Life 2, die für mehr inhaltliche Relevanz und Hintergrundinformationen sorgt. Das Ergebnis sind acht Stunden Gehirnakrobatik, brüllend komische Dialoge und literweise Glücksgefühle. Ich bin gespannt auf den Koop und hoffe, dass der ähnlich langlebig ist, aber selbst ohne den ist Portal 2 ein grandioses Spiel für alle, die mehr als drei Gehirnzellen übrig haben. Einziger Kritikpunkt ist die schrottige Optik. Da geht erheblich mehr und wenn man sich schon so einschränkt, dann dürfte das wenigstens mit 60 Frames laufen. Oh, und wer Portal 1 noch nicht kennt, kann sich Portal 2 erst mal abschminken, weil man eh nix schnallt, aber ohnehin nicht verdient zu leben. Auftrag für die Totgeweihten: Portal 1 nachholen und dann sofort Portal 2 nachschieben, ihr Maden!

9/10

P.S.: Die Screenshots sind übrigens alle fett geschönt.

Freitag, 22. April 2011

Plötzliche Service-Nieten

Das PSN ist mal wieder down. Ob Hacker-Angriff oder Unfähigkeit ist bislang noch nicht überliefert.

Vor einigen Tagen war mein angemieteter Exchange-Server nicht erreichbar. Erst um 12.30 mittags konnten wieder E-Mails verschickt und empfangen werden. Dieser Ausfall wurde mir später mit einem Entschuldigungsschreiben so erklärt:

Sehr geehrter Cortado-Nutzer,

Heute Morgen um ca. 7:00 gab es innerhalb unserer Infrastruktur einen Netzwerkausfall, der dazu führte, dass jeglicher Zugriff auf unsere Dienste, also vor allem Ihr Postfach und somit der Empfang und Versand von E-Mails nicht möglich war. Der Ausfall führte leider ebenfalls dazu, dass unsere Sharepoint Server, sowie unsere eigenen Webseiten, und weitere Dienste nicht mehr erreichbar waren.

Die Fehlerlokalisierung und Wiederherstellung der Erreichbarkeit hat leider trotz sofortiger Reaktion und der Bündelung von internen und externen Ressourcen gut fünf Stunden in Anspruch genommen – seit 12:30 ist die Erreichbarkeit wieder hergestellt. Es sind keine Daten verloren gegangen. An Sie gesendete Nachrichten während dieses Ausfalls werden Ihnen im Laufe des Tages zugestellt.

Wir können Ihren Ärger und Missmut und die Probleme, die eine Nichterreichbarkeit per E-Mail für eine solche Dauer hervorrufen können sehr gut verstehen. Wir entschuldigen uns aufrichtig für diesen Ausfall und bedanken uns herzlich für die Geduld und das Verständnis des Großteils unserer Kunden, verstehen aber auch jeden, der bei dieser Ausfalldauer die Geduld und Toleranz verliert.

Als Entschädigung werden wir Ihnen für den kommenden Monat Mai keine Kosten in Rechnung stellen. Die Kunden, die bereits für den Monat Mai abgerechnet wurden, bitten wir, sich zwecks Rückerstattung an info@corp.cortado.com zu wenden.

Der Ausfall dauerte von morgens um 7 bis mittags um 12.30. Sonys PSN ist bereits seit dem 21. April nicht mehr voll funktionsfähig, ich habe noch keine Mail erhalten. Dafür wird auf dem offiziellen Blog angekündigt, dass der Ausfall noch zwei Tage dauern könnte, der offizielle Twitter-Account versucht sich mit Durchhalte-Parolen über Wasser zu halten und empfiehlt mal wieder Single-Player-Herausforderungen anzugehen. Gute Idee, die besonders Besitzer von Capcoms Download-Titel Bionic Commando Rearmed 2 freuen wird, dessen Kopierschutz eine ständige Verbindung zum PSN erfordert.

Muss ich wohl doch raus in die Sonne ...

Montag, 18. April 2011

Neues Spiel, neues Glück

Freude! Sonic kehrt (mal wieder) zurück und hat sich selbst mitgebracht.

Breaking News! SEGA kündigt ein neues Sonic-Spiel an. Clou dieses Mal ist der doppelte Sonic - einmal neu und einmal alt. Dass die beiden Igel trotzdem aussehen wie bei der Geburt getrennt, kann den wahren Fan natürlich nicht beeindrucken, hier bahnt sich großes an!



So wie die geprügelte Ehefrau kehren wir immer wieder zu Sonic zurück und hoffen ernsthaft auf ein gutes Sonic-Spiel, obwohl unser Verstand nach grob geschätzten 342 beschissenen Sonic-Spielen längst zu der Erkenntnis gelangt ist, dass auch ein neuer Teil ziemlicher Käse wird. Andererseits ist die Verquickung von Alt und Neu ja vielleicht ein Allheilmittel und sorgt in Zukunft in anderen Spielen für ähnliche Erfolge.

So steht dem Master Chief im nächsten Halo-Spiel der Kollege aus Teil 2 zur Seite...


... Entwickler Gearbox geht noch einen Schritt weiter und verzichtet in Duke Nukem Forever gleich auf einen neuen Duke.



Sonntag, 17. April 2011

Social Media gone wrong

PR und Marketing war früher, heute ist Social Media. Kost nix, erreicht viel mehr Leute, lässt aber genug Spielraum, um sich völlig zu entblöden.

EA und DICE erpressen die Battlefield-Fans und fordern 1.000.000 Likes für die Facebook-Seite von Battlefield 3. Das ist low und völlig sinnlos, aber gleichzeitig eine Chance für Konkurrent Activision. Gerüchten zufolge arbeitet man dort an einer Facebook-Seite für CEO Bobby Kotick und will den ersten Screenshot von Modern Warfare 3 erst dann veröffentlichen, wenn die Seite mindestens 1 Like generieren konnte. Viel Glück.

Freitag, 15. April 2011

Aus Liebe zum Spiel

Die letzten Wochen waren hart. Man kommt zu nix, nicht mal zum zocken. Doch die Rettung naht!

Dead Space 2 soll super sein. Ich kann's nicht sagen, weil ich grad mal zwei Stunden auf der internen Spieluhr hab und mich seitdem nicht mehr dazu durchringen konnte es weiter zu spielen. Need for Speed Hot Pursuit hat mich vor allen Dingen motiviert mal wieder Burnout Revenge in die Konsole zu schmeißen, was ich dann auch prompt wieder fast durchgespielt hab. Bulletstorm macht Spaß, sieht gut aus und ich bin immerhin schon in Kapitel 5. Nicht ganz so "Leck mich am Arsch" wie erwartet, aber zumindest mal wieder ein Ego-Shooter, den ich nicht nach drei Minuten ausmachen will. Aber das ist alles völlig wurscht, denn am 4. Oktober erscheint Twisted Metal. Es wird vermutlich weltweit nicht mal ansatzweise die Verkaufszahlen der Vorgänger erreichen und in Europa wieder mal keine Sau kratzen, aber ich bin sowas von dabei. Mittlerweile gibt's eine XXL-Version des Trailers und ein kurzes Interview mit Gametrailers, das mehr Spielszenen zeigt und Neuigkeiten verrät.

Ist mir zwar alles immer noch zu dunkel und die Grafik ist einfach nicht besonders prall, aber ich liebe dieses Spiel jetzt schon. Autos mit Waffen. Zuschauer, die man in die Arena schleudern kann, um sie dann für ein Power-Up zu überfahren. Ich frage: Was kann man denn bitteschön von einem Spiel mehr verlangen? Die Super-Online-Nerds sind auch glücklich, weil sie toll komplexe Modi geboten bekommen und ich mach einfach jeden im Duell fertig und hoffe immer noch auf einen Koop-Modus, der auch online funktioniert.

Hier geht's zu GTTV-Video.

Dienstag, 12. April 2011

Neuer Trailer zu Twisted Metal

Preiset den Herrn! Der Herr ist in diesem Fall David Jaffe, aber vielleicht sollten wir es mit den Lobpreisungen auch nicht übertreiben. Der neue Trailer ist da und zeigt erstmals einen Eindruck der Real-Film-Sequenzen.

Das sieht doch alles ganz gefällig aus, auch wenn mir die Gameplay-Szenen viel zu dunkel sind. Aber hey, bis zum 4. Oktober ist es noch ne Ecke hin und ich werde jeden kleinsten News-Schnipsel verwerten, denn die Mission ist das Ziel. Und das Ziel ist mindestens noch einen zweiten Fan zu finden oder zu generieren, den ich im Spiel dann online fertig machen kann.

Mittwoch, 23. Februar 2011

The Good, the Bad, the Meh - Killzone 3

Die Eier legende Wollmilchsau.

Anmerkung des Autors: Diese bekackte Blogging-Software sieht sich außer Stande simple Farben auf Absätze anzuwenden und ehe ich meinen Laptop vor Wut schäumend in Stücke schlage, ignorier ich es einfach. Vielen Dank für das Verständnis.



Entwickler: Guerrilla Games
Publisher: Sony
USK-Version ungekürzt: Ja


[Bitte hier abgedroschenen Text über Killzone als Halo-Killer einsetzen]

Mir furzegal was alle sagen, ich mochte Killzone auf der PS2. Ja, es hat geruckelt wie's Vieh, die KI war ne Katastrophe, die Grafikfehler waren absolut lächerlich und die Fehler und Macken zahlreich. Aber das macht Spiele für mich generell sympathischer, so lange die Hersteller der Chose nicht behaupten sie hätten den heiligen Gral gefunden (Ja, ich meine dich, Gran Turismo 5). Sei's drum, Killzone hatte drei starke Eigenschaften, die es zu einem meiner Favoriten des Genres gemacht haben: Story, Charaktere und visuelles Design. Während ich bei jedem Call of Duty nach drei Minuten schon nicht mehr schnalle wer da gerade gegen wen warum kämpft und es mir auch am Arsch vorbei geht, kann ich heute noch die Geschichte von Killzone nachvollziehen. Noch dazu gab's liebenswerte Charaktere und geschliffene Dialoge. Dahingehend halte ich Killzone für eines der unterschätzten Meisterwerke der PS2, so ein gutes Skript hört man selbst heute nur selten. Klar, das war alles Popcorn-Unterhaltung, aber auf hohem Niveau. Dummerweise war das Einzige, was die Entwickler zu meinem Bedauern auf die PS3 rüberretten konnten, das visuelle Design. Die Welt, die Fahrzeuge, die Logos - hier waren Profis am Werk. Profis zwar, die es mit Anspielungen auf den Nationalsozialismus mitunter etwas zu gut meinen, aber dennoch Profis. Der Rest vom PS3-Fest war erstaunlich öde, gleichförmig, unkomfortabel und erschreckend unspaßig. Nur eine einzige Waffe durfte gewechselt werden, die nutzlose Pistole war im Halfter fest getackert, sekundäre Feuermodi gab's keine und die Steuerung war so träge, dass man sich fragen musste, ob der DualShock einen Hau hatte. Viel Kritik, die von den Entwicklern offenbar angenommen wurde, wie man schon nach wenigen Minuten in Killzone 3 feststellt. Aber reicht das?



The Good

Leckere Optik
Auch wenn ich die übertriebenen Lobpreisungen nicht vollends nachvollziehen kann, die Optik passt schon. Hoch auflösende Texturen gibt's immer noch keine, aber das Gesamtbild ist sehr stimmig und zahlreiche clevere Effekte sorgen für zufriedene Grafikhuren-Kost.

Style is geil
Teil 2 war mir zu braun, zu grau und zu eintönig, stimmiges Design hin oder her. Killzone 3 bietet erheblich mehr Variation in der Optik, bleibt dem Stil aber treu. Das Ergebnis ist um Lichtjahre fetter als die kunterbunte Halo-Welt und spricht mich persönlich mehr an als die typische Militär-Kacke eines Call of Duty. Egal ob Jetpack, Panzer oder Exoskelett, das Styling ist fett und gefällt.

Die Abwechslung
Guerrilla hat nicht nur den Farbtopf gefunden, sondern auch gemerkt, dass es kacklangweilig ist immer und immer wieder durch grau-braune Gänge zu laufen. Killzone 3 hat helle Stadtlevels, bunten Dschungel und sogar Eislandschaften. Dass Killzone 1 das alles (und noch mehr) auch schon hatte, steht hier mal nicht zur Debatte...

Die Waffen-Sounds
Akustisch liegt Battlefield sicherlich noch weiter vorne und besonders in den Cutscenes von Killzone 3 war der Sound bei mir oft etwas dünn, aber Killzone 3 ist eines dieser Spiele, wo man eine Waffe schon allein deswegen abfeuert, weil man nicht fassen kann, wie krass sie klingt. Das ISA-Sturmgewehr, das im Verlauf des Spiels in meine Hände fiel, wollte ich jedenfalls nicht mehr loslassen.

Das Jetpack
Jaja, gab's alles schon und vor allem erst kürzlich in Halo Reach. Da Halo aber stinkt und ich auf Reach gleich mal verzichtet habe (Anekdote am Rande: Udo HASST Halo und trotzdem hat er sich jetzt alle Teile noch mal zugelegt, weil er den Quatsch ja unbedingt komplett gespielt haben muss.). Das Killzone-Jetpack fühlt sich einfach gut an und ist eine echte Bereicherung. Es ist nicht ohne Makel, doch dazu später mehr.



The Meh

Mehr Waffen
Juhu! Ich darf endlich mehr als nur eine Waffe gleichzeitig mit mir rumschleppen. Buh, es sind gerade mal zwei. Die Pistole ist immer noch vollkommen belanglos und wurde von mir im gesamten Spiel nur einmal benutzt, kann aber nicht getauscht werden. Stattdessen sind Waffen klassifiziert und Sturmgewehre ersetzen Sturmgewehre, Raketenwerfer eben Raketenwerfer. Das ist besser als im Vorgänger, aber immer noch dezent käsig. Wieso darf ich keinen Raketenwerfer und eine Minigun mit mir führen? Komm mir jetz keiner mit Realismus, an jeder zweiten Ecke steht ne Munitionskiste, die für ALLE Waffen Muni spendiert... Auch ein sekundärer Feuermodus wird immer noch schmerzlich vermisst. In diesem Bereich war Killzone 1 schlicht perfekt und so hätt ich das gern auch wieder gehabt, ihr Holländischen Pappnasen!

Die Cutscenes
Vielleicht werd ich alt, aber die Qualität der Cutscenes schwankt zwischen fett und albern. Oft wirkt die Action billig und Fahrzeugen fehlt es an Gewicht. Man möchte meinen man schaut sich Playmobil-Autos an, die da über Klippen springen. Auch ist die Chose oft enorm hektisch "gefilmt" und geschnitten, so dass es schwer fällt der Action zu folgen. Es gibt gute Sequenzen, keine Frage, aber viele Passagen sehen hektisch zusammen geschustert aus. Auch der Sound bleibt häufig auf der Strecke.

Die Move-Steuerung
Hey, ich hab das ganze Spiel mit Move durchgespielt, also kann es so schlecht ja nicht sein. Richtig, ist es auch nicht. Es ist immer noch nicht so wie ich mir das wünschen würde (Direkte Umsetzung der Kamerabewegungen mit dem Move-Controller), aber das wird's aus technischen Gründen wohl auch nie werden. Man steuert also wieder mal ein Fadenkreuz, erreicht irgendwann eine unsichtbare Barriere und die Kamera schwenkt. Das hat mit Bewegungserkennung dann aber nur noch begrenzt was zu tun, denn letztlich "simuliert" Move dann nur noch einen Analog-Stick. Ich bin mir sicher die Technik könnte mehr, wenn man sie lassen würde. Davon ab funktioniert das alles aber überraschend gut, selbst mit nem Dual-Shock als Nunchuck-Ersatz. Die Tastenbelegung ist sinnvoll und die Feuergefechte sind direkter als bei der Pad-Steuerung. Mit Pad werd ich es jetzt noch mal anfangen, mal sehen, ob der Rückschritt überhaupt noch möglich ist. Extrem blöd ist allerdings, dass die Steuerung an Bord eines Jetpacks empfindlicher wird und weniger Spaß macht.

Das Leveldesign
Man muss den Entwicklern anerkennen, dass sie sich bemühen mehr Action und Abwechslung zu bieten. Dass sich Killzone 3 häufig trotzdem anfühlt wie Mohrhuhn in der Deluxe-Version, ist zu verschmerzen. Der Schleichlevel ist halbgar, das Finale (vorm Finale) ebenso. WEIT besser als Teil 2, aber immer noch nicht super. Häufig versuchen die Entwickler was neues, gehen die Angelegenheit aber viel zu zögerlich an. Halo mag stinken, aber Leveldesign und Gameplay sind einfach um ein Vielfaches gehaltvoller als Killzone 3. Guerrilla geht oft auf Nummer Sicher und zeigt gelegentlich, dass man es einfach nicht so drauf hat wie die Konkurrenz.



The Bad
Schwupps
Ich liebe Black von Criterion Games. Das war gerade mal sechs Stunden lang, im zweiten Durchlauf sogar nur viereinhalb. Killzone 3 ist genauso kurz, bietet aber nicht ganz den Level an Highlights wie Black. Einige öde Passagen gibt's durchaus auf Helghan und insgesamt hat man (auch durch Preview-Videos) schon so ziemlich alles gesehen ehe man überhaupt anfängt. Da kann man sagen was man will, Killzone 3 ist als Singleplayer-Spiel zu kurz.

Das Ende
Ich hab mich ja schon über das schwache Drehbuch und die blassen Charaktere ausgelassen, aber das Ende ist schlicht Schrott. Ich will's nicht spoilern, aber es war unvermittelt und der saudämliche, pseudokritische letzte Satz hallte noch lange nach.

Die Panzerfahrt
Genau einmal im Spiel steuert man eine Art Schneepanzer, sieht nix, schnallt nix, ballert und hofft, dass man irgendwie ankommt. Wenn man schon unbedingt solche Passagen einbauen möchte, dann doch bitte mit spielerischem Gehalt. Auch die Railshooter-Passagen wirken hohl und belanglos, das wäre eigentlich nicht nötig gewesen.

Die Story
Wie bereits oben erwähnt, kann ich die Ereignisse aus Killzone 1 heute noch nachvollziehen, Killzone 2 hingegen ist für mich nur ein grober Brei aus Erinnerungen ohne Highlights und erst recht ohne emotionalen Bezug. Killzone 3 ist übersichtlicher, aber immer noch kacke. Wenn ein Spiel schon mit drei Texttafeln anfängt, dann aber trotzdem exakt da ansetzt wo der Vorgänger aufgehört hat, dann läuft was falsch. Ernsthaft, was ist das mit Entwicklern und Storyerklärungen bei Fortsetzungen?! Wie schwer ist es denn beispielsweise ein "Was bisher geschah-Video" anzufertigen? Dead Space 2 hatte so etwas beispielweise, obwohl's da verhältnismäßig unnötig war. Aber Killzone 3 erwartet, dass ich in drei Texttafeln einen ganzen Krieg verstehe und kurz darauf auch nur einen Pfifferling um die auftretenden Charaktere gebe. Killzone 3 verwirrt von Anfang an und deutet einen gigantischen Konflikt an, konzentriert sich dann aber wieder auf die Einheit von Hauptdarsteller Sev. Ein Problem, dass auch ein Gears of War 2 hatte, aber da klappte die Fokussierung auf die Einheit erheblich besser. Außer Sev, Ric und deren Einsatzleiter bleiben alle ISA-Soldaten gesichtslose Spastis, die keiner mehr kennt. Praktischerweise verpassten die Entwickler einigen Soldaten im Hintergrund sogar Helme, damit man gar nicht erst in Versuchung kommt sich ein Gesicht zu merken. Kosten waren vermutlich ebenfalls ein Faktor. Schlimmer aber ist der Stilbruch, wenn die Story die Helghast begleitet. So absurde überzogene Charaktere wie die Führungsriege der Helghast hab ich schon lange nicht mehr gesehen. Wenn's witzig gemeint wäre, kein Problem, aber die Chose nimmt sich bierernst und sieht aus wie ne Folge von der Muppets-Show. zudem konzentriert sich die Handlung fast ausschließlich auf einen Besprechungsraum und eine Raumstation, die Helghast-Soldaten sind allesamt nur tief sprechende Mongos ohne Profil. Killzone 1 war sicherlich kein Shakespeare (Woah! Insider!!!), aber es gab Charaktere, die diese Bezeichnung auch verdienten. Killzone 3 ist entsetzlich platt und selbst die beiden Hauptdarsteller Sev und Rico offenbaren im Verlauf des Spiels so viel Tiefe wie'n Knäckebrot. Gerade WEIL ich Teil 1 dahingehend so mochte und mich Teil 2 so enttäuscht hatte, ist Killzone 3 für mich in diesem Bereich leider zu schwach.



Maik says:
Immerhin, eine Besserung ist erkennbar und ich kann nicht verhehlen, dass mir die Chose Spaß gemacht hat. Die inhaltliche Leere und die kurze Spieldauer sorgen dennoch dafür, dass man die Nummer sofort wieder vergessen hat. Was sagt einem das nun? Dass Guerrilla tunlichst mal wieder den Skriptschreiber des ersten Teils an den Schreibtisch lassen sollte. Dass das Genre des Ego-Shooters nunmal keine Mörderinnovationen zulässt. Dass die Move-Steuerung besser ist als erwartet und in Zukunft wohl nicht mehr wegzudenken ist. Dass ich unbedingt Teil 1 noch mal spielen sollte, nur um vermutlich nach der Hälfte mit Kopfschmerzen aufzuhören. Bei den ganzen HD-Remakes wäre Killzone 1 doch mal ne Maßnahme. Jetzt in flüssig mit weniger Bugs und Texturen, die nicht einen Meter vor meiner Nase aufploppen, das war doch mal was. Ich würd's spielen, versprochen! Ansonsten bleibt nicht viel zu sagen. Killzone 3 ist solide Ballerkost, für Singleplayer allerdings nur ein Zwischendurchhappen ohne bleibenden Eindruck, technisch auf bemerkenswertem Niveau. Kein Meilenstein, aber auch kein Totalausfall und schon allein deswegen empfehlenswert, weil man die Nachbarn mal wieder mit apokalyptischer Soundkulisse malträtieren kann.

7/10

Freitag, 21. Januar 2011

Montag, 17. Januar 2011

Ode an ein Bundesland




Danke für die CSU.

Danke für die bekacktesten Öffnungszeiten in ganz Deutschland.

Danke für das restriktivste Rauchverbot in ganz Deutschland.

Fick dich, Bayern! Dead Space 2 zock ich trotzdem!

Donnerstag, 6. Januar 2011

2010 - Endlich vorbei!

Der einzig wahre Jahresrückblick. Was hab ich gespielt? Was hätte ich lieber nicht gespielt? Was wollte ich spielen? Was muss ich noch spielen? Und was spielt das eigentlich für eine Rolle?

Das Spielejahr 2010 war kein schlechtes, spontan überlegt auch kein Gutes. Ich rekapituliere mal mein Spielejahr inklusive universell gültiger Wertung und Fazit. Kann das Internet mehr zu bieten haben? Ich glaube nicht.

Darksiders
So kann ein Jahr anfangen. Spielelemente dreist bei Zelda, Legacy of Kain und Co. geklaut, die Optik vom Comic-Zeichner basteln lassen und alles schön vermengt. Das Ergebnis ist in keinem Bereich herausragend, aber schön spielbar, abwechslungsreich und trotz großem Umfang keine Sekunde langweilig. Die Story ist etwas schwach auf der Brust und Fetchquests sollte man auf jeden Fall vermeiden, aber schon allein die Gänsehaut-Momente waren es mehr als wert. Ich hatte glaub ich ne 8/10 gegeben und das würde ich sofort wieder tun.


Dark Void
Ich mag Rocketeer, aber schon nach der Demo hatte ich auf diesen halbgaren Mix keinen Bock mehr. Noch dazu spielte Nolan North wieder mal den gewitzten Haudegen, aber das ist er leider schon in Uncharted. Ich hab's nicht gespielt und auch nicht vor es nachzuholen.


Dantes Inferno
Ich bleib dabei: die ersten drei Levels waren immerhin ganz nett, der Rest war grausam lieblos hingerotztes Gebolze meilenweit von der Qualität des Originals God of War entfernt. Optisch durchwachsen, spielerisch plump, inhaltlich spackig, braucht kein Mensch. Was hatte ich gegeben? 5/10? Passt.


Heavy Rain
Don't believe the hype. David Cage wäre lieber Regisseur als Spieleentwickler und er hat die Möglichkeiten und Begrenzungen des Mediums null verstanden. Heavy Rain ist kaum mehr als ein Fortsetzungsroman mit dem gleichen Problem: Der Storyverlauf wirkt zusammengestückelt (was er ja auch ist). Bei Heavy Rain kommt noch dazu, dass der Spieler nicht ausschließlich Entscheidungen trifft wie die Story ausgeht, sondern ein verkacktes Quick Time Event nicht selten bestimmt wie's weitergeht. Das ist nicht revolutionär, das ist Mist. Passt zumindest zu den schlecht geschriebenen Dialogen, den zum Teil grausam schlechten Darstellern und der nicht selten krüppeligen Steuerung. Als Sahnehäubchen obendrauf ist die Horror-Story so logikfrei wie hanebüchen und wär's ein Film gewesen, wir hätten ihn alle zerrissen. Fahrenheit war drei, vier Stunden gut, dann wurd's peinlich, Heavy Rain ist sieben Stunden lang belanglos. Kann man da von einer Weiterentwicklung sprechen?


Aliens vs. Predator
Es gibt Spiele, auf die freut man sich, obwohl man es eigentlich besser wissen sollte. Dass AvP aber so ein Stinker werden würde, das hätte ich im Leben nicht gedacht. Während die Marine-Kampagne auf der PSone noch als ordentlich durchgegangen wäre, sind spätestens die beiden extraterrestrischen Episoden schlicht und ergreifend Grütze. Plumpes Design, eine krüppelige Steuerung, lausige Sprachsamples, die sich ständig wiederholen und Cutscenes so elegant wie die Augsburger Puppenkiste. Ein Totalausfall, der jetzt mit gutem Willen noch ne 3/10 bekommen würde.


God of War III
Ich war nach God of War II schon gesättigt, da war meine Reaktion auf Teil 3 abzusehen. Es sieht stellenweise richtig gut aus, es ist solide gemacht, aber die Begeisterung war einfach nicht mehr so groß wie vorher - PS3-Technik hin oder her. Teil 1 bleibt der King, weil die Story so grandios erzählt und so wunderbar schlüssig ist. Teil 2 hat einfach das Maximum aus der Formel rausgeholt und einen WTF-Moment an den anderen gereiht, Teil 3 wirkt ziemlich genau so wie die Zahl es vermuten lässt. Ein relativ müder Abschied, inhaltlich verzettelt, spielerisch eingerostet und trotz potenterer Basistechnologie zahmer und im Mittelteil fast schon unspektakulär. Ein tolles Spiel, zweifelsohne, aber eben nur ein Nachfolger, dessen Trendkurve nach unten zeigt. Sony wird die Kuh weiter melken, aber noch ein Abenteuer mit Kratos wäre für mich nur schwer zu ertragen. Ich hoffe, das Team darf noch mal was neues machen, das Talent ist ohne Frage vorhanden. 7/10


GTA IV: Episodes from Liberty City
Krass, wie schnell Spiele altern können. Okay, GTA IV hab ich am Ende auch nur unter Schmerzen durchgezockt und es gilt Ähnliches wie für God of War III. Ein klasse Spiel, aber halt irgendwie doch nur ein aufgewärmtes Konzept, mutlos umgesetzt und sehr auf technische Errungenschaften ausgelegt. Die Episoden hab ich dann vor einigen Monaten endlich mal nachholen wollen und nach drei Missionen Lost & Damned fast schon angewidert weggelegt. Was auch immer Rockstar mit der Serie gerade tut, es sollte verdammt noch mal extrem anders sein als alles bisher dagewesene. Wenn ich noch mal diese Gangster-&-Ganoven-Nummer vorgesetzt bekomme, werd ich nicht mal den Abspann sehen, so viel ist sicher.


Just Cause 2
Eigentlich ist in meinem Review alles gesagt: Ein riesiger Spielplatz mit zu wenig oder schlechtem Spielzeug. Hätte ein gigantischer Spaß sein können, ist am Ende aber nur ein leidlich selbstironischer B-Film mit vergeudetem Potenzial an jeder zweiten Ecke geworden. Ich wollte es mögen, aber das Spiel hat's mir einfach nicht vergönnt. 5/10


Split/Second
Wieder einer dieser Kandidaten, auf die ich mich ultimativ gefreut hatte und nach der ersten Runde war ich dann auch schon gelangweilt. Ähnlich wie in einigen Need for Speeds wird die Geschwindigkeit durch Trilliarden von Effekten suggeriert, bei genauerer Betrachtung eiert man ganz schön lahm über die Kurse. Schlimmer aber ist, dass die ausgelösten Explosionen zwar schön aussehen, das Rennen aber unglaublich vorhersehbar machen und die Möglichkeiten für den Einfluss des Spielers arg begrenzen.


Red Dead Redemption
Bevor diese Aufstellung hier zum reinen Bashing wird, mal was zum Ausgleich. Red Dead Redemption ist mein persönliches Spiel des Jahres. Anfangs war ich skeptisch und es hat ne Weile gedauert, bis ich mit der Steuerung warm geworden bin, dann aber hat die Story sich entfaltet und ich war hin und weg. RDR ist herrlich unspektakulär und eigentlich ein echter Downer. Aber das ist halt bei Videospielen so entsetzlich selten. Es gibt ja nicht mal Charaktere in den meisten Spielen (Nein, ein Macho-Spasti im Raumanzug ist kein "Charakter"), da war RDR für mich eine Offenbarung. Da hat für mich einfach alles gepasst. Grandiose Technik, fantastische Darsteller, erfreulich abwechslungsreiche Missionen, angenehmer Schwierigkeitsgrad, erstklassige Musikuntermalung und ein Ende, das so ziemlich mit allen Videospielkonventionen bricht und für mich auf einer Stufe mit Shadow of the Colossus steht. Verdammt, jetzt klinge ich wieder wie einer dieser Videospiel-Nerd-Kunst-Nazis. Whatever, RDR ist brillant und mir graut's jetzt schon vor dem Nachfolger. 10/10


Blur
Aus der Reihe "Spiele, die immer noch eingeschweißt auf meinem Wonzimmertisch liegen" heute: Blur. Ich komm zu nix und es tut mir so leid um das Spiel. Ich bin sicher, dass es was kann, aber wann soll ich das denn alles zocken? Wahrscheinlichkeit, dass ich es doch irgendwann noch mal anrühre: 40%


Prince of Persia: The Forgotten Sands
Ich LIEBE Prince of Persia: Sands of Time (Das Spiel, nicht den Film. Der war gruslig.) Trotzdem oder gerade deswegen habe ich Schiss vor Forgotten Sands. Den Nachfolger von SoT hab ich zur Hälfte durchgespielt und kann gar nicht zählen wie oft ich mit offenem Mund vor dieser widerwärtigen Vergewaltigung eines Charakters und einer Story gesessen hab. Teil 3 hab ich mir dann ganz gekniffen, den Cel-Shading-Reboot hab ich wieder gezockt. Der wollte gern künstlerisch sein, war aber nur stumpf, runtergedummt und entsetzlich öde. Nolan North als Prinz hat da auch eher geschadet als geholfen. Taugt Forgotten Sands also? Ich weiß es nicht, würd's gern rausfinden, trau mich aber nicht. Ob ich es noch spiele? 60%


PlayStation Move
Ich hasse nix mehr als diese "Hab ich doch gesagt-Typen", aber was soll's. Hab ich doch gesagt! Die Technologie ist enorm präzise, die Spiele uninspirierte Dumpfbacken-Unterhaltung. Frisbee-Golf war einen Abend zu dritt ganz nett, Start the Party auch, den Rest rühr ich nie wieder an. Klötzchen stapeln in der virtuellen Realität ist genauso spannend wie in der echten Realität (ist das jetzt ein Paradoxon?) und die Replays von dem Prügelschmutz waren brüllend komisch. Das Spiel selbst leider nicht. Killzone 3 wird das Ding unterstützen, aber ich möcht mir nich noch so einen Navi-Controller kaufen, zumal eh klar ist, dass es sich genauso krüppelig spielt wie Shooter auf der Wii. Ich will keine Fadenkreuz steuern, sondern die Kamera. Ein Fadenkreuz steuert man in einem Lightgun-Shooter, nicht in einem Ego-Shooter! Alles in allem ist Move ganz nett, aber bislang gibt's nullkommanix, was die hohen Anschaffungskosten rechtfertigen würde. Kinect hab ich nicht und eher kauf ich mir 300 Hanutas als noch eine Zusatzhardware, die in zwei Jahren keine Sau mehr benutzt.


Mafia II
Schon seltsam, manchmal. Ein Jahr vor Release war ich komplett gehyped und hätt mein linkes Ei für das Spiel hergegeben. Kurz vor Release kamen die ersten Reviews und das klang dann einfach nur noch durchschnittlich. Ob die alle Recht haben oder das Spiel ungerecht behandelt wurde, ich kann's nicht sagen. Ich war kurz davor es zu kaufen, aber ich konnte mich nicht überwinden. Leiht's mir jemand aus? ;)


Singularity
Huah! Schon wieder so ein Spiel, das ich gern aus meinem Gedächtnis löschen würde. Eines dieser Spiele, das durch die Bank zwischen 65 und 80% bekommt, aber eigentlich selbst für 5 Euro auf dem Grabbeltisch keine Empfehlung wäre. Spielerisch hoffnungslos veraltet, aber leider nicht auf coole Art und Weise. Die Story ist ungefähr so elegant inszeniert wie eine Quake-2-Mod, die Optik schwankt zwischen gut und abgrundtief hässlich, Gegner und Waffen sucken und die geklauten Elemente von Bioshock wirken absurd aufgesetzt. Erinnert sich noch jemand an Blacksite: Area-51? Singularity ist besser. Etwas. 4/10


F1 2010
Hach, ist das tragisch. Ich hab einfach zu wenig Zeit. Darunter leider auch F1, was es aber nich verdient hat. Bugs und Pseudo-Realismus jetzt mal außen vor, ist F1 2010 das beste F1-Spiel, das ich jemals gespielt habe. Es sieht grandios aus (auch wenn die Ruckler nerven) und es fährt sich mit Lenkrad einfach perfekt. Ist aber eben eine ganz andere Art von Spiel. Hier startet man ein Rennwochenende, arbeitet sich durch und ist danach auch fick und fertig. Formel 1 ist halt nix für Weicheier. Dummerweise hab ich seit GT 5 kaum Zeit gehabt, noch mal im Cockpit Platz zu nehmen und ich befürchte vor der nächsten Saison wird da auch nix mehr draus. Aber vielleicht spiel ich dann ja mal ne Karriere zu Ende...


Castlevania: Lords of Shadow
Ich hab's versucht. Ich hab's wirklich versucht. Verdammt, ich hab mir den Quatsch sogar in UK gekauft, weiß der Henker wieso. Aber nach 4-5 Stunden war ich so dermaßen gelangweilt, dass ich es meinem Bruder geschickt habe. Ich kann nicht mal wirklich was schlechtes über das Spiel sagen. Es sieht gut aus (auch wenn's mir zu rucklig ist), es spielt sich ordentlich... Es ist halt nur so unsagbar belanglos und uninteressant. Mag am Setting liegen oder an der bräsigen Kapiteleinteilung. Ich war jedes Mal froh, wenn ein Level endlich vorbei war, die einschläfernden Cutscenes haben dann aber nix verbessert. Ganz seltsame Sache, wirklich, aber das rühr ich nie wieder an.


Enslaved
Auch hier hat sich nix geändert. Ich find's spielerisch fast schon unverschämt flach und für ein Vollpreisspiel war mir einfach zu wenig Spiel drin, aber die Story und Inszenierung haben mir sehr getaugt. Laut vgcharts hat's bislang keine halbe Million verkauft, was ein Desaster wäre, aber wenn ich ehrlich bin, darf man sich da nicht wundern. 60 Euro sind ne Menge Holz und beim derzeit so hochklassigen Angebot kann man so einen Wochenendtitel einfach nicht für die Kohle an den Mann bringen. Hoffentlich taugt der DmC-Reboot, sonst kann Ninja Theory vermutlich komplett einpacken. Ergo: wenn ihr Enslaved irgendwo günstig (NEU) seht, schlagt zu!


Star Wars TFU II
Immer noch nich gespielt, aber mit jedem neuen Review hab ich auch immer weniger Bock drauf.


007 Bloodstone
Liegt auch noch eingeschweißt vor mir und es braucht keinen Propheten, um vorauszusagen, dass es nich so prall ist. Aber ich mochte ja auch das Bourne-Spiel, obwohl's kacke aussah und spielerisch stumpf war. Ob ich es noch spiele? 70%


Dirt 2
Ich brech mal ne Lanze für uns Udo. Er hat mir so lange in den Ohren gehangen mit dem Ding, dass ich es irgendwann auch gekauft habe. Und was soll ich sagen? Es ist fucking awesome. Okay, einige Rennen sind mir auf den Sack gegangen und die Menüstruktur mag ich immer noch nicht, aber es sieht verdammt gut aus und spielt sich traumhaft. RSC 2 bleibt mein All-Time-Favourite im Genre, aber rational kann man das nich mehr erklären. Dirt 2 ist übrigens auch der Grund, warum ich den Rallye-Modus von GT 5 mit dem Arsch nich angucke. Warum? Darum:





Splinter Cell Conviction
Der wohl einzige Titel, bei dem ich mein ursprüngliches Urteil ein wenig revidiere. Die Story ist immer noch bräsig und der Action-Einschlag gegen Ende war Schmutz, aber das Spiel an sich war spaßiger als das im Review rüber kam. Auch der Koop-Modus war nach einigen weiteren Durchläufen schwer als unspaßig zu bezeichnen. Im Gegensatz zu den Vorgängern spielt sich Conviction griffiger und funktioniert einfach besser. Nicht perfekt, aber erheblich besser. Und einige Szenen waren schlicht grandios. Ja, da lasse ich mich sogar zu einer Anpassung der Wertung hinreißen. 8/10


Alan Wake
Ich danke Udo, dass er's mir ausgeliehen hat. Hätt ich's gekauft, ich hätte mich geärgert wie Sau. Nun gehöre ich auch zu den Leuten, die Max Payne (spielerisch!) für ziemlich bescheiden halten, aber nach der langen Zeit hätte ich Remedy einfach mehr zugetraut als so eine veraltete Krüppelsteuerung und so ein biederes Leveldesign. Die Inszenierung war trotz peinlicher Charaktermodelle und Mimik top, der Soundtrack grenzgenial, aber nach einem Level hatte man spielerisch alles gesehen und bis auf wenige Ausnahmen (Die Schlacht vor der Scheune) war das alles fürchterlich langweilig. Auch so ein Spiel, wo ich mir liebend gerne nen Film angeschaut hätte, als Spiel hat's mich einfach zu sehr genervt. Alles in allem ist die Wertung allerdings stark von der Erwartungshaltung nach so vielen Jahren Entwicklungszeit beeinflusst. 6/10


Need for Speed Hot Pursuit
Überraschung! Auch NFS liegt noch ungespielt hier und Udo labert mich schon wieder voll, dass ich das mal einlegen soll. Ja, sollte ich und will ich, aber ich komm ja zu nix. Ich muss beispielsweise in diesem Moment eigentlich ein Review zu Tron: Pillepalle schreiben. Juhu. Spiel ich aber noch. Zu 90%


Gran Turismo 5
Diie Krönung zum Schluss. GT 5 bleibt meine Enttäuschung des Jahrzehnts und im Review ist alles gesagt. Mittlerweile bin ich Level 24 oder so und auch im B-Spec-Modus weit vorangekommen. Letzteren hab ich nur der Kohle wegen "gespielt" und halt vor Weihnachten immer nebenher laufen lassen. Ein Hoch auf das iPhone! Was den Rest angeht, die Karriere stinkt jetzt völlig ab, weil für jeden Levelaufstieg absurd viele Punkte benötigt werden, die man nur bekommt, wenn man immer und immer wieder identische Rennen erneut fährt. Das ist Dreck und unverschämt, aber es gibt da dieses Nordschleifen-Rennen, dass ich mit meinem BMW M3 GTR Touring Car fahren darf. Das macht zugegebenermaßen immer wieder Spaß und auch online hat's mich mehr als beeindruckt wie gut die Chose funktioniert. Sollte man jetzt aber auch nicht überbewerten, denn letztlich kann man halt jetzt GT online spielen, was vor 10 Jahren eine Revolution gewesen wäre, im Jahr 2010 wäre alles andere auch ein Witz gewesen. Es bleibt dabei: 5/10

Aber damit ist ja noch nicht Schluss. In letzter Zeit hab ich auch ne Menge Zeit mit dem iPhone und entsprechenden Spielen verbracht.


Angry Birds


Kommt man ja nich dran vorbei und ist für 79 Cents auch wirklich ne Empfehlung. Vögel ohne Flügel per Katapult auf Schweine ohne Beine schleudern, wird auch nach etlichen Levels nicht alt. Mir persönlich immer einen Tacken zu schwer und insgesamt recht fummelig, aber süß gemacht und erstaunlich unterhaltsam. Gehört zu Recht auf jedes iPhone.


Cut the Rope


Noch so'n Allerwelts-Ding. Ein Bonbon hängt an Seilen und muss einem kleinen Dino zum Fressen gegeben werden. Dazu müssen die Seile durchgeschnitten werden, als Bonus sammelt man Sterne ein. Klingt plump, wird aber schnell süchtig machend. Gegen Ende kommen einige sehr komplexe Elemente dazu und es wurde mir zu fummelig, aber auch hier gilt: Für 79 Cents muss das auf jedes iPhone.


Orbital


Mein persönlicher Geheimtipp. Sieht super aus und ist eben eines dieser Spiele, die man perfekt zocken kann, wenn man auf den Flieger oder Zug wartet. Für mich das Tetris dieser Generation und einfach nur perfekt wie es ist. Kostet leider 2,39 €, aber selbst die ist es absolut wert. Spiel ich jetzt seit Monaten immer wieder und kann dann meist nicht aufhören. Frisst leider Akku wie Sau.


Spider - Das Geheimnis von Bryce Manor


Ein Jump'n'Run-Kleinod, das mein Bruder entdeckt hat. Als kleine Spinne hüpft und spinnt man durch die Gegend, frisst Insekten und bekommt nebenbei noch eine spannende Geschichte erzählt. Spielt sich hervorragend, ist enorm stimmig inszeniert und bietet drei, vier Stunden Umfang. Ich hab's für 79 Cents gekauft, kostet derzeit 2,39 €. Immer noch fair.


Trivial Pursuit


Mein Bruder hat mich überredet, wir wollten halt was gegeneinander spielen können, was nicht so stresst. Für 79 Cents gab's Trivial Pursuit und es ist die größte Grützer aller Zeiten. Die Fragen wiederholten sich schon in der ersten Runde (!), sind superschlecht ausgewogen und recht monothematisch. Tippfehler gab's auch, die Optik ist ein schlechter Witz. So sehr hab ich 79 Cents noch nie hinterhergejammert. Frechheit sondersgleichen und absoluter Müll. Finger weg!


TapTap Metallica


Rock Band is so teuer, aber Metallica war im Angebot. Dummerweise hätte ich es besser wissen müssen. Im Kern ist TapTap nix anderes als Rock Band und Co, aber letztlich läuft jeder Song einfach durch, egal was man tut. Es gibt keine Verspieler und kein Publikum, nur den Notenhighway und Punkte. Das ist ja so, als würde man in Enslaved in schwindelerregenden Höhen klettern, ohne abstürzen zu können. ... Oh.


Tetris


Kann man nich viel falsch machen. Sollte man meinen. EA hat's doch geschafft. Im normalen Modus steigt der Schwierigkeitsgrad viel zu schnell an und ist noch dazu ab Level 8 unspielbar. Wie man es hinbekommt, einen zeitlosen Klassiker vom Gameboy so gruslig umzusetzen, ist mir schleierhaft. War nach 10 Minuten schon ein Fall für den Mülleimer. Immerhin hat's nur 79 Cents gekostet...


ChuChu Rocket


War im Angebot, da musste ich zuschlagen. Dabei hätte ich mich doch nur mal an das Dreamcast zurückerinnern müssen. Wird halt schnell zur Trial & Error-Nummer und nervt, aber für ne Stunde oder so war's ganz unterhaltsam.


TikiTotems


Wäre ein super Spiel, wenn die Entwickler einem nicht Cheats verkaufen wollten. Einmal darf man einen Level überspringen, danach soll man dafür bezahlen. War bei mir glücklicherweise nicht nötig, aber einen Level gab's der so unfassbar beschissen war, dass es einfach nur unfair war. Aber was mecker ich, es war für lau! Teil 2 kost 79 Cent und ich würd ihn sofort kaufen, wenn ich wüsste, dass sie mich da nicht wieder mit Levels quälen, die mir das Geld aus der Tasche ziehen soll. So kann man seine Reputation auch versauen. Schade.


Words with Friends


Rundenbasiertes Scrabble für Lau auf englisch. Ich verliere viel zu oft, aber es ist ein wunderbarer Zeitvertreib, der noch dazu flexibel spielbar ist. Ich ziehe wann ich will und warte auf den Zug vom Partner. Perfekt. Kostet nix, hat dann aber Werbung. Find ich aber fair und für 79 Cents kann man die Werbung loswerden. Das Spielfeld dürfte gerne größer sein, aber auch so isses ein gutes Spiel.

So, das war also 2010. War ja irgendwie nich so prall, oder? Man mag mir jetzt vorwerfen, dass ich etwaige Hammer-Titel ja auch verpasst hätte, aber wer hier das Wort Assassin's Creed auch nur erwähnt, bekommt aufs Maul! Call of Duty brauch ich auch nicht, aber falls es sonst noch was gab, was ich unbeunbeunbedingt gezockt haben sollte und meinem "Sollte ich irgendwann mal spielen-Stapel" hinzufügen sollte: Immer her mit den Tipps.