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Dienstag, 5. Oktober 2010

The Good, The Bad, The Meh - Enslaved

Die Endzeit hat nie besser ausgesehen...


Entwickler: Ninja Theory
Publisher: Namco Bandai
USK-Version ungekürzt: Ja


Um das gleich mal klar zu machen: Heavenly Sword war Schmutz. Gutaussehender Schmutz, aber immer noch Schmutz. Schöne Grafik kann ein umständliches und nicht funktionierendes Kampfsystem genauso wenig wett machen wie einen unausgewogenen Schwierigkeitsgrad. Dementsprechen skeptisch stehen wir heute Enslaved gegenüber, Ninja Theorys zweitem großenSpiel, diesmal Multiplattform, weil Sony Heavenly Sword wohl auch nicht so prall fand. Ebenfalls spannend: Ninja Theory arbeitet an einem Reboot von Devil May Cry und die Reihe ist zuletzt das ziemlich genaue Gegenteil von Heavenly Sword gewesen.

Aber zum eigentlichen Spiel. Sklave Monkey sitzt in der Zelle eines Gefangenentransporters fest, als das Ding abstürzt. Kaum in Freiheit, ist er auch schon wieder am Arsch, weil ihm die Mitgefangene Trip ein Sklavenstirnband aufsetzt und er nun ihren Befehlen horchen muss. Als Leibwächter wider willen geht's nach Westen und gegen Robotergegner durch ein zerstörtes Endzeit-New York und andere kaputte Landschaften.



The Good

Blender
Fuck, sieht das gut aus. Ja, es ist Unreal Engine 3 und gelegentlich blenden Texturen zu spät ein, aber wer hätte gedacht, dass die Technik in der Lage ist auch andere Farben darzustellen als Braun, Grau und Beige? Enslaved sieht stellenweise einfach grandios aus (die Bilder sind selbst erstellt) und spielt in der Oberliga mit. klar, die Umgebungen sind auch insgesamt eher unbelebt und ein God of War III sieht noch einen Tacken edler aus, aber für ein Multiplattformspiel ist das allerehrenwert.

Keine Space Marines
Ist ja gerade unheimlich populär auf Space Marines und entsprechende Spiele einzutreten, aber wenn man Enslaved spielt, weiß man auch warum. Es tut so gut mal wieder ein völlig anderes Spiel zu spielen, ohne besagte Muskelberge oder Elite-Soldaten. Noch dazu ist die Welt von Enslaved wunderbar stimmig gestaltet und bietet herrlich abgefuckte Endzeit-Stimmung, ohne den Farbtopf auf drei Brauntöne zu beschränken.

Andy Serkis
Ich habe keine Ahnung, ob der Mann wirklich immer noch Spaß dran hat mit kleinen Punkten übersäht virtuelle Charaktere zu spielen, aber er macht das halt einfach großartig. Sein König Bohan in Heavenly Sword war phänomenal, sein Monkey in Enslaved ist ebenfalls erste Sahne. Der Mann kann alles und die Emotionen, die in den Zwischensequenzen durch echtes Schauspiel rübergebracht werden, sind beeindruckend.

Chemie

Gaaaaanz kurz musste ich während Enslaved an Prince of Persia: Sands of Time denken. Die stimmige Chemie zwischen den beiden ungleichen Hauptdarstellern und die schnippischen Dialoge auch während des Spiels waren und sind unerreicht. Enslaved kommt zwar nicht ganz an die Brillanz von PoP ran, macht seine Sache aber gut.

WTF?
Ich darf und will nicht zu viel verraten, aber Enslaved besitzt einen Story-Twist und ein Ende, das ich im Leben nicht vorhergesehen hätte. Fast schon experimentell anmutend, trifft einen das Finale völlig unerwartet. Muss man nicht mögen und wird auch sicherlich nicht jedem Gefallen, verdient aber großen Respekt.





The Meh

Immer feste druff

Ich brauch nicht unbedingt ein hochkomplexes Kampfsystem wie in Devil May Cry oder Bayonetta, mir reicht God of War dahingehend völlig aus. Enslaved bietet ungefähr 20% der Vielfalt von God of War. Monkeys Move-Repertoire ist übersichtlich, das Upgrade-System beschränkt sich größtenteils auf die Verstärkung bestehender Attacken und Moves. Gibt zwar auch neue Sachen wie die Konterattacke, nur braucht die einfach keine Sau. Die Gegner sind stumpf und mit zwei, drei Attacken kommt man ohne die geringsten Probleme durch. Das freut n00bs, bietet halbwegs versierten Spielern aber viel zu wenig Substanz.

Denkverbot
Nein, nein, das wollt ihr mir jetzt aber nicht wirklich als Rätsel verkaufen, oder? Ein paar Schalterrätsel und einige Brückenkonstruktionen, die ich verschieben muss? Lächerlich. Graue Zellen haben Urlaub, und zwar dauerhaft. Nicht wirklich schlecht, aber halt schade. Ich hätte gern mehr zu grübeln gehabt.

Immer geradeaus
Enslaved ist linear. Sehr linear. Abseits der normalen Wege gibt's so gut wie nix zu entdecken und selbst die roten Orbs liegen meist direkt am Wegesrand oder um die Ecke. Das ist bei dem Produktionsaufwand irgendwie verständlich und bei einem Uncharted nicht viel anders, aber wenn man kaum Gameplay hat, fällt's halt umso deutlicher auf.






The Bad
Hüh-Hüpf!

Uncharted war mir in den Hüpfeinlagen schon viel zu flach, aber Enslaved toppt echt alles. Man KANN nicht abstürzen. Im Grunde haut man ohne Ende auf den Sprung-Knopf und dreht den Stick so lange, bis das Spiel sein Okay gibt. Gelegentlich gibt's dabei Timing-Aufgaben, aber selbst wenn man die versaut, verliert man so wenig Energie, dass man sich den Quatsch auch hätte sparen können. Bei Prince of Persia: Sands of Time kam ich mir vor wie der Hecht und konnte mir etwas Übung richtig cool von A nach B hopsen, in Enslaved macht Monkey das alles von selbst.

So klein mit Hut
Ich habe noch nie in meinem Leben so lächerliche Bosskämpfe erlebt. Ehrlich, ich hatte fast das Gefühl da wäre was kaputt oder ich hätte Cheats an. Was nützt es, wenn der Boss zehn Mal so groß ist wie ich und eine Energieleiste bis zum Mond hat, wenn er so simpel besiegt ist? Betäubungsschuss, hinlaufen, draufprügeln, zweimal nach hinten rollen, Betäubungsschuss, hinlaufen, draufprügeln... bis die Leiste weg ist. So müssen sich meine kleinen Brüder gefühlt haben, als sie mir damals auf dem SNES in Street Fighter ohne Pause auf die Fresse gegeben haben, ohne dass ich etwas hätte machen können. Ich stell mir grad die Bayonetta-Macher vor, wie sie das zocken und sich vor Lachen nicht mehr einkriegen. Ein Boss-Gegner, der weniger Gegenwehr auffährt als ein Standard-Gegner, ist jedenfalls eher lächerlich.

Aus und vorbei
So grausam das klingt, aber nach sechs bis acht Stunden hat man den Abspann und damit eigentlich wirklich alles gesehen. Wer Bock hat, spielt das Ding noch mal auf Hard durch und levelt sich zu Ende auf oder versucht alle Orbs zu sammeln, aber das ist alles eher halbgar und schwerlich Motivation richtig Zeit ins Spiel zu stecken. Keine Extras, keine Boni, kein Nix. Nach einem Wochenende kann man das Ding zu den Akten legen.




Maik says:
Hmm. Das ist mal echt schwierig. Ich mag die Story, das Design, die Optik, das Flair, die Atmo, aber als reines Spiel ist Enslaved einfach viel zu lasch. Vieles vom Spiel ist halt einfach pointless. Das ist so wie damals bei Baphomets Fluch Irgendwas. Da stürzt man mit einem Flugzeug ab und soll an einer Bergwand entlang hüpfen. Der Gag ist, dass man eigentlich immer nur bis zum Rand läuft und auf Springen drückt. Man kann nicht herunterfallen und im Prinzip könnte man sich auch ne Zwischensequenz anschauen. Das ist auch mein Problem mit Enslaved. Große Teile des Spiels fühlen sich an wie ein gigantisches Quicktime-Event, bei dem man sich so viel Zeit lassen kann, wie man möchte. Das ergibt am Ende immer noch sechs Stunden Unterhaltung, aber als Videospiel fehlt mir dann einfach der Inhalt und die Substanz. Noch dazu gibt's kaum Anreiz das Spiel noch mal zu spielen und nach einem Wochenende ist die Nummer komplett abgefrühstückt. Aber sollte man den Mut zum Setting, das andersartige Design und das abgefahrene nicht höher einstufen? Jain, denn wenn man mal ganz ehrlich zu sich selbst ist, ist Enslaved eine Themaverfehlung. Als Film hätte man die Charaktere noch weiter ausarbeiten können und eine packende 90-Minuten-Story erzählen können. Das hätte besser funktioniert. Als Spiel mangelt es an Gameplay und echtem "Spielspaß". Und weil ich hier machen kann was ich will, gibt's zwei Wertungen. :)

Spiel: 5/10
Inhalt: 8/10

Dienstag, 30. März 2010

The Good, the Bad, the Meh - God of War III

Das Finale der God of War-Reihe haut noch mal richtig auf die Kacke. Aber reicht das heute noch oder ist die Luft raus?




Entwickler: Sony Santa Monica
Publisher: Sony
USK-Version ungekürzt: Ja


Mit God of War hat sich David Jaffe unsterblich gemacht und sein bisheriges Meisterwerk abgeliefert (wenn man mal davon absieht, dass er ein Spiel entwickelt hat, in dem man zu einer Rockversion von Frère Jacques durch Paris rasen und den Eiffelturm in die Luft sprengen darf...). Mit God of War II konnte sich Cory Barlog profilieren und die Reihe erfolgreich fortsetzen. Setzt Stig Asmussen sich jetzt ebenfalls ein Denkmal? Die Vorzeichen stehen nicht schlecht: Das Team konnte in der ersten Fortsetzung ordentlich drauflegen und ein erstaunlich temporeiches und großartig designtes Spiel abliefern, jetzt kann man zusätzlich noch den Technik-Joker ziehen und auf der PS3 bisher unmögliches auf die Beine stellen. Dabei kann ja eigentlich nur das beste Spiel der Welt herauskommen.




The Good

Die Optik
Maik

Uncharted 2 bleibt die Referenz, aber was die Entwickler hier auf den Bildschirm zaubern, ist einfach nur unglaublich beeindruckend. Gigantische Umgebungen, atemberaubend schöne Panoramen, fette Effekte, enorm detailliere Charaktermodelle - da gibt's absolut nix zu meckern (außer an der Framerate, aber dazu später mehr). Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo
Eines muss man den Jungs von Sony Santa Monica anerkennen: sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Uncharted 2 bleibt zwar auf dem Grafikthron, dennoch sind die riesigen Levels in und um den Berg Olympus ein geiler Hingucker – auch wenn sie es mit Effekten stellenweise übertreiben. Einzig und allein das miese Antialiasing fällt negativ auf. Ein Zeichen dafür, dass die Entwickler die Konsole immer noch nicht völlig im Griff haben.

Das Gameplay
Maik
Als wäre Kratos nie weg gewesen. Die neuen Moves und Waffen fügen sich harmonisch ins bestehende Konzept ein und Gegner vermöbeln macht von der ersten Minute an genauso viel Spaß wie eh und je.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo
Ein kleiner Auszug aus dem Almanach der abgedroschenen Phrasen: Kenner der Vorgänger werden sich sofort heimisch fühlen. Klingt blöd, ist aber tatsächlich so. Die Entwickler haben am Gameplay nur dezente Veränderungen bei den Standard-Moves vorgenommen und drei neue saucoole Waffen reingepackt. Die Magie ist jetzt an die Waffe gekoppelt, woran man sich aber schnell gewöhnt. Und das Zeitfenster bei den Quicktime-Events ist dezent länger, was mir und Maik als alte Säcke zugute kommt. The bottom line: das Verdreschen, oder besser gesagt Massakrieren, der Gegner ist auch in Teil 3 wieder ein einziger Adrenalinrausch.

Der Soundtrack
Maik
Es wummst und kracht aus den Boxen, dass man gar nicht genug bekommen kann. Dramatisch, wuchtig, schön. Unzählige Passagen kennt man schon aus den Vorgängern, aber das wirkt weniger wie Recycling als vielmehr wie eine Art Best-of. Als Fan der Reihe fühlt man sich musikalisch sofort heimisch.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Episch, wie eh und je. Dramatische Orchesterstücke, coole Chorgesänge. So muss es sein, nichts anderes hab ich erwartet.

Das Intro
Maik
Die Geschehnisse von God of War I und II werden in stylishen Bildern noch einmal zusammengefasst und die Entwickler vorgestellt. 3 Minuten pure Awesomeness.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Geil gemacht: dezent, stylisch, cool. Perfekt für Kenner und Quereinsteiger.

Die Sprecher
Maik
Kratos selbst ist eher meh, aber alle anderen machen ihren Job perfekt. Rip Torn als Hephaistos, Malcolm McDowell als Dädalus, Kevin Sorbo als Herkules...SO muss eine Synchro klingen.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Über jeden Zweifel erhaben! Jede, aber wirklich ausnahmslos jede Figur in God of War III ist grandios vertont. Mein Favorit: Rip Torn als Hephaistos – fantastisch.

Zeus
Maik
Kratos und sein cooles Tattoo hin oder her, eigentlich ist Zeus der Star der Geschichte. Cool as cool can be und im Endkampf eine fiese Sau. Ich wäre ja der erste, der für ein Zeus-Spiel votieren würde, aber Blitze schleudern und Kinder zeugen ist als Spielinhalt dann vielleicht doch etwas wenig. Obwohl...

Udo

Mich versetzt Zeus jetzt nicht so in Begeisterungsstürme wie Maik „ich stehe auf alte Männer mit langen Bärten“ Bütefür. Gibt es da etwas, worüber du mit mir reden willst, Maik? Wenn ja, ich will's nicht hören. BÄM!! Zeus ist als Obermotzgegner schon ne ganz coole Sau, kriegt dann aber dann doch ordentlich auf die Fresse. Nuff said!

Das Bonusmaterial
Maik
Teil 1 bleibt dahingehend unerreicht, aber nach dem ermüdenden DVD-Geblubber von Teil 2 ist das Bonusmaterial von Teil 3 wieder etwas straffer und durchaus erhellend. Schade, dass die Doku mit RoboCop Peter Weller nur den Käufern der absurd teuren Ultimate-Edition vorbehalten bleibt. Die Auftritte vom zersausten Rip Torn und vom schroffen McDowell machen den Verlust wett.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

So wie es sein muss. Neben einer ganzen Reihe an Making-Ofs (unbedingt das Voice-Acting-Making-Of ansehen, Malcolm McDowell hat die dicksten Eier des gesamten Casts :-)) gibt es noch eine Handvoll Challenges, die durch einige Bugs und Ungereimtheiten gelegentlich ganz schön auf den Sack gehen.

Die Bosskämpfe
Maik
Zwar wird das Level der Vorgänger nicht ganz erreicht, aber schon allein der gigantische Kampf gegen Poseidon im ersten Abschnitt rockt die Hütte.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Poseidon haut zu Beginn des Spiels mächtig rein und lässt das ein ums andere Mal die Kinnlade gen Boden klappen. Der Kampf gegen Hades ist mein persönliches Highlight im Spiel: düster und fies. Im Serienvergleich muss sich Teil 3 aber hinter den ersten beiden Werken einreihen, trotz der durchaus fetten Titanen-Fights.

Titten
Maik
So lustig die Sex-Minigames in den Vorgängern auch waren, sie hatten immer den Makel der absolut peinlich aussehenden Brüste der Gespielinnen. Die PS3 lässt ihre Muskeln spielen und ermöglicht ganz neue Dimensionen der Brust-Physik und Rundungen, die diese Bezeichnung auch verdienen.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

BOOOOOOBIIIEEESS!!!11Eins Hier zeigt die PS3, was sie kann. Wenn schon kein vernünftiges Antialiasing oder 60 fps, dann wenigstens Titten. Schöne runde schmackhafte Titten. Aphrodites Titten. Ist das sexistisch oder gar pubertär? Vielleicht, mir sowas von scheißegal!





The Meh

Die Mini-Macken
Maik
Alles in allem ist God of War III extrem poliert, aber kleinere Macken fallen dementsprechend deutlicher auf. Hera sieht stellenweise ganz schön scheiße aus und beim Sex-Minigame hatte ich einmal nen gröberen Schnitzer als die beiden Zuschauerinnen plötzlich nur eine Zuschauerin war und die Sprachausgabe nicht mehr zu den Lippenbewegungen (kein Wortspiel!) passte.

Udo
Auch God of War III ist nicht ohne Fehler. Allerdings bleibt das Hauptspiel weitestgehend von gröberen Schnitzern verschont. Bei den Challenges sieht das dann schon anders aus. Wenn ich sehe, wie ich bei einer Finisher-Animation über den Rand hinaus in der Luft laufe und dann in den Abgrund stürze, ohne wirklich was dafür zu können, würde ich am liebsten ausflippen.

Der Gore-Faktor
Maik
God of War war schon immer deftig, aber hier wird's stellenweise übertrieben. Wenn ich daran denke, wie pingelig die USK sonst gerne ist, wenn's um menschenähnliche Gegner geht, will mir dieses Siegel nicht so recht einleuchten. Kratos prügelt ungebremst die Scheiße aus Herkules raus und zermanscht ihm das Gesicht, wie sonst nur Typen mit Feuerlöschern in Irreversible. Durch die PS3 sieht das Ganze dann auch noch extrem detailliert aus. Schläge aus der Sicht des Opfers sind ebenfalls keine gute Idee.

Udo

Ich beschwere mich normalerweise nicht, wenn es etwas deftiger zur Sache geht. Aber das God of War III einen USK-Stempel bekommen hat, ist eine Frechheit und ein Beweis zugleich, dass die USK mittlerweile vollkommen willkürlich handelt. Wie Kratos die Götter des Olymp teilweise auseinandernimmt, geht auf keine Kuhhaut. Die Nummer mit Poseidon ist geschmacklos und Herkules' Schönheits-OP ist schlichtweg asozial (der Vergleich mit Irreversible trifft die Sache perfekt auf den Punkt, Maik. Kompliment). Die Entwickler haben eindeutig die Grenzen des guten Geschmacks überschritten.

Das Labyrinth
Maik
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf, und dennoch wirkt der große Labyrinth-Abschnitt eher uninspiriert und wie eine billige Lösung dem Spieler immer wieder identische Gegner in viereckigen Räumen auf den Hals zu hetzen. Immer noch Lichtjahre besser als die Prüfungen in Dante's Inferno, aber im Vergleich zu den Vorgängern etwas enttäuschend.


Udo

Im Vergleich zu den Prüfungen gegen Ende von Dantes Inferno (die ganz nebenbei bemerkt Dreck aus der Hölle sind – geiles Wortspiel, oder?) ist das Labyrinth-Level noch ganz große Kunst. Sicherlich, etwas aufgesetzt wirkt es schon, aber meiner Meinung nach kein wirklicher Kritikpunkt.

Das Tempo
Maik
God of War war eine 12-Stunden-Achterbahnfahrt, in der man von einem Highlight zum nächsten geschubst wurde. God of War II legte noch einen drauf und bot eine erinnerungswürdige Szene nach der anderen. God of War III ist immer noch weit besser als seine Nachahmer (Dante's Inferno würde mir da spontan einfallen), aber im Vergleich zu den Vorgängern wird hier öfter auf die Bremse getreten und denkwürdige Momente sind rarer gesät.


Udo
Teil 3 hat es einfach im Vergleich zu seinen beiden exzellenten Vorgängern unfassbar schwer. Immerhin haben es die Entwickler geschafft das Niveau nicht allzu sehr abrutschen zu lassen. Auch wenn es in der Tat weniger Szenen gibt, die sich richtig ins Gedächtnis brennen, die Abnutzungserscheinungen sind zwar deutlich spürbar, werden aber zumindest durch die Next-Gen-Präsentation etwas aufgefangen.

Der Umfang
Maik
Knappe acht Stunden brauchen geübte Spieler bis zum Abspann. Das ist okay, wenn man bedenkt, dass man Teil I aus heutiger Sicht genauso schnell durchprügeln könnte, dennoch fühlt sich das Spiel etwas knapper und umfangärmer an, was zum Teil auch an der weniger mitreißenden Story liegt.

Udo

Ich habe mit elfeinhalb Stunden länger gebraucht, was aber wohl eher daran lag, dass ich im Vergleich zu Maik „the Pussy“ Bütefür den Schwierigkeitsgrad „Normal“ gewählt habe und nicht „Easy“! :-) Der Umfang geht in jedem Fall für heutige Verhältnisse voll in Ordnung.

Maik
Ein klares Indiz, dass du völlig aus dem Training bist. In der gleichen Zeit hab ich es ZWEImal durchgespielt, einmal auch auf Normal. Du Schwein!


Die Flugsequenzen
Maik
Keinesfalls schlecht, aber zum einen etwas nervig (einmal irgendwo vorgedonnert, knallt man danach locker noch mal mindestens in drei andere Hindernisse) und spätestens beim dritten Mal erschreckend langweilig.

Udo

Mann, sind mir die Flugpassagen auf die Nerven gegangen. In diesem Punkt schließe ich mich voll und ganz Maik an.

Die Story
Maik
Das nennt man mal Jammern auf höchstem Niveau. Die Erwartungshaltung, die God of War II aufgebaut hat, war unmöglich von God of War III zu erreichen, aber selbst ohne diesen Build-up wirkt God of War III nicht ganz rund. Kratos Verhalten ist stellenweise willkürlich oder zumindest nicht ganz nachvollziehbar, die Logik kommt ins Holpern und das Ende ist schlicht lahm.

Udo

Ganz klar DER Schwachpunkt des Spiels. Die Ereignisse wirken etwas an den Haaren herbei gezogen und im Vergleich zur Gewaltorgie, deren Zeuge man das gesamte Spiel über wurde, am Ende unpassend moralisch! Wenn schon Badass, dann bitte auch bis zum Ende!

Keine 60 Frames mehr
Maik
Liefen die beiden Vorgänger nahezu stabil mit 60 Frames (wenn auch erkauft mit heftigem Tearing), läuft God of War III nur noch mit 30 Bildern pro Sekunde mit gelegentlichen Ausreißern nach oben. Das ist schade und in den ersten Spielstunden gewöhnungsbedürftig, aber nach einem Drittel des Spiels fällt's kaum noch auf. Letztlich ein Signal, das die Aussagen von Insomniac Games untermauert. 60 Frames sind toll, aber in einem Spiel wie God of War nicht wirklich notwendig und schwerlich ein Verkaufsargument.

Udo

Die 60 fps vermisst man eigentlich nur in der Anfangsphase. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, da das Gameplay nicht darunter leidet. Was mich eher nervt ist die Inkonsequenz der Entwickler. Zwar werden die 30 fps nie unterschritten, aber dafür an einigen Stellen überschritten. Das wirkt unsauber. Vielleicht streamt's ja nich mehr. ;-)

Maik
Alter, den Gag kapiert nu echt keiner. Aber fürs Protokoll: Ich hab gelacht. :)





The Bad

Alles schon mal da gewesen
Maik
Teil II hatte schon leichte Abnutzungserscheinungen zu beklagen, glich das aber mit Tempo, neuen Ideen und genialen Setdesigns wieder aus. God of War III geht auf Nummer Sicher und bietet größtenteils Dinge, die man schon kennt. Die Kämpfe auf den Titanen sind fett, aber nicht ganz so gigantisch wie man sich das vorgestellt hat. Und: auch wenn es die Entwickler vermutlich lieber als Hommage verstanden wissen wollen: Die Nummer mit der Wendeltreppe von oben ist einfach komplett ausgelutscht.

Udo

Teil III ist da, ist fett geworden und bietet nichts Neues. Abgesehen vom HD-Grafik-Bombast und der kommt, gepaart mit einer 5.1.-Anlage richtig gut rüber. Genau das war zu erwarten und jeder der höhere Erwartungen hatte, ist selber Schuld. Bei der Nummer mit der Wendeltreppe musste ich schmunzeln – fand ich nicht so schlimm.






Maik says:
God of War III ist ziemlich genau das Spiel, das ich auch erwartet habe. More of the same in edler HD-Optik. Die Luft ist raus und ich brauch erst mal keinen Nachfolger oder Ableger mehr. Das soll aber das Spiel nicht etwa abwerten. God of War III ist ein technisches Glanzstück mit fantastisch präsentierter Action und (wie oben ja deutlich zu sehen) nur wenig Grund für Kritik. Ganz persönlich erfüllt das Finale inhaltlich nicht ganz meine Erwartungen, die Teil 2 und dessen Lost Levels aufgebaut hatten und wertet selbigen im Nachinein noch auf, aber das ist erneut Jammern auf hohem Niveau. Teil I und II hatten mehr WTF- und Wow-Momente, die haften blieben und an die man sich gern erinnert. Dahingehend hat der dritte Teil klar das Nachsehen. Alles wirkt irgendwie unspektakulärer und wie schon mal gesehen, ist aber natürlich dennoch auf einem Niveau, von dem die Konkurrenz nur träumen kann. Das liegt sicherlich nicht zuletzt am Plattformwechsel, der größere Experimente schwieriger macht. Was bleibt noch zu sagen? Sony Santa Monica wischt mit Dante's Inferno den Boden auf!

8/10

Udo says:
So so, das ist er nun also. Teil 3 der blutigen Schnetzelserie ist fertig und liefert genau das, was ich erwartet habe: gewohnt brutale Action ohne großartige neue Ideen. Ist ja auch nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Zum Glück haben die Jungs von Sony Santa Monica die Finger vom Gameplay gelassen und sich auf eine Next-Gen-gerechte Präsentation konzentriert. Und die ist ihnen voll gelungen. Ich bin eine Grafikhure und bei einigen Szenen (vor allem während des Auftakts gegen Poseidon) ist mir auch ordentlich die Hose aufgegangen. Aber dennoch hab ich auch was zu meckern. Es scheint auch bei Sony Santa Monica keinen zu geben, der aus der PS3 vernünftiges Antialiasing herauskitzeln kann. Das ist dezent peinlich. Die 30 fps sind in meinen Augen kein wirklicher Kritikpunkt, aber das Kantengeflimmer ging mir doch ganz schön auf den Sack. Auch die völlig überzogene Gewaltdarstellung finde ich total asi. Ich will nicht aus der Egoperspektive miterleben, wie mich ein stinkwütender Spartiat auseinander nimmt. In diesem Punkt erkenne ich Parallelen zu CoD: Modern Warfare 2: da fand ich einige Nummern auch einfach völlig daneben. Tja, wenn Gewalt zum Selbstzweck verkommt... Trotz allem: God of War III ist eine geile Nummer und auch (fast) ein würdiges Ende der Trilogie.

8/10

BONUS

We sürrändoooooor!
Sprengung des Eiffelturms

Fate of Atlantis
Lost Levels von God of War II