Samstag, 18. Dezember 2010

Top 5 des Tages

Die langweiligsten Dinge, die man auf dieser Welt tun kann.

5. Zählen, wie viele Spaghetti in einer 500gr-Packung sind.

4. Bügeln

3. Windows 7 installieren

2. Flugzeuge beobachten

1. Den B-Spec-Modus von GT 5 "spielen"

Mein B-Spec-Fahrer hat die fahrerischen Fähigkeiten einer schimmligen Kartoffel und lässt sich gerne mal von hoffnungslos unterlegenen Gegnern fertig machen. Er latscht mit Vorliebe mitten in Kurven aufs Gas, driftet wild, dreht sich, ist verwirrt, bleibt stehen, überlegt 20 Sekunden, ob er vorwärts oder rückwärts wieder auf die Strecke fahren soll und dreht sich beim Versuch noch mal.

Gleichzeitig möchte ich die Gelegenheit nutzen Yamauchi und seinen dressierten Affen noch mal zu danken und zu gratulieren zu diesen Wunderwerk der Spieleschöpfung. Wer wollte nicht schon immer mal einem GT-Rennen zusehen, das er nicht mal selbst gefahren hat und dabei ausschließlich das Kommando "Gib Schub, Rakete!" an den angeheuerten Fahrer weitergeben, weil er sonst weit in Führung liegend einschläft und die Gegner mit nem Tretroller vorbei ziehen würden? Auch die Idee ausgerechnet im B-Spec-Modus mehr Rennen pro Cup fahren zu lassen und die einzelnen Rennen zu verlängern, kann nur als Ausdruck enormer Genialität bewertet werden. Es geht Hand in Hand mit der Entscheidung die Reifenvorschriften im B-Spec-Modus zu verschärfen und öfter mal Reifenbeschränkungen zu wählen, die eher ungewöhnlich sind. Nur so stellt man sicher, dass der Spieler die Reifen vor dem Rennstart nicht besitzt und noch mal eine Minute seines Lebens damit verballert sich durch die quälend langsamen Menüs zu klicken und die richtigen Gummis zu kaufen. Einen direkten Link zum Reifenshop haben die Entwickler glücklicherweise nicht eingebaut, sonst wäre das Belohnungsgefühl wohl nicht halb so stark ausgeprägt. Die Jungs wissen halt noch, wie man Videospieler bei der Stange hält.

Erfreulicherweise werden andere Restriktionen im B-Spec-Modus genauso konsequent gehandhabt wie im A-Spec-Modus. Im Yaris-Cup fahren nur Toyota Yaris, im Classic-Car-Cup nur Autos von 1969 oder früher und im World Compact Cup nur Kompaktwagen und ein Lamborghini Gallardo, der ja auch irgendwie kompakt ist.

Samstag, 4. Dezember 2010

The Good, the Bad, the Meh - Gran Turismo 5

"Man am meisten von ihm schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt."
Wilhelm Busch


Entwickler: Polyphony Digital
Publisher: Sony
USK-Version ungekürzt: Ja


Vorwort
Eine Metacritic-Wertung von 85, da braucht doch eigentlich keiner mehr ein weiteres Review von GT 5. Das Spiel muss gut sein. Ist es auch, aber es zeigt auch, was falsch läuft in der Spiele-Entwicklung und warum die Zukunft für altgediente Zocker alles andere als rosig aussieht.

Ich bin jetzt 33 und habe graue Haare. Das ist nicht weiter tragisch, wohl aber, dass ich so langsam in den "Früher war alles besser-Modus" hinein wachse. Eine dusselige und rückwärtsgewandte Stammtischaussage, die mir eigentlich gar nicht zusagt. Und doch ertappe ich mich in letzter Zeit immer öfter beim wehmütigen Gedenken an die 90er, in denen ich das Gefühl hatte, dass die Menschheit auf einem guten Weg ist. Liegt vermutlich nur am Raumschiff Enterprise und Captain Picard, aber meiner unmaßgeblichen Meinung nach, ist die Welt in den letzten zehn Jahren eher einige Schritte zurück als vorwärts gegangen. Ist ein etwas happiger Einstieg, aber nach schätzungsweise 60 Stunden Gran Turismo 5 passt es einfach erschreckend gut. Gran Turismo 5 ist kein schlechtes Spiel, aber es zeigt, dass die Branche mehr als nur ein Problem hat, das man aber mit einer guten Marketing- und PR-Abteilung überspielen kann.

Ich kann (noch) nicht jeden Aspekt des Spiels endgültig beurteilen, dazu ist das Ding einfach zu umfangreich. Ich hab gerade mal drei Stunden online gespielt und bei weitem nicht alle Rennen gefahren. Ich musst das Spiel sogar von vorne beginnen, weil mein Spielstand... whatever. Los geht's.



The Good

Die nackten Zahlen
Über 1.000 Autos, über 20 Strecken in 70 Varianten, Tuning, Lizenzen, Spezial-Events, ein Strecken-Editor...auf dem Papier macht sich GT 5 sehr gut und die Macher hatten keinerlei Probleme damit Dinge zu finden, die man auf die Packungsrückseite drucken konnte.

Das Fahrgefühl
Ich bin glücklicher Besitzer eines Logitech Driving Force Pro in Kombination mit einem Rennsport Wheelstand von Fanatec. Mit dieser Peripherie wird Gran Turismo 5 - wie schon die Vorgänger - zu einem einmaligen Erlebnis. Wer mal mit einem potenten Wagen über die Nordschleife gebrettert ist und jede Bodenwelle gespürt hat, der weiß wovon ich rede. In Gran Turismo 4 gab's bessere Windgeräusche, aber das Fahrgefühl ist dynamischer denn je. Die Unterteilung zwischen Standard und Professional ist futsch, es gibt nur noch EIN Fahrmodell und zahlreiche Fahrhilfen. Das Ergebnis ist grandios, allerdings gibt es einige Fahrzeuge, die sich unfassbar beschissen fahren. Das mag dem realen Vorbild entsprechen, wirkt dennoch nicht immer ganz nachvollziehbar. Alles in allem gibt's hier dennoch kaum Grund sich zu beschweren.

Das Streckendesign
Da kann man sagen was man will, Yamauchi und seine Jungs wissen welche Rennstrecken der Welt richtig Spaß machen und sie können auch selbst hervorragend Kurse designen. Der größte Schwachpunkt von Forza III (Bis auf die Nordschleife und die Serpentinen-Strecke war da viel zu viel einschläfernder Mist dabei) ist der größte Pluspunkt von Gran Turismo 5. Die wenigen neuen Strecken sorgen schon nach kurzer Eingewöhnung für Herzrasen in Mutkurven, die klassischen Strecken wissen immer noch zu begeistern. Es zeigt, welche Meisterleistung die Jungs schon damals bei Gran Turismo 1 vollbracht haben, denn schließlich wurden die Kurse schon 1997 erstmals entworfen.






The Meh

Das Wetter

Yay! Es gibt Wetter in Gran Turismo! Endlich hat Yamauchi ein Versprechen gehalten. Oder auch nicht, denn eigentlich hatte der gute Mann Wetter für ALLE Strecken versprochen, am Ende sind es nur sehr wenige ausgewählte Kurse. Sämtliche alten Strecken sind schon mal raus, die Stadtkurse auch. Bleiben High Speed Ring, Suzuka, Eiger Nordwand, Monza, LeMans und der Nürburgring. Außerdem die Special Stages, die allerdings bei Trockenheit so dermaßen peinlich aussehen, dass es weh tut. Dennoch: Ein Regenrennen bei Nacht sieht klasse aus und ich kenn sogar Leute, die finden das Regentropfen.gif an der Seitenscheibe gut. :)

Das Balancing
Ein Problem, mit dem die Reihe schon seit Beginn zu kämpfen hat. Einige Events kann man mit verbunden Augen gewinnen, andere erweisen sich als bockeschwer. Alles in allem erträglich, weil man den Großteil der Rennen schlicht mit der Verbesserung des Equipments vereinfachen kann, dann hat das aber alles mit "Rennsport" nicht mehr viel zu tun.

Der B-Spec-Modus
In Gran Turismo 4 hat den eigentlich schon keiner gebraucht und es hätte ihn wohl auch niemand in einem GT 5 vermisst, er ist trotzdem dabei. Leider kann man sich nicht mehr mit seinem Fahrer abwechseln, sondern ist komplett zum Zuschauen verdammt, auch die Zeit lässt sich nicht mehr vorspulen. Das Ergebnis ist leidlich unterhaltsam, weil der angeheuerte Fahrer zu Beginn die fahrerischen Fähigkeiten einer Amöbe aufweist und herrlich bescheuert durch jede Kurve rutscht, aber meine Lebenszeit ist zu kostbar, um mir den Quatsch wirklich länger anzutun.

Der Streckeneditor
Einem geschenkten Gaul kuckt man nich ins Maul. Scho recht, aber ich weiß wirklich nicht, wieso die Jungs mit dem Ding ihre Zeit vertrödelt haben. Letzlich kreiert man herzlich wenig selbst, sondern sucht sich eher ein zufallsgeneriertes Stück Rundkurs aus, dass man anschließend verfeinern kann. Das funktioniert schnell und gut, bringt aber als Ergebnis profillose Allerweltsstrecken hervor, die keine Sau braucht. Wie man die Entwicklerzeit wohl besser hätte anwenden können? Hmm... Cockpits für alle Wagen vielleicht? Neeeeeee, lieber ein dusseliges Extra, das keiner braucht. Schön übrigens, dass auch dort die Wetterverhältnisse und Tageszeiten nur sehr eingeschränkt verändert werden dürfen. Man will ja konsequent bleiben...






The Bad
Die Installation
Ich habe das Spiel dreimal in meinem Leben installiert. Einmal auf der Firmenkonsole für den Test der play³, einmal auf meiner privaten Fat Lady und einmal auf der neuen Slim. Ich wünsche diese Erfahrung nicht mal meinem schlimmsten Feind, denn es gehört zu den Dingen, die ich an der heutigen Konsolensituation absolut nicht packe. 40 Minuten Installation tun immer weh und wenn das installierte Spiel dann trotzdem noch jeden Furz nachlädt und insgesamt so schnell lädt wie Gran Turismo 4, dann geht mir das auf den Sack. Punkt. Ein großer Spaß ist übrigens der Verzicht auf die Installation. Dann lädt jeder Klick gefühlte drei Stunden und jedes Rennen locker zwei Minuten. Wieso die Installation nicht Pflicht ist, weiß nur Yamauchis Mudder.

Premium vs. Standard
Ich habe es nicht glauben wollen und konnte es selbst dann nicht glauben, als ich es live erlebt habe. Knapp 200 Premium-Fahrzeuge haben Cockpits, rund 800 Standard-Wagen nicht. Es ist mir furzegal wie viel Arbeit das ist, hier wurden eindeutig falsche Prioritäten gesetzt. Wieso 1.000 Autos, wenn man 800 davon dann nur von der PS2 hochskaliert? Geht einfach nicht. Ginge schon für sich genommen nicht, aber wenn ein Forza III 400 Autos mit Cockpits bietet und dabei auf unzählige Doppelungen verzichtet, dann zeigt das nur, wie arschfaul die Spacken bei Polyphony sind. Leck mich am Arsch, ist das lächerlich. Fehlende Cockpits nicht genug, die Standard-Wagen dürfen optisch nicht getunt werden, nicht mal neue Felgen gibt's. Und der Foto-Reise-Modus ist ebenfalls nur Premium-Wagen vorbehalten. Wie die mit dieser Nummer durchkommen, ist mir schleierhaft. Fett 1.000 Autos hinten auf die Packung drucken und dann so ne Nummer abziehen, ist einfach hochnotpeinlich und eigentlich schon der K.O. für das Spiel. Selbst wenn es der einzige Kritikpunkt wäre, könnte ich dem Ding schon keine 9 mehr geben. Da können die Premium-Modelle noch so funkeln und vor Details strotzen, es ist ein Schlag in die Fresse. Prologue hatte knapp 100 Autos, alle mit Cockpit. Und in 3 Jahren haben die es echt nicht geschafft mehr als 100 weitere Karren zu bauen? Lächerlich. Sagen wir es gemeinsam: LÄCH-ER-LICH!

Aber damit immer nicht genug, denn unter den 200 Premium-Wagen finden sich auch so illustre Modelle wie der VW Schwimmwagen oder furzkleine Suzukis von der Eleganz eines Picasso-Gemäldes in 3D. Aber ein Lamborghini Countach muss als Standard-Modell ausreichen, klar. Erneut: Völlig falsche Prioritäten und schon auf einem Level der Lächerlichkeit, dass man sich schämen muss.

Der Rallye-Modus
Ist vielleicht ein Kritikpunkt, der nur für Leute gilt, die einmal in ihrem Leben DIRT 2 oder Rallisport Challenge 2 gespielt haben. Denn... wie formuliert man das jetzt mal? Also, im Vergleich zu diesen beiden Kleinoden der Rennspielgeschichte, ist der Rallye-Modus von GT 5 absolute Grütze. Absperrbänder aus Beton, Bodentexturenm die auf einer PS2 beachtlich gewesen wären, billig aussehende (aber immerhin schön voluminöse) Staubwolken und ein Fahrgefühl aus der Hölle. Ernsthaft, was soll das? Von sich aus stellt das Spiel in der Loeb-Challenge immer und immer wieder die Traktionskontrolle ein und die Bildschirmtexte wollen mir weiß machen, dass ich nach Möglichkeit Drifts vermeiden soll. Ahja. Schon klar. Ich hab's mit dem Pad probiert und mit dem Lenkrad. Immer und immer wieder bin ich die zweite Prüfung (Eiger Nordwand) gefahren und immer und immer wieder fuhr sich die Karre als wäre ne Achse gebrochen. Hauptproblem bei dieser Nummer aber ist, dass man die Banden nicht berühren darf. Ich hab's jetzt oft genug probiert, um es für pure Zeitverschwendung zu deklarieren, denn es macht vor allem eines nicht: Spaß.

Die Fahrzeug-Auswahl
Forza III hatte 400 Autos und locker 70% davon waren wirklich begehrenswert. Gran Turismo 5 besitzt 200 Premium-Fahrzeuge, von denen ich mir 30 gern in die Garage stellen würde. Es gibt noch eine Menge Standard-Fahrzeuge auf meiner Einkaufsliste, aber selbst dann ist die Klasse des Fuhrparks meilenweit von der Konkurrenz entfernt. In Forza III war der Blick auf einen Hersteller stets ein Quell kindlicher Freude (Ui, es gibt den BMW M1! Ein 993er-Porsche, den will ich! Der Testarossa!), in GT 5 kann ich gar nich zählen, wie oft ich enttäuscht wieder aus dem Hersteller-Menü abgehauen bin. Bis auf Lamborghini gibt's kaum wirklich richtig neue Sachen, dafür aber zahlreiche Kackschüsseln, die ich nicht mal dann kaufen würde, wenn's die letzten Fahrzeuge auf dem Planeten wären. Wie so oft gilt auch hier: Völlig falsche Prioritäten und ein Indiz für die Faulheit der Entwickler. Besonders für Spieler der Vorgänger tragisch: Es werden kackfrech Autos, die ich in meinem Leben schon zwei Mal hart erspielt habe, wieder für astronomische Summen angeboten. Na, vielen Dank auch.

Die Menüs
Die Navigation war schon immer etwas eigenwillig in Gran Turismo, aber wie man nach fünf Jahren mit so einem krüppeligen Menü ankommen kann, ist mir schleierhhaft. Alles lädt eine halbe Ewigkeit und jede Ladezeit muss brav abgewartet werden, ehe man etwas anklicken darf. Und dass mich das bekackte Spiel satte DREI MAL fragt, ob ich mich nicht vielleicht doch ins PSN einloggen möchte, wenn ich es beim Start des Spiels nicht bin, fällt unter den Bereich Folter.

Die KI
Himmel hilf. Die Jungs fahren - wie üblich - ein Perlenketten-Formation durch die Gegend und nehmen den Spieler eher selten wahr. In Prüfungen nerven die Bremsklötze, die auch gerne noch mal kurz vor mir in die Kurve einscheren und mich in den Dreck schubsen, in Rennen kennen die Schweine kein Pardon und schieben mich auch gerne mal 300 Meter vor sich her, bis ich auch wirklich komplett aus dem Rennen genommen bin. Richtig ärgerlich wird's bei Prüfungen, in denen ich sofort bestraft werde, wenn ich auch nur jemanden touchiere, die KI-Fahrer dürfen dagegen alles machen was sie wollen. Genau wie Turn 10 mogelt Polyphony bei der Umsetzung der Physik. Donnere ich in einen Gegner rein, bin es immer ich, der sich dreht. Die KI-Fahrer fangen so gut wie alles ab und lassen sich durch fast nix aus dem Weg räumen. Gleichzeitig bin ich genauso der gearschte, wenn mir einer in die Karre donnert.

Das Recycling
Kommen wir zum ultimativen Grund dafür, dass Gran Turismo 5 und ich keine dicken Kumpel mehr werden. Ich hab nichts gegen den Einsatz altgedienter Elemente, vor allem nicht, wenn sie von so hoher Qualität sind wie die Strecken von Gran Turismo. Aber was Polyphony hier einfach zum x-ten Mal präsentiert und sich dabei nicht einmal schämt, ist beeindruckend. Es gibt insgesamt sechs neue Strecken, der gesamte Rest in in dieser oder ähnlicher Form schon aus einem Vorgänger bekannt. Noch dazu wurden alte Strecken wie Trial Mountain oder Deep Forest optisch eher lieblos ins HD-Zeitalter eingeführt und wirken fast als wären sie für ein HD-Makeover vorgesehen, aber wohl nicht für einen neuen Teil der Reihe, der satte fünf Jahre lang in der Mache war. Und wenn man schon hingeht und große Teile einfach etwas aufmotzt, wieso fehlen dann so viele Klassiker? Wo ist El Capitan? Wo ist New York? Wo Seattle? What the fuck? Bereitet da jemand DLC vor? Viel Spaß dabei, aber da seht ihr von mir keinen Cent.

Recycling beschränkt sich aber nicht nur auf Fahrzeuge und Strecken, auch Events hat man so schon unzählige Male absolviert. Die Lizenztests sind optional und es macht ja auch immer wieder Spaß ein paar Zehntel herauszuholen, aber mir ernsthaft zum x-ten Mal die Kurve in Deep Forest als Prüfung zu präsentieren, ist einfach peinlich und regelrecht unverschämt.

Die in Reviews viel gelobten Special-Events sind übrigens auch nix neues, gab's in GT 4 auch schon, wenn auch mit erheblich weniger Abwechslung.

Die Fahrzeug-Modifikationen
Ich wusste es beim Spielen von Forza III, dass GT 5 in diesem Bereich schwerlich die Komplexität und Klasse der Konkurrenz erreichen würde. Aber DAS? Die Fahrzeug-Modifikationen sind ähnlich beschränkt wie in Gran Turismo 4 und schon damals war die Nummer läppisch. Standard-Wagen dürfen keine neuen Felgen bekommen, ich kann aber einmal mehr einen kackhässlichen Spoiler auf viele Karren schrauben. Für Premium-Fahrzeuge gibt's da schon mehr, teilweise sogar Rennmodifikationen, waren mir bislang aber zu teuer und man bekommt natürlich vorher nicht gesagt, ob man die 175.000 Credits nur für ein paar Aufkleber und Farbklekser zahlt oder auch die Leistung gesteigert wird.

Die Krönung ist aber das Lackieren der Fahrzeuge. Das geht, allerdings erhält man neue Farben ausschließlich durch den Erwerb eines Fahrzeugs (!) und abgeschlossene Rennserien. Ergo: Wer als erstes einen senfgelben Toyota kauft, darf ihn - oh, Freude - anschließend senfgelb lackieren. Oder er kauft sich einen anderen Wagen in der gewünschten Farbe, kann diese dann für den Toyota verwenden, dann ist sie futsch. Jetzt mal ehrlich, sowas kann man nicht allen ernstes absegnen und sich nicht wenigsten EINmal vorm Spiegel fragen, ob man eigentlich sein Gehirn am Morgen auch eingepackt hatte. Da fehlen mir echt schon die Worte.

Die Levelstruktur
Anfangs war ich nicht sicher, was ich von dem Levelsystem halten soll, jetzt weiß ich es. Es ist so nötig wie ne zweite Nase und passt hinten und vorne nicht. Es ist ja ganz goldig, dass ich nicht von Beginn an jeden Wagen fahren darf, aber wieso geht's von Level 1 bis 15 in Windeseile und Level 16 dauert dann gefühlte Wochen? Schlimmer wiegt aber die Tatsache, dass es im Prinzip zu wenige Events für die Fahrzeugauswahl gibt. Mein Fuhrpark beinhaltet jetzt 30 Autos, aber ich kann kaum welche davon in neuen Rennen einsetzen. Wie üblich wird das Angebot sehr schnell schmaler und man kauft für einzelne Rennen Autos im Wert von 150.000 Credits, bekommt für den ersten Platz 3 Euro fuffzig und kann den Wagen anschließend nie wieder im Solo-Modus verwenden. Letztendlich verlangt das Spiel den frühen Kauf eines extrem starken Autos, mit dem man höherklassige Rennen gewinnt, was den Nutzen der Lieblingskarren leider nicht erhöht. Und wieso man bei einem Fuhrpark von 1.000 Autos hingeht und zahlreiche Cups kreiert, die ausschließlich mit einem bestimmten Fahrzeug zu fahren sind, bleibt ein Rätsel.

Die kleinen Macken
Ich hasse langsame Menüs, Gran Turismo 5 stellt neue Rekorde auf. Aber es gibt noch mehr Nickeligkeiten, die mich in den Wahnsinn treiben und Yamauchi mit gelbem Schnee einseifen lassen möchten.

- Gewonnene Autos müssen "abgeholt" werden. Das ist umständlich, dauert ewig und wird vom Spiel gefeiert als hätte man das Mittel gegen Krebs entdeckt.

- Gran Turismo 4 hatte zehn bis zwölf Felgen-Hersteller, GT 5 hat 30 Felgen. Und selbst die sind nur für Premium-Fahrzeuge. Im Vergleich zu Forza III ist das nicht mal mehr lächerlich, es ist eine eigene Liga der Schlechtigkeit. Es unterbietet sogar den fünf Jahre alten Vorgänger, das muss man auch erst mal schaffen.

- Derzeit gibt's keine Credits für Online-Rennen. Das wäre aber wünschenswert, denn im Gegensatz zu Gran Turismo 4 habe ich noch keine Events entdeckt, die beim Gewinn jedes Mal ein neues Auto ausspucken, um die ganzen Blechbüchsen zu bezahlen.

- Die Schatten. Diese Schatten. Die sind eines Gran Turismo einfach nicht würdig. Da startet man das Spiel mit einem lustigen Lizenztest, sieht seinen kleinen Reißbrenner und auf dem Boden einen Schatten so kantig, dass selbst Lego-Figuren sich angewidert zeigen. Praktischerweise werden diese Schatten im Foto-Modus weichgezeichnet, deswegen sehen die Screens auch alle viel leckerer aus als das eigentliche Spiel.

- Der Gebrauchthändler ist ansich ja eine schöne Idee, wie damals in GT 2. Aber muss das wirklich sein, dass gerade mal 30 Karren verfügbar sind und pro Spieltag vier durch neue ersetzt werden? Wer einen S2000 oder MX-5 sucht, bekommt den wirklich fast immer, aber wehe man wünscht sich ein bestimmtes Modell, von dem es nicht drei Trilliarden Varianten gibt. Dann muss man so lange irgendwelche Rennen fahren, bis eines Tages mal der Wagen verfügbar ist. Dann sollte man allerdings auch noch genug Kohle für die Karre haben, denn ein paar Spieltage später ist der Wagen weg und kommt so schnell nicht wieder.

- Ich habe acht Trilliarden Stunden in Prologue investiert und was habe ich davon? Genau. Nix. Meine PSP-Garage (so ich denn eine habe) darf ich in GT 5 importieren (dann aber nur im Arcade-Modus verwenden. FAIL), Prologue interessiert Polyphony kein Stück. Ich soll also wieder unzählige Runden in den Asphalt brennen, um mir die gleichen Karren zu kaufen, die ich in Prologue schon längst besessen hab. Nicht ganz unverständlich, aber trotzdem ein großes Fuck you an alle Prologue-Spieler.




Maik says:
Mag ja sein, dass GT 5 für jeden Neuling ein Spitzenspiel ist, aber für mich ist es die Enttäuschung des Jahrzehnts. Zudem kann ich der Argumentation einfach nichts abgewinnen. Spiele wären bei dieser Mentalität in den letzten 10 Jahren nie so weit gekommen. Yamauchi und sein Team haben offenbar in erster Linie Zeit verplempert, nie einen Konkurrenztitel gespielt und sind so arrogant wie faul. Man merkt dem Spiel an jeder Ecke an, dass etwas nicht fertig geworden ist und viele der Kritikpunkte sind für jemanden, der bislang alle Teile der Reihe gespielt hat, gravierend. Tolles Fahrgefühl hin oder her, im Prinzip ist Gran Turismo 5 näher an einem HD-Makeover von GT 3 als an einem echten Next-Gen-GT. Sämtliche alten Kurse sehen auch so aus, der Großteil der Fahrzeuge ist ebenfalls nur hochskaliert und dezent aufgehübscht, was bleibt ist viel heiße Luft, unzählige Detailmacken und die Erkenntnis, dass Polyphony weit davon entfernt ist noch irgendwas mit dem Wort Referenz zu tun zu haben. Turn 10 hat mit Forza III ein hervorragendes Spiel abgeliefert, das lediglich im Bereich Fahrdynamik und Streckendesign den Kürzeren zog. Mit Teil 4 können die Jungs Gran Turismo endgültig überholen und werden dennoch nicht halb so viele Spiele verkaufen. Die Welt ist ungerecht.

6/10

Donnerstag, 21. Oktober 2010

Ich bin der King

Es muss eigentlich gar nicht extra erwähnt werden, aber ich bin halt mal wirklich der King. Ich habe im letzten Jahr den Motor meiner Waschmaschine getauscht und jetzt meine PS3 gerettet.

Eigentlich absurd, hätte ich wetten sollen, ich hätte darauf getippt, dass die Xbox zuerst den Geist aufgibt. Aber die war ja schon vor zwei Jahren mal in Gefahr auf dem Konsolenfriedhof zu landen, wurde von Microsoft aber erfreulicherweise ohne großen Tamtam entgegengenommen, repariert und wieder zurück geschickt. Seitdem ist das Gerät recht häufig im Einsatz und im Schnitt sicherlich weit öfter unter Volllast als die PS3. Die ist eigentlich nie unter Dampf, gab ja auch schon lange nix Exklusives mehr von Sony, das für mich spannend gewesen wäre. Abgeschmiert ist das Teil dann dementsprechend auch beim Abspielen von Musik, wir können also Überbelastung ausschließen.

Ich könnte ja jetzt hier von einem Produktionsfehler sprechen (ist immerhin eine 60er-Variante der Erstauflage), aber wir wollen mal nicht so sein und können es ja auch nicht beweisen. Vergangene Woche musste ich also mit einer kleinen Träne im Auge akzeptieren, dass die PS3 nicht einfach nur ne Pause brauchte, sondern mit dem berüchtigen YLOD (Yellow Light Of Death) das Zeitliche gesegnet hatte. Ich war drauf und dran mir ne neue Slim zu bestellen und fand das ganz schön scheiße. Meine treuen Jünger aus dem fts-Forum (http://58190.dynamicboard.de/) rieten mir aber, dass ich die Hoffnung nicht aufgeben und einen Rettungsversuch unternehmen sollte. Leichter gesagt als getan, denn das kurz darauf gefundene Hilfsvideo auf Youtube ist in sieben Teile aufgesplittet und dementsprechend lang. Noch dazu braucht es einen Heißluftfön und meine Abstellkammer beherbergt wahnwitzig viel anderen Mist, den ich nie brauche, aber keinen Heißluftfön. So'n Ding kostet aber bei Amazon gerade mal 15 Euro und notfalls kann man das Teil ja wieder verkloppen. Hmm... das kann man ja mal versuchen.

Gesagt, getan und zwei Tage später kam die Lieferung des Föns inklusive einer Tupe Wärmeleitpaste für knapp fünf Euro. Am letzten Samstag ging ich also das Projekt YLOD an und so sahen die Vorbereitungen aus.


Die Klebestreifen sind übrigens für die Schrauben, die ich ja ohne Beschriftung sonst nie wieder zuordnen kann. Eine halbe Stunde später war die Phase 1 abgeschlossen und der Tisch sah so aus:


Die Plastikteile liegen alle auf der Couch und das Motherboard ist noch vom Rahmen umgeben, aber so weit muss man ja erst mal kommen. Kurz darauf konnte ich also tatsächlich den Heißluftfön auf die Prozessoren richten und die Daumen drücken, dass es auch was gebracht hat. Der Zusammenbau war anschließend ein Kinderspiel und die Stunde der Wahrheit rückte näher. Würde das Ding wirklich wieder funktionieren? Kann es wirklich so einfach sein? Es kann.


Es leuchtet grün, die Konsole läuft. Ja, gibt's denn das? Ja, bin ich der King? Aber Vorsicht, hinterher fliegt mir das Ding ein paar Minuten später um die Ohren, also mal den Ball flach halten. Das ist jetzt noch keine Woche her und mein Vertrauen in die Hardware war schon mal größer. Aber die PS3 läuft derzeit ohne Murren, dient als DVBT-Empfänger und darf ab und an ne Folge Star Trek TNG abspielen. Ein echter Härtetest steht noch aus, weil ich grad wenig Bock auf Formel 1 hab, parallel Castlevania auf der 360 spiele und Gran Turismo 5 mal wieder verschoben wurde. Aber GT 5 wird dann wohl auch der echte Prüfstein werden, denn so albern die etlichen Verschiebungen auch sind und so lächerlich das Schadensmodell zum Teil aussah und so bekackt die betonfesten Absperrbänder im Rallye-Teil sind, ich will endlich wieder über die Nordschleife brettern und da gehen gerne auch mal Stunden ins Land. Wir werden also sehen, wie lange die Konsole hält, aber schon allein für eine Woche hat sich die Bastelei gelohnt. Und sei es nur, um zu demonstrieren, dass ich der absolute King bin...

Dienstag, 5. Oktober 2010

The Good, The Bad, The Meh - Enslaved

Die Endzeit hat nie besser ausgesehen...


Entwickler: Ninja Theory
Publisher: Namco Bandai
USK-Version ungekürzt: Ja


Um das gleich mal klar zu machen: Heavenly Sword war Schmutz. Gutaussehender Schmutz, aber immer noch Schmutz. Schöne Grafik kann ein umständliches und nicht funktionierendes Kampfsystem genauso wenig wett machen wie einen unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Dementsprechen skeptisch stehen wir heute Enslaved gegenüber, Ninja Theorys zweitem großenSpiel, diesmal Multiplattform, weil Sony Heavenly Sword wohl auch nicht so prall fand. Ebenfalls spannend: Ninja Theory arbeitet an einem Reboot von Devil May Cry und die Reihe ist zuletzt das ziemlich genaue Gegenteil von Heavenly Sword gewesen.

Aber zum eigentlichen Spiel. Sklave Monkey sitzt in der Zelle eines Gefangenentransporters fest, als das Ding abstürzt. Kaum in Freiheit, ist er auch schon wieder am Arsch, weil ihm die Mitgefangene Trip ein Sklavenstirnband aufsetzt und er nun ihren Befehlen horchen muss. Als Leibwächter wider willen geht's nach Westen und gegen Robotergegner durch ein zerstörtes Endzeit-New York und andere kaputte Landschaften.



The Good

Blender
Fuck, sieht das gut aus. Ja, es ist Unreal Engine 3 und gelegentlich blenden Texturen zu spät ein, aber wer hätte gedacht, dass die Technik in der Lage ist auch andere Farben darzustellen als Braun, Grau und Beige? Enslaved sieht stellenweise einfach grandios aus (die Bilder sind selbst erstellt) und spielt in der Oberliga mit. klar, die Umgebungen sind auch insgesamt eher unbelebt und ein God of War III sieht noch einen Tacken edler aus, aber für ein Multiplattformspiel ist das allerehrenwert.

Keine Space Marines
Ist ja gerade unheimlich populär auf Space Marines und entsprechende Spiele einzutreten, aber wenn man Enslaved spielt, weiß man auch warum. Es tut so gut mal wieder ein völlig anderes Spiel zu spielen, ohne besagte Muskelberge oder Elite-Soldaten. Noch dazu ist die Welt von Enslaved wunderbar stimmig gestaltet und bietet herrlich abgefuckte Endzeit-Stimmung, ohne den Farbtopf auf drei Brauntöne zu beschränken.

Andy Serkis
Ich habe keine Ahnung, ob der Mann wirklich immer noch Spaß dran hat mit kleinen Punkten übersäht virtuelle Charaktere zu spielen, aber er macht das halt einfach großartig. Sein König Bohan in Heavenly Sword war phänomenal, sein Monkey in Enslaved ist ebenfalls erste Sahne. Der Mann kann alles und die Emotionen, die in den Zwischensequenzen durch echtes Schauspiel rübergebracht werden, sind beeindruckend.

Chemie

Gaaaaanz kurz musste ich während Enslaved an Prince of Persia: Sands of Time denken. Die stimmige Chemie zwischen den beiden ungleichen Hauptdarstellern und die schnippischen Dialoge auch während des Spiels waren und sind unerreicht. Enslaved kommt zwar nicht ganz an die Brillanz von PoP ran, macht seine Sache aber gut.

WTF?
Ich darf und will nicht zu viel verraten, aber Enslaved besitzt einen Story-Twist und ein Ende, das ich im Leben nicht vorhergesehen hätte. Fast schon experimentell anmutend, trifft einen das Finale völlig unerwartet. Muss man nicht mögen und wird auch sicherlich nicht jedem Gefallen, verdient aber großen Respekt.





The Meh

Immer feste druff

Ich brauch nicht unbedingt ein hochkomplexes Kampfsystem wie in Devil May Cry oder Bayonetta, mir reicht God of War dahingehend völlig aus. Enslaved bietet ungefähr 20% der Vielfalt von God of War. Monkeys Move-Repertoire ist übersichtlich, das Upgrade-System beschränkt sich größtenteils auf die Verstärkung bestehender Attacken und Moves. Gibt zwar auch neue Sachen wie die Konterattacke, nur braucht die einfach keine Sau. Die Gegner sind stumpf und mit zwei, drei Attacken kommt man ohne die geringsten Probleme durch. Das freut n00bs, bietet halbwegs versierten Spielern aber viel zu wenig Substanz.

Denkverbot
Nein, nein, das wollt ihr mir jetzt aber nicht wirklich als Rätsel verkaufen, oder? Ein paar Schalterrätsel und einige Brückenkonstruktionen, die ich verschieben muss? Lächerlich. Graue Zellen haben Urlaub, und zwar dauerhaft. Nicht wirklich schlecht, aber halt schade. Ich hätte gern mehr zu grübeln gehabt.

Immer geradeaus
Enslaved ist linear. Sehr linear. Abseits der normalen Wege gibt's so gut wie nix zu entdecken und selbst die roten Orbs liegen meist direkt am Wegesrand oder um die Ecke. Das ist bei dem Produktionsaufwand irgendwie verständlich und bei einem Uncharted nicht viel anders, aber wenn man kaum Gameplay hat, fällt's halt umso deutlicher auf.






The Bad
Hüh-Hüpf!

Uncharted war mir in den Hüpfeinlagen schon viel zu flach, aber Enslaved toppt echt alles. Man KANN nicht abstürzen. Im Grunde haut man ohne Ende auf den Sprung-Knopf und dreht den Stick so lange, bis das Spiel sein Okay gibt. Gelegentlich gibt's dabei Timing-Aufgaben, aber selbst wenn man die versaut, verliert man so wenig Energie, dass man sich den Quatsch auch hätte sparen können. Bei Prince of Persia: Sands of Time kam ich mir vor wie der Hecht und konnte mir etwas Übung richtig cool von A nach B hopsen, in Enslaved macht Monkey das alles von selbst.

So klein mit Hut
Ich habe noch nie in meinem Leben so lächerliche Bosskämpfe erlebt. Ehrlich, ich hatte fast das Gefühl da wäre was kaputt oder ich hätte Cheats an. Was nützt es, wenn der Boss zehn Mal so groß ist wie ich und eine Energieleiste bis zum Mond hat, wenn er so simpel besiegt ist? Betäubungsschuss, hinlaufen, draufprügeln, zweimal nach hinten rollen, Betäubungsschuss, hinlaufen, draufprügeln... bis die Leiste weg ist. So müssen sich meine kleinen Brüder gefühlt haben, als sie mir damals auf dem SNES in Street Fighter ohne Pause auf die Fresse gegeben haben, ohne dass ich etwas hätte machen können. Ich stell mir grad die Bayonetta-Macher vor, wie sie das zocken und sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Ein Boss-Gegner, der weniger Gegenwehr auffährt als ein Standard-Gegner, ist jedenfalls eher lächerlich.

Aus und vorbei
So grausam das klingt, aber nach sechs bis acht Stunden hat man den Abspann und damit eigentlich wirklich alles gesehen. Wer Bock hat, spielt das Ding noch mal auf Hard durch und levelt sich zu Ende auf oder versucht alle Orbs zu sammeln, aber das ist alles eher halbgar und schwerlich Motivation richtig Zeit ins Spiel zu stecken. Keine Extras, keine Boni, kein Nix. Nach einem Wochenende kann man das Ding zu den Akten legen.




Maik says:
Hmm. Das ist mal echt schwierig. Ich mag die Story, das Design, die Optik, das Flair, die Atmo, aber als reines Spiel ist Enslaved einfach viel zu lasch. Vieles vom Spiel ist halt einfach pointless. Das ist so wie damals bei Baphomets Fluch Irgendwas. Da stürzt man mit einem Flugzeug ab und soll an einer Bergwand entlang hüpfen. Der Gag ist, dass man eigentlich immer nur bis zum Rand läuft und auf Springen drückt. Man kann nicht herunterfallen und im Prinzip könnte man sich auch ne Zwischensequenz anschauen. Das ist auch mein Problem mit Enslaved. Große Teile des Spiels fühlen sich an wie ein gigantisches Quicktime-Event, bei dem man sich so viel Zeit lassen kann, wie man möchte. Das ergibt am Ende immer noch sechs Stunden Unterhaltung, aber als Videospiel fehlt mir dann einfach der Inhalt und die Substanz. Noch dazu gibt's kaum Anreiz das Spiel noch mal zu spielen und nach einem Wochenende ist die Nummer komplett abgefrühstückt. Aber sollte man den Mut zum Setting, das andersartige Design und das abgefahrene nicht höher einstufen? Jain, denn wenn man mal ganz ehrlich zu sich selbst ist, ist Enslaved eine Themaverfehlung. Als Film hätte man die Charaktere noch weiter ausarbeiten können und eine packende 90-Minuten-Story erzählen können. Das hätte besser funktioniert. Als Spiel mangelt es an Gameplay und echtem "Spielspaß". Und weil ich hier machen kann was ich will, gibt's zwei Wertungen. :)

Spiel: 5/10
Inhalt: 8/10

Freitag, 24. September 2010

Dies und das

Eigentlich wäre jedes dieser Themen einen eigenen Eintrag wert, aber man kommt ja zu nix. Also gibt's die geballte Ladung Absurdidät im Land der Videospiele...


Avatar my ass


Ich mag Microsofts Avatars. Das Konzept ist cool, die Figuren sehen den realen Vorbildern meist wirklich ähnlich und dafür, dass Rare sich verantwortlich zeichnet, sehen die Dinger erstaunlich putzig aus. Schon seit der ersten Ankündigung war mir allerdings klar, dass ich ungefähr genauso viel Geld für die Anpassung meines Avatars ausgeben würde wie für Spielerbilder oder Themes. Nämlich gar keins. Soll aber jeder machen wie er meint, gibt ja auch Leute, die sich virtuelle Möbel für ein virtuelles Heim kaufen. Und dennoch hatte ich gestern Abend Gelegenheit laut zu lachen, als ich beim Stöbern auf dem Marktplatz über eine Luftgitarre, angeboten von Activision im Zuge von Guitar Hero Schießmichtot, stolperte. Diese Luftgitarre für den Avatar kostet nämlich optimistische 320 Microsofts Points, umgerechnet also 3,80 Euro. Der erste in meiner Freundesliste, den ich mit diesem Ding sehe und der ernsthaft diese Kohle dafür bezahlt hat, bekommt von mir eins auf die Ohren!


Schmutz


Udo hat mich lange genug vollgesabbelt, also hab ich mir DIRT 2 endlich mal gegeben. Und ja, es ist großartig. Es sieht super aus, es macht Spaß, es fährt sich klasse, alles grandios. Und dennoch: Niemand außer Polyphony Digital schafft es so abartig schöne Autos auf den Bildschirm zu zaubern. Egal ob Forza, DIRT, GRID oder was auch immer, KEIN Rennspiel übt rein optisch diese Faszination auf mich aus. Im gleichen Zug freue ich mich aber schon auf das fertige GT 5 und den Rallye-Part, der im Vergleich zu DIRT 2 maximal ein Häufchen Elend werden kann. Codemasters kann das und zwar am Besten! SO muss sich ein Rallye-Spiel fahren und SO sehen spannende Rennen aus. Wenn nur diese Fake-Screenshots nicht wären... Das bringt uns zum nächsten Punkt:


WRC


Black Bean macht ein WRC-Spiel und traut sich tatsächlich eine Demo zu veröffentlichen. Die fährt sich gar nich übel und ist näher am reinen Rallye-Sport als DIRT 2, aber diese Optik. Diese OPTIK! Das sieht aus wie'n hochskaliertes PS2-Spiel und selbst bei der größten Sympathie geht das einfach gar nicht. Die Streckenbegrenzungen sehen aus wie klobige Bordsteine, Vegetation ist nicht existent, das könnte ich nur mit geschlossenen Augen genießen, dann muss der Beifahrer aber echt was drauf haben.


Vanquish


Demo gesaugt, halbe Stunde gespielt, ausgemacht. Ich mag Platinum für ihre Art und ich mag SEGA wegen des Dreamcasts. Aber Vanquish ist eben einfach nicht mein Ding. Ich werd gern langsam an eine Spielmechanik heraun geführt, um sie dann zu perfektionieren. Ich mag God of War. Ich bin ein n00b. Vanquish quält mich mit einem schnarchigen Tutorial, nur um meine Synapsen im eigentlichen Spiel dann zu überlasten. Beim Boss bin ich dann nach dem x-ten Ableben ohne Restmotivation ausgestiegen. Ist bestimmt ein klasse Spiel, aber nicht meins. Bayonetta hatte den WTF-Bonus, Vanquish hat gelackte Sci-Fi-Umgebungen und Roboter als Gegner. Macht auf dem Papier mehr her als in der Praxis.


A propos SEGA


Schön, dass man alte Dreamcast-Perlen auf XBL bringt. Blöd, dass man Sonic Adventure 1:1 portiert und nicht mal nen 16:9-Modus integriert. Noch blöder, dass man die GameCube-Änderungen noch mal für 400 Punkte extra erwerben soll. Ich hab eh keinen Bock mehr auf Sonic Adventure, aber bei der Preisgestaltung und der eher lieblosen Umsetzung, bin ich nicht mal in Versuchung. Ich freu mich schon auf Crazy Taxi. Nicht.


Mad Max


Gerüchten zufolge bastelt Avalanche (Just Cause) zusammen mit Cory Barlog (God of War II) an einem Mad Max Spiel. Barlog hatte diesen Plan schon seit Jahren angekündigt und George Miller dreht ja auch tatsächlich einen vierten Teil, könnte also durchaus im Bereich des Möglichen liegen. Stellt sich nur die Frage, ob Avalanche das drauf hat. Die Fahrphysik von Just Cause 2 war eher mau und wurde durch den Lag der Steuerung nicht gerade begünstigt. Aber ne offene Wüstenspielwelt im post-apokalyptischen Design klingt verlockend. So lange es sich nicht zu sehr anfühlt wie Just Cause, hätte ich durchaus Hoffnung auf ein cooles Spiel.


Mittwoch, 15. September 2010

DMC with ME

Ehrlich, die von Capcom haben mich nicht gefragt. Aber ich hätt eh ja gesagt. :)

Montag, 13. September 2010

PlayStation Store - Ein Selbstversuch

Enthüllt: Spiele im Digitalvertrieb auf PS3 bringen nicht die Umsätze, die man gerne hätte. Der Grund? Unfähigkeit.


Man kennt das. Jeden Tag hört man von unzähligen Spielen, die bald für PSN und Xbox Live Arcade veröffentlicht werden oder bereits veröffentlicht sind. Man könnte ne Liste führen, um nichts zu verpassen, aber wo kommen wir denn da hin? Ist ja auch nicht nötig, man geht einfach in den PlayStation Store und stöbert ein wenig. Hab ich gemacht, mit erstaunlichem Ergebnis.

Okay, nicht ich war scharf auf Monkey Island 2, sondern ein Kollege, aber das ist ja nicht der entscheidende Punkt. Er wollte wissen, ob's das schon gibt und was es kostet. Flugs die PS3 anschmeißen und ab in den Store. Erst mal brauchte die Konsole ein Update, kann ja passieren, wenn man die Kiste mal ne Woche nicht benutzt. Kaum gezogen und installiert, war der Kaffee auch schon wieder kalt. Jetzt aber ab in den Store. Mal sehen was es neues gibt. Hmm, Kleinkram, Avatare, Zeugs, kein Monkey Island. Naja, ist ja auch schon ne Weile draußen. Also mal ins Menü schauen. Alle Spiele von A-Z, das klingt doch gut. Oh, ein neues Menü. PS3-Inhalte, PS3-Demos, PS3-Extras... Spiele. Gibt's auch Spiele? Nein, nur Inhalte, Extras und Demos.

Kein Ding, wird ja dann bei Inhalten sein. M-P und los. Military Madness, Motorstorm...kein Monkey Island 2. Vielleicht doch unter PS3-Extras? Muss ja wohl. Also ab in Extras. ModNation Racers, Motorstorm... fuck. Ja, wo isses denn? Ach, es gibt im Hauptmenü noch einen Punkt PS3-Spiele. Logisch. Nicht. Aber was soll's, wir schauen in PS3-Spiele. Ein neues Menü, diesmal ohne Buchstaben, sondern nach Genres eingeteilt. Super. Monkey Island ist ein Adventure. Hmm, gibt aber kein Genre Adventure. Also, wo isses? Familie? Puzzle? Quiz? Strategy? Um es kurz zu machen, es ist unter keinem dieser Einträge. Ich hab ALLE durchsucht, es ist nicht da. Normalerweise hätte ich ja dann gesagt, es gibt noch kein Monkey Island 2 für PS3, aber ich weiß es halt besser.

Nehmen wir halt die Suchfunktion, ist doch eh Quatsch sich durch Menüs zu wühlen. Suche angeklickt und nach Monkey gucken. Hopp, was findet die Konsole? Monkey Island 2 SE-Trailer, Monkey Island 2 SE-E3-Trailer, Monkey Island 2 SE. Yay! Klick. .. Oh, die Testversion. Ja, wie? Was kostet der Spaß denn jetzt? Wo ist die Vollversion? Wieder zurück in die Suchergebnisse.

The Secret of Monkey Island. Ach, Teil 1 gibt's auch? Klick. Oh, die Vollversion. 9,99€. Na, geht doch. Das ging ja fix. Nicht. Aber was kostet MI 2 und wo isses? Noch mal die Testversion angeklickt. Hmm, rechts gibt's ein "Das könnte dich interessieren". Ich weiß nicht wieso ich geduzt werde, aber wurscht, was gibt's denn da so? Ach guck. Monkey Island 2: LeCuck's Revenge - die Vollversion. Na, da hätte ich aber auch gleich schauen können. Ist doch naheliegend.

Damit wäre die Beweisführung abgeschlossen. PSN-Spiele sind nicht etwa deswegen selten über alle Maßen erfolgreich, weil sie keiner will, sondern weil sie keiner findet. Alle gefühlten drei Minuten bekommt die PS3 ein Update spendiert, aber der Store ist immer noch so schlecht wie eh und je. Meine Suche nach den Xbox-Pendants hat übrigens eine Minute gedauert. In meinem Browser am Rechner. Da gibt's den gesamten Store mit Preisen und Download-Link. Ich möcht ja hier nich parteiisch erscheinen, aber im Direktvergleich ist der PSN-Store... hmm... naja... kacke.

Dienstag, 7. September 2010

Knick-Knack

Ich mag Gran Turismo. Sehr sogar. Ich spiel die Reihe seit dem ersten Teil in der japanischen Version. Ich freue mich auf GT 5, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass ich richtig drauftreten werde...

In meinem Test zu GT 4 in der PLAYZONE hab ich Polyphony noch mal davon kommen lassen. Es gab damals immer noch kein Schadensmodell, keine wechselnden Wetterbedingungen (nicht mal statische außer Sonnenschein), zu wenig Fahrzeuge auf der Strecke, ne müde KI, kein optisches Tuning, einfach eine Menge Sachen, die lange überfällig waren. Es gab unzählige Dinge, die fehlten oder die mir auf den Sack gingen, aber mit einem M3 GTR per Lenkrad über die Nordschleife zu brettern, war ein einmaliges Erlebnis. So einmalig, dass ich noch ein allerletztes Mal über die Macken des Spiels hinwegsehen konnte, nicht aber ohne auf GT5 zu verweisen, das mir nicht mehr so einfach davon kommen würde.

Noch ist GT 5 nicht im Handel und ich werde den Teufel tun das Spiel jetzt schon mit Kritik zu überhäufen. Dennoch lassen sich anhand der neuesten Videos bereits einige Schlüsse ziehen, die hoffentlich von einer finalen Version komplett über den Haufen geworfen werden. Und ich rede hier nicht etwa vom lächerlich aussehenden Staub hinter einem Rallye-Wagen und auch nicht von dem ganzen Hickhack um die Premium- und die Standard-Modelle, sondern vom Schadensmodell.


Sensation! Sony entwickelt die Zwei-Phasen-Schadensanimation.



Sonntag, 15. August 2010

It only does nothing

Dann und wann schalt ich sie doch noch ein, die PSP. Nur, um dann erneut festzustellen, dass die Kiste mich enttäuscht.




Ich bin stolzer Besitzer dieser NAS-Festplatte, die an meinem Router hängt. Ein tolles Gerät, auf dem jetzt alle meine Multimedia-Daten gespeichert sind und von PS3 und Xbox 360 ohne Probleme abgerufen werden können. Fantastisch. Ich muss so freudetrunken gewesen sein, dass ich in geistiger Umnachtung glatt mal wieder meine PSP aus dem Schrank (und dem Karton) geholt habe. Wär doch ne prima Sache, in der Küche mit der PSP Musik von der Platte zu streamen. Dann hätte das Ding endlich mal wieder eine Daseinsberechtigung.

Es kam, wie's immer kommt. Die PSP kann jede Menge, nur nicht das was ich will. Ohne Location Free Player geht auf dem Ding gar nix, es sei denn man ist wahnwitzig schlau und kann sich irgendwelche RSS-Feed-Skript-Scheiße selbst erstellen. Kann ich nicht, will ich auch nicht, ich will, dass das Ding einfach auf die UPnP-Platte zugreifen kann, so wie es die PS3 auch kann. Ist die nicht auch von Sony? War da nicht was? Oh, ich könnte die PS3 per PSP anschmeißen und dann wiederum von der PS3 auf die PSP streamen... ach, leck mich doch.

Immerhin, beim Streamen macht die PS3 eine sehr gute Figur, erkennt die Platte ohne Umstände, einzig die Ordnerstruktur ist etwas umständlich. Aber es hätte schlimmer kommen können. So wie ein Wartungs-Fenster für das PlayStation Network an einem Sonntag Nachmittag. Oh, das ist ja ziemlich präzise das, was gerade passiert. Grandios.

Samstag, 7. August 2010

No limit

Okay, innerhalb dieses Blogs wird wohl niemals der Preis für den Sympathieträger der Branche an Bobby Kotick verliehen werden, aber wir haben nichts gegen Activision, wirklich nicht.

Jedenfalls nicht per se. Es ist nur einfach so, dass man als Spitzenreiter schnell zum Ziel wird und schlechte Spiele dieses Ziel leicht zu treffen machen. Singularity ist schlecht und hat soeben ein Update spendiert bekommen. Schlappe 321 MB stehen auf der PS3 zum Download bereit.

Activision ist halt noch ein Unternehmen vom alten Schlag, das einfach ein Stück konsequenter agiert. Da wird nicht lamentiert, da wird sich nicht gewunden. Da weiß man selbst, dass man Millionen von Dollar in den Sand gesetzt hat, indem man Raven jahrelang an diesem Murks hat basteln lassen und zieht zu spät die Notbremse. Zu spät, um noch Kohle zu sparen, aber früh genug, um dafür zu sorgen, dass auch wirklich niemand Spaß mit dem Ding hat. Wichtig ist aber auch die Nachsorge. Mit dem Release eines Spiels ist der Job ja noch nicht getan, man bringt natürlich noch einen Patch raus und macht ihn schlanke 321 MB groß, damit die verwirrten Seelen, die den Murks trotzdem zocken, auch noch richtig angenervt werden.

Das ist halt noch Commitment, das die Mitbewerber einfach nicht mehr zu bieten haben.

Mittwoch, 4. August 2010

Wissen macht schlau

Man ist nie zu alt, um noch etwas zu lernen. Heute: Der Unterschied zwischen Oldschool und Veraltet.





Ich spiele Singularity, ein Spiel von Raven. Ich hab gerade mal ne Stunde gezockt und mal abgesehen vom nicht vorhandenen 16:9-Modus in SD, ist es erstaunlich mit welcher Beharrlichkeit Raven mittelmäßige Spiele am Fließband produziert. Keine schlechten Spiele, nein, aber Spiele, die eigentlich keine Sau braucht. Spiele, die große Werke imitieren oder einfach nur Teile eben solcher Spiele kopieren. Spiele, die irgendwie unterhaltsam sind, aber eben auf einem Level unterhaltsam wie auch ein Michael-Dudikoff-Film unterhaltsam ist.

Weniger die Schuld von Raven, sondern eher von Activison, ist die Sprachausgabe, die ausschließlich auf Deutsch verfügbar ist und klingt als hätten die Klitschko-Brüder bei den Aufnahmen für die Milchschnitte-Werbung noch fix ein paar Charaktere des Spiels eingesprochen.

Mir völlig unverständlich, wie man sich für eine russische Insel als Setting entscheiden kann, nur um dann alle beteiligten Personen zu synchronisieren und mit einem hochnotpeinlichen Akzent sprechen zu lassen. Untertitel wären zu anstrengend gewesen, aber vielleicht hätte man das Setting dann lieber gleich lassen sollen?

Singularity wäre normalerweise ein Spiel, dass ich jetzt ins Regal packen und nie wieder zocken würde, aber für einen Artikel zock ich den Quatsch dann auch durch. Allerdings höre ich mir kein einziges Tonband mehr an und weigere mich auch nur einen der Milliarden Notizzettel zu lesen. Wenn ich schmökern will, kauf ich mir ein Buch, gottverdammt!

Es ist Mittwoch, 9.30 Uhr, die Sonne scheint und ich zock so einen Käse. Hätt ich mal was anständiges gerlernt...

Sonntag, 25. Juli 2010

Abschied vom Motorsport

Ich mag Motorsport. Da fahren Millionäre in Autos immer im Kreis und trotzdem mag ich das. Okay, ich fand es schon immer albern, dass da Nationalhymnen für Steuerflüchtlinge gespielt werden und die dummdreiste Berichterstattung auf RTL sorgte stets für eine gepflegte Assi-Stimmung, aber wenn dann ein spannendes Überholmanöver glückt und dramatisch um Punkte gekämpft wird, dann steigt der Unterhaltungswert.

Heute hat die Formel 1 (mal wieder) gezeigt, dass der Unterhaltungs-Faktor nur noch eine untergeordnete Rolle spielt. Es geht um viel Geld, um Sponsoren, um Prämien, um die Wurst. Aber eben nicht mehr darum, wer der beste Fahrer im besten Auto ist. Ein Drittel vor Ende des Rennens funkt Ferrari an den in Führung liegenden Massa "Du bist langsamer als Alonso, kannst du das bitte bestätigen?". Alonso liegt auf Rang 2 und kann offenbar tatsächlich schneller fahren als Massa, schafft es aber nicht am Teamkollegen vorbei. Einige Runden später, gibt Massa in der Spitzkehre nicht gleich Vollgas und Alonso zieht locker vorbei. Über Funk bekommt Massa noch ein tröstendes "Sorry" mitgeteilt. Die Erklärung ist einfach. Alonso hat in der Fahrer-WM durchaus noch Chancen vorzurücken, Massa ist weit abgeschlagen. Das Problem: Wenn ich Autos sehen will, die sich vorbei lassen, stell ich mich an eine Autobahn.

Noch dreister geht's in der DTM zu, wo die Zweiklassen-Gesellschaft auch ganz offen gelebt wird. Fahrer in Gebrauchtwagen haben Spitzenfahrern Platz zu machen, egal wie schnell sie sind. Sogar Fahrer mit frischen Reifen werden vorbei gewunken und die Reduzierung auf nur zwei Hersteller macht die Angelegenheit auch nicht spannender. Natürlich kommt es dennoch gelegentlich zu spannenden Situationen, aber die werden überschattet von unzähligen Stallordern und blauen Flaggen.

Ferrari wurde zu 100.000 Dollar Strafe verdonnert, ein Mückenschiss für die Scuderia und schwerlich eine abschreckende Maßnahme für zukünftige Vergehen. Die Punkte blieben bei den Fahrern. Sebastian Vettel traute sich erst gar nicht die Situation zu kommentieren: "Es wäre nicht clever, etwas zu sagen, was ich eines Tages bereuen könnte." Will heißen: Womöglich pfeift bei uns im nächsten Rennen jemand Webber zurück, da kann ich mich jetzt nicht als Moralapostel aufführen. "Zudem erhalte ich meine Schecks ja nicht von euch Journalisten, sondern vom Team." Das kann man einfach mal wortlos so stehen lassen.

Dienstag, 20. Juli 2010

Twisted Metal - a european's love story

First off: If you don't know Twisted Metal, the author or even The Road Warrior (Mad Max 2), go away. You're wrong here. What follows is the personal story of a gamer, who looks forward to the return of one of his all-time-favorites. It's subjective, fatous and at times even corny, but who cares?


Here we go:


Twisted Metal was my first love on the PlayStation. I was one of those people, who didn’t know shit about the games for the console. The PlayStation was a year on sale and I just knew I wanted to have it. Funny enough I just wanted the console, not any specific game. So I went into the videogame store and looked at the shelves. What to pick? A beat’em up? A racing game? WipEout? Destruction Derby? Tekken? I didn’t know. So I looked at the games, studied the covers and the backs of the covers. Cars shooting rockets and an Icecream-truck? That sounds nice, what’s on the back? Well, exploding cars, shooting at each other. And it has a two-player mode for me and my buddy. After half an hour or so, I picked up Twisted Metal and went home.






I startet the game and instantly liked the style of it. Those beat up cars, the rock music, that’s my style. So I got right into it and I had a rough start. The controls (I chose Deadly Force, so I could accelerate on X and fire a weapon on Square) were tough, the physics strange, the first person view useless and the enemies tough. I didn’t like it at my first try. But then I invited my buddy (and I think I persuaded him to buy a controller, so we could play with two players, but I’m not entirely sure…) and we started playing it in versus mode. And boy, did we have fun for weeks! Seriously, we played a lot of stuff, but Twisted Metal was a game we always came back to. We played Need for Speed, took turns in WipEout 2097 and MDK, played a lot of demos, sweated playing Resident Evil…we enjoyed our gaming youth and earned bad grades at school – just as it’s supposed to be. Then came Twisted Metal 2.






It entertained us for at least a year, if not longer. We had somekind of ritual, getting together after school at his place, playing TM 2 in coop, having some food after the first playthrough, then starting the second round and play some versus after that. We so loved the game and its glitches. He always picked Outlaw 2, I drove Shadow. We collected weopons in L.A. to stand a chance in Moscow, we waited to blow up the Eiffel-tower until we were in position to see it in all its glory (we even changed to vertical split for a moment), we jumped up the main building on the side at Fire Walk and had a cigarette while occasionally blasting enemies from our safe position. We beat Minion the same way with his own weapon. We laughed at the huge bug in New York, where the AI-cars would try to enter the glass building and lining up in front of it after some time, collecting weapons and shooting down Napalm with our special energy. We were amazed by the technical quality of Antarctica, where the screen of player two would at one time completely disappear. I didn’t laugh at the fact, that the AI-cars would constantly cheat and Spectre would always fire at me (Player 1).





We barely survived Holland and we just let the chaos rule in HongKong. And we were genuinly scared of Dark Tooth and simply used hit & run to get him. And boy, did we have the most intense mulitplayer-games ever. We knew every spot of the levels, we loved the classic levels. The old skyscraper-level was so brilliant and the new weapons and mechanics improved it even more. Being a sitting duck at the far right roof behind the wall (getting the homings, I guess) while the other player was just waiting for the other one to come out. Jumping back into the tunnel with a shield on and getting the healing – we really knew what we were doing.


We still thought the level design of the first game was better for versus matches. Maps like Holland or Moscow were too small and had little to none tactical spots. Antartica had this problem with the screen of player two and it had some cheap deaths (falling down, because the car was stuck for a moment too long), New York was just bigger, but not better and the glass building was closed even in versus mode. Hongkong was nice, but L.A. had the better music and Paris was the masterpiece of the game. But I remember that we used to play the old skyscraper level the most. Of course we turned of radar, so we could only see each other in the game and on the other screen, but not constantly on the radar.

We listened to our own music after some weeks, because we couldn’t hear the music anymore. This way I will always connect several songs with Twisted Metal 2. I remember we listened to Aerosmith’s Nine Lives a lot (I don’t even listen to them very often, but it just fitted so well), Clawfinger, Stone Temple Pilots…ah, the 90s. Good times.






TM 3 never came out in europe, TM 4 as well. When the PS2 came out we had some rounds in coop-mode, but our friendship wasn’t the same at this time already. We had lost contact somehow and now I don’t even know his e-mail-adress. But I will never forget the time and I will never forget about TM2. As much as I loved to see the series return on PS2 (even though I had to buy a US-PS2, a power converter and the US-version of the game, because Sony cut all of the cutscenes in the PAL-version), and as much as I enjoyed playing it, it was never the same again, mostly due to the fact that TM alsways felt a little boring played alone. I had some nice matches against my brother, but it never reached that status of TM2.





I bought a US-PSP right at launch including TM:HO and I loved to see it back again, but I didn’t have any colleague or friend who liked the game, so I could mostly play it alone. I tried it online (as I tried TMB:O), but my US-version connected to US-servers, so it was almost unplayable. I had a german version as well, but it never really took off. I bought TM:HO for PS2 as well as a US-version and enjoyed the making-of stuff, but the game itself felt rough around the edges. No widescreen, tons of bugs, poor graphics…it wasn’t really very good.






For years now I am waiting for a new Twisted Metal and was almost giving up, but now it is back. It has a focus on multiplayer, the graphics aren’t the most impressive, the speed and physics remind me of TMB rather than TM2, it’s very dark and grey, I don’t know what to think of the helicopter, digital steering seems to be gone, there is no online-coop planned…tough times for me, then. But I screamed at my computer, when the trailer at the Sony press conference started and when Sweet Tooth entered the stage. I was irritated by the demonstration and objectivly speaking I was a little underwhelmed, but it’s fucking Twisted Metal. It’s probably the only game I really, really like that much, that I will buy it blindly. It’s the one series, I have every part of (except TM3, but I’ll pass), some even multiple times – 11 games in total. Maybe apart from Interstate ’76 there is no other series I was craving for a new entry. It’s awesome, it’s great, it will have flaws and it will never be the same as back in ’97 when I played TM2 almost every day, but it will be back. It’s good to be back. Thank you, and please don’t fuck up.






Some things, that would really make me happy:



Digital steering – I don’t like the analog stick that much and if it was possible to put the combo-attacks on the stick and steering on the d-pad, I would be great.


Deadly Force – Either that or freely configurable controls. Part of my lesser fund with Black was, that only three of the four control schemes had been taken over. Seriously, I didn’t get that. Why offer four of them and then take one away? I never liked that Square for gas and X for the tight turn and was at the best of my game with Deadly Force.


Online coop – I live 400 km away from my brother, probably the only person I will be able to play against. Pleeeeeease put that in. No, it is not the same (or better for that matter) to play a team mode online. I wanna toast AI-enemies. Preferred AI-enemies, that don’t cheat (7 specials in a row are not cool!).


Minion special – I will probably never forget that: Hitting circle and then entering up down up up. I missed that in Black and Head On. Sure, it wouldn’t have made that much sense, but I missed it anyway.


Classic levels – Probably the most boring task for a game designer, but would it be great to see those classic levels in all of their HD-glory? Man, I would implode.


Custom Soundtrack – A feature painfully missing from so many PS3-games and I would just love to play the new TM with the music from the old game. I have my MP3s ready, have you the feature done? ;)


Oh, ans by the way: THIS is what Twisted Metal would look like as a movie. :)





Mittwoch, 16. Juni 2010

Reality's a bitch

PlayStation Move, Microsoft Kinect und Nintendos Wii Motion Plus sollen die Zukunft der Videospiele sein. Bleibt zu hoffen, dass wir daran noch was ändern können, ehe wir alle von der Realität auf die Fresse bekommen.





Runter von der Couch, mehr Bewegung ins Spiel bringen, der Körper ist der Controller, Stimme inklusive. Das ist alles so schön, dass man es schon gar nicht mehr hören kann. Doch das eigentlich Schlimme ist der Unterschied zwischen Theorie und Praxis:

Nehmen wir die Nintendo-Pressekonferenz der E3 als Beispiel. Bieder und trocken wie immer, für Nintendo-Fanboys per se ein Fest und alles andere als fehlerfrei. Ausgerechnet der brillante Shigeru Miyamoto konnte einem bei der Präsentation des neuen Zelda-Spiels so richtig leid tun. Das würde er, wenn man so ne Scheiße nicht auch schon selbst erlebt hätte. Während der Präsentation reagiert seine Kombination aus Wii-Remote samt Motion Plus und Nunchuck ungefähr so zuverlässig wie ein Fiat Panda von 1989. Jeder Schwertstreich ging daneben, beim Bogenschießen zielte das Ding überall hin, nur nicht dahin wo es sollte. Es war katastrophal. Klar, es war ein technisches Problem und ist sicher nicht repräsentativ für das eigentliche Spiel, aber es zeigt, wie unzuverlässig der ganze Kram nunmal sein kann. Wer Wii Motion Plus schon mal benutzt hat, der wird sich erinnern, dass ohne regelmäßige Kalibrierung immer mal wieder Zicken auftreten. Ich weiß nicht wie der Rest der Welt darüber denkt, aber ich möchte zocken, nicht kalibrieren. Mein Gamepad funktioniert immer genauso wie es sollte, außer ich hab's grad mal wieder auf den Boden gepfeffert.





Kaum weniger Sorge macht Microsofts Kinect: Eine kurze Demonstration zeigte den Einsatz der Hardware im regulären Xbox-Menü und bei Filmen. Der junge Mann an der Konsole sagt "Xbox: Play" und schon läuft der Film. "Xbox: Stop" und der Film stoppt. Schöne neue Welt. Klappt bei Star Trek schließlich auch immer super, also brauchen wir das. Endlich nicht mehr diese ekligen Fernbedienungen, bäh. Dummerweise weiß ich bei meiner Fernbedienung welcher Knopf für welche Funktion vorgesehen ist. Pause sind zwei kleine vertikale Striche, Vorspulen zwei kleine Dreiecke nach rechts, die Lade öffne ich mit dem kleinen Dreieck nach oben mit dem Strich drunter. Die Frage stellt sich: was sag ich meiner Xbox? Und welche Sprachen stehen zur Verfügung? Heißt es bei uns dann "Xbox: Play" oder "Xbox: Abspielen"? "Xbox: Starten"? Was sag ich? Und wie bringt man die Konsole dazu das Info-Menü einzublenden?

Was auch immer es ist, es wird in einer Anleitung stehen. Vorbei also die Zeiten, in denen ich einfach auf den Knopf mit dem kleinen Dreieck nach rechts und dem Strich davor drücke, in Zukunft schau ich einfach in eine Anleitung und sag es dann. Es ist eine Lektion, die andere vorher schon lernen mussten und die Xbox-Besitzer auch noch lernen werden. Als Sony das erste Socom mit Spracheingaben ankünndigte, war die Freude groß. Auch bei Ubisofts EndWar spielten sich begeisterte Filme im Kopf ab. In der Praxis war man langsamer als mit dem Pad, musste Befehle immer wieder nachlesen und häufig wiederholen, bis die Konsole alles verstaden hatte.

Ich freu mich über technische Innovationen, wirklich. Aber die Zukunft der Videospiele mit jeder Menge Fakes darstellen und tosenden Applaus zu erwarten, kann mich irgendwie nicht begeistern.

Dienstag, 15. Juni 2010

TWISTED METAAAAAAAAAAAL!!!!

Stoppt die Maschinen!!!1EINS Twisted Metal für die PS3 wurde auf der E3 erstmals gezeigt, es gibt einen Gott.





Okay, der Rest der PK war stellenweise wirklich grausam (auch wenn nie das "Hab-ich-das-falsche Programm-Gefühl" von Ubisoft erreicht wurde), aber dieser ganze New-Age-Mist vom Zauberer von Oz über Sportspiele, bei denen selbst Oma einpennt und Golfspielen, bei denen selbst Golfer versagen, war für einen kurzen Augenblick vergessen. David Jaffe hat endlich den Schleier gelüftet und Twisted Metal präsentiert.

Da ich zwar bekloppt und ein Fanboy der Serie vor dem Herrn bin, aber gleichzeitig auch ein Vollprofi, versuche ich doch mal ganz objektiv an die Sache ranzugehen. Man darf mit schwer bewaffneten Autos durch die Landschaft und Städte rasen und alles kaputt ballern, was einem in den Weg kommt. Das ist wissenschaftlich nachgewiesenermaßen ein großer Spaß.

Technisch bleibt sich die Reihe treu: Große Landschaften und Levels, weniger Details. Das hat mich nicht vollends umgehauen, aber ich bin zuversichtlich, dass es das finale Spiel tun wird. Die Levels waren jedenfalls teils gigantisch und man kann in ein Haus rein und bis zum Dach fahren, wo's dann weiter geht. Ich hoff natürlich, dass die Levels dadurch nicht gleich ZU groß werden und dass es trotzdem auch sowas wie Leveldesign geben wird. Ich mache mir ein wenig Sorgen, aber ich drück die Daumen.

Es ist schnell, eher in Richtung TM: Black als TM2, es ist unglaublich viel los und ich hab keine Ahnung, ob ich mich über Hubschrauber wirklich freuen soll. Ich will eigentlich nur mit Autos fahren.

Multiplayer ist wichtig und die CTF-Variante sah vielversprechend aus. Vom Singleplayer hab ich leider nix gesehen, aber wenn's animierte Storysequenzen gibt, dann wohl auch nen Singleplayer-Part.

Ich bin begeistert. Ich habe laut vor Freude geschrien, was eine nette Abwechslung zum sonstigen verärgerten Aufschreien angesichts der bescheidenen Stream-Qualität war. Twisted Metal ist zurück und DAS spiel sogar ich online. Yay!



Montag, 14. Juni 2010

Sensationen von Microsoft

Stoppt die Maschinen! Microsoft revolutioniert die Welt der Videospiele auf der E3 2010 in Los Angeles.





Eigentlich eine komplette Wiederholung der Ereignisse. 2009 präsentierte Microsoft auf der eigenen Pressekonferenz Project Natal, heute heißt es Kinetict. Viel mehr hat sich allerdings nicht geändert, nur dass die Plagiatsvorwürfe berechtigter wären denn je und dass von dem revolutionären Grundgedanken nicht mehr so viel übrig geblieben ist.

Microsoft präsentiert Kinectimals mit einem gruselig unnatürlich agierenden kleinen Mädchen. Der kleine Tiger auf dem Bildschirm sieht zum knuddeln niedlich aus und die ganze Chose ist putzig gemacht, aber EyePet gibt's schon. Braucht es dafür jetzt wirklich die Supersuper-Bewegungserkennung? Nein.

Ebenfalls zu sehen ist Kinect Sports. Eine Spielesammlung. Sportspiele. Hürdenlauf wird gespielt, weitere Sportarten werden gezeigt. Ernsthaft? Braucht die Welt wirklich NOCH eine Sportspielsammlung für Bewegunslegastheniker und Grobmotoriker? Wie viel ist aus Tischtennis noch rauszuholen und wieso sah Fußball so dynamisch aus wie Tipp-Kick?

Kinect Adventures sah zugegebenermaßen spaßig aus. Der Spieler rast auf einer Plattform durch Hindernisparkours und sammelt mit Körperposen Punkte ein. Wahrlich nicht revolutionär und vermutlich auch nicht unendlich motivierend, aber durchaus unterhaltsam. auch die Wildwasserfahrt mit den zwei Mädels sah spaßig aus. Aber, und das ist ein großes ABER, all das wäre mit Einschränkungen auch mit EyeToy möglich gewesen, die räumliche Tiefe spielt überhaupt keine Rolle.

Bestes präsentierte Spiel kam, tadaa, von Harmonix. Die kopieren wieder mal das alte Konzept der nachzuahmenden Bewegungen und zeigen ein Tanzspiel fernab vom nerdigen Highscore-Hoppler Dance Dance Revolution. Ich will nicht sagen, dass ich das Teil haben muss und alberne Dance-Moves für Boygroups sehen einfach IMMER bekloppt aus, aber Harmonix hat der Nummer Spaß eingeflößt, den man den Spielern ansah.

Eine Weltsensation hatte Ubisoft im Gepäck: EyeToy Kinetic. Nein, halt...Motion Sports. Ist aber dasselbe, nur, dass Kinect den Spieler exakt erkennt und auf dem Bildschirm als leuchtende Masse darstellt. Der Look ist cool und Bewegung dürfte mehr Spaß machen als im Sportunterricht, aber all das hat mit einer Revolution nichts zu tun. Man darf gespannt sein, ob all das ausreicht, um die Milliarden Wii-Besitzer davon zu überzeugen, dass sie eine neue Konsole brauchen, auf der sie neue Lo-Fi-Spiele mit Hampel-Faktor zocken können.

Von allem Bewegungs-Mumpitz mal abgesehen, war alles wie gehabt. Microsoft präsentiert die Veranstaltung erwachsen und seriös, nur um dann mit Spielen wie Call of Duty, Gears of War 3 und Metal Gear Solid Rising jede Geschmacksgrenze kilometerweit zu überspringen. Wie auch schon 2009 wirkt das alles seltsam unharmonisch und man weiß nicht, ob man vor Freude gröhlen oder sich hinter der Couch verstecken soll, wenn Cliffy B. das Blut gleich hektoliterweise fließen lässt oder Raiden in Metal Gear Solid Soldaten in kleine Stückchen schneidet.

Gleich geht's bei EA los, morgen dürfen Nintendo und Sony kontern.



In weiteren Nachrichten: Ültje erfindet die NicNacs!