Dienstag, 30. März 2010

The Good, the Bad, the Meh - God of War III

Das Finale der God of War-Reihe haut noch mal richtig auf die Kacke. Aber reicht das heute noch oder ist die Luft raus?




Entwickler: Sony Santa Monica
Publisher: Sony
USK-Version ungekürzt: Ja


Mit God of War hat sich David Jaffe unsterblich gemacht und sein bisheriges Meisterwerk abgeliefert (wenn man mal davon absieht, dass er ein Spiel entwickelt hat, in dem man zu einer Rockversion von Frère Jacques durch Paris rasen und den Eiffelturm in die Luft sprengen darf...). Mit God of War II konnte sich Cory Barlog profilieren und die Reihe erfolgreich fortsetzen. Setzt Stig Asmussen sich jetzt ebenfalls ein Denkmal? Die Vorzeichen stehen nicht schlecht: Das Team konnte in der ersten Fortsetzung ordentlich drauflegen und ein erstaunlich temporeiches und großartig designtes Spiel abliefern, jetzt kann man zusätzlich noch den Technik-Joker ziehen und auf der PS3 bisher unmögliches auf die Beine stellen. Dabei kann ja eigentlich nur das beste Spiel der Welt herauskommen.




The Good

Die Optik
Maik

Uncharted 2 bleibt die Referenz, aber was die Entwickler hier auf den Bildschirm zaubern, ist einfach nur unglaublich beeindruckend. Gigantische Umgebungen, atemberaubend schöne Panoramen, fette Effekte, enorm detailliere Charaktermodelle - da gibt's absolut nix zu meckern (außer an der Framerate, aber dazu später mehr). Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo
Eines muss man den Jungs von Sony Santa Monica anerkennen: sie haben sich mächtig ins Zeug gelegt. Uncharted 2 bleibt zwar auf dem Grafikthron, dennoch sind die riesigen Levels in und um den Berg Olympus ein geiler Hingucker – auch wenn sie es mit Effekten stellenweise übertreiben. Einzig und allein das miese Antialiasing fällt negativ auf. Ein Zeichen dafür, dass die Entwickler die Konsole immer noch nicht völlig im Griff haben.

Das Gameplay
Maik
Als wäre Kratos nie weg gewesen. Die neuen Moves und Waffen fügen sich harmonisch ins bestehende Konzept ein und Gegner vermöbeln macht von der ersten Minute an genauso viel Spaß wie eh und je.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo
Ein kleiner Auszug aus dem Almanach der abgedroschenen Phrasen: Kenner der Vorgänger werden sich sofort heimisch fühlen. Klingt blöd, ist aber tatsächlich so. Die Entwickler haben am Gameplay nur dezente Veränderungen bei den Standard-Moves vorgenommen und drei neue saucoole Waffen reingepackt. Die Magie ist jetzt an die Waffe gekoppelt, woran man sich aber schnell gewöhnt. Und das Zeitfenster bei den Quicktime-Events ist dezent länger, was mir und Maik als alte Säcke zugute kommt. The bottom line: das Verdreschen, oder besser gesagt Massakrieren, der Gegner ist auch in Teil 3 wieder ein einziger Adrenalinrausch.

Der Soundtrack
Maik
Es wummst und kracht aus den Boxen, dass man gar nicht genug bekommen kann. Dramatisch, wuchtig, schön. Unzählige Passagen kennt man schon aus den Vorgängern, aber das wirkt weniger wie Recycling als vielmehr wie eine Art Best-of. Als Fan der Reihe fühlt man sich musikalisch sofort heimisch.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Episch, wie eh und je. Dramatische Orchesterstücke, coole Chorgesänge. So muss es sein, nichts anderes hab ich erwartet.

Das Intro
Maik
Die Geschehnisse von God of War I und II werden in stylishen Bildern noch einmal zusammengefasst und die Entwickler vorgestellt. 3 Minuten pure Awesomeness.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Geil gemacht: dezent, stylisch, cool. Perfekt für Kenner und Quereinsteiger.

Die Sprecher
Maik
Kratos selbst ist eher meh, aber alle anderen machen ihren Job perfekt. Rip Torn als Hephaistos, Malcolm McDowell als Dädalus, Kevin Sorbo als Herkules...SO muss eine Synchro klingen.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Über jeden Zweifel erhaben! Jede, aber wirklich ausnahmslos jede Figur in God of War III ist grandios vertont. Mein Favorit: Rip Torn als Hephaistos – fantastisch.

Zeus
Maik
Kratos und sein cooles Tattoo hin oder her, eigentlich ist Zeus der Star der Geschichte. Cool as cool can be und im Endkampf eine fiese Sau. Ich wäre ja der erste, der für ein Zeus-Spiel votieren würde, aber Blitze schleudern und Kinder zeugen ist als Spielinhalt dann vielleicht doch etwas wenig. Obwohl...

Udo

Mich versetzt Zeus jetzt nicht so in Begeisterungsstürme wie Maik „ich stehe auf alte Männer mit langen Bärten“ Bütefür. Gibt es da etwas, worüber du mit mir reden willst, Maik? Wenn ja, ich will's nicht hören. BÄM!! Zeus ist als Obermotzgegner schon ne ganz coole Sau, kriegt dann aber dann doch ordentlich auf die Fresse. Nuff said!

Das Bonusmaterial
Maik
Teil 1 bleibt dahingehend unerreicht, aber nach dem ermüdenden DVD-Geblubber von Teil 2 ist das Bonusmaterial von Teil 3 wieder etwas straffer und durchaus erhellend. Schade, dass die Doku mit RoboCop Peter Weller nur den Käufern der absurd teuren Ultimate-Edition vorbehalten bleibt. Die Auftritte vom zersausten Rip Torn und vom schroffen McDowell machen den Verlust wett.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

So wie es sein muss. Neben einer ganzen Reihe an Making-Ofs (unbedingt das Voice-Acting-Making-Of ansehen, Malcolm McDowell hat die dicksten Eier des gesamten Casts :-)) gibt es noch eine Handvoll Challenges, die durch einige Bugs und Ungereimtheiten gelegentlich ganz schön auf den Sack gehen.

Die Bosskämpfe
Maik
Zwar wird das Level der Vorgänger nicht ganz erreicht, aber schon allein der gigantische Kampf gegen Poseidon im ersten Abschnitt rockt die Hütte.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

Poseidon haut zu Beginn des Spiels mächtig rein und lässt das ein ums andere Mal die Kinnlade gen Boden klappen. Der Kampf gegen Hades ist mein persönliches Highlight im Spiel: düster und fies. Im Serienvergleich muss sich Teil 3 aber hinter den ersten beiden Werken einreihen, trotz der durchaus fetten Titanen-Fights.

Titten
Maik
So lustig die Sex-Minigames in den Vorgängern auch waren, sie hatten immer den Makel der absolut peinlich aussehenden Brüste der Gespielinnen. Die PS3 lässt ihre Muskeln spielen und ermöglicht ganz neue Dimensionen der Brust-Physik und Rundungen, die diese Bezeichnung auch verdienen.
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf.

Udo

BOOOOOOBIIIEEESS!!!11Eins Hier zeigt die PS3, was sie kann. Wenn schon kein vernünftiges Antialiasing oder 60 fps, dann wenigstens Titten. Schöne runde schmackhafte Titten. Aphrodites Titten. Ist das sexistisch oder gar pubertär? Vielleicht, mir sowas von scheißegal!





The Meh

Die Mini-Macken
Maik
Alles in allem ist God of War III extrem poliert, aber kleinere Macken fallen dementsprechend deutlicher auf. Hera sieht stellenweise ganz schön scheiße aus und beim Sex-Minigame hatte ich einmal nen gröberen Schnitzer als die beiden Zuschauerinnen plötzlich nur eine Zuschauerin war und die Sprachausgabe nicht mehr zu den Lippenbewegungen (kein Wortspiel!) passte.

Udo
Auch God of War III ist nicht ohne Fehler. Allerdings bleibt das Hauptspiel weitestgehend von gröberen Schnitzern verschont. Bei den Challenges sieht das dann schon anders aus. Wenn ich sehe, wie ich bei einer Finisher-Animation über den Rand hinaus in der Luft laufe und dann in den Abgrund stürze, ohne wirklich was dafür zu können, würde ich am liebsten ausflippen.

Der Gore-Faktor
Maik
God of War war schon immer deftig, aber hier wird's stellenweise übertrieben. Wenn ich daran denke, wie pingelig die USK sonst gerne ist, wenn's um menschenähnliche Gegner geht, will mir dieses Siegel nicht so recht einleuchten. Kratos prügelt ungebremst die Scheiße aus Herkules raus und zermanscht ihm das Gesicht, wie sonst nur Typen mit Feuerlöschern in Irreversible. Durch die PS3 sieht das Ganze dann auch noch extrem detailliert aus. Schläge aus der Sicht des Opfers sind ebenfalls keine gute Idee.

Udo

Ich beschwere mich normalerweise nicht, wenn es etwas deftiger zur Sache geht. Aber das God of War III einen USK-Stempel bekommen hat, ist eine Frechheit und ein Beweis zugleich, dass die USK mittlerweile vollkommen willkürlich handelt. Wie Kratos die Götter des Olymp teilweise auseinandernimmt, geht auf keine Kuhhaut. Die Nummer mit Poseidon ist geschmacklos und Herkules' Schönheits-OP ist schlichtweg asozial (der Vergleich mit Irreversible trifft die Sache perfekt auf den Punkt, Maik. Kompliment). Die Entwickler haben eindeutig die Grenzen des guten Geschmacks überschritten.

Das Labyrinth
Maik
Sony Santa Monica wischt den Boden mit Dante's Inferno auf, und dennoch wirkt der große Labyrinth-Abschnitt eher uninspiriert und wie eine billige Lösung dem Spieler immer wieder identische Gegner in viereckigen Räumen auf den Hals zu hetzen. Immer noch Lichtjahre besser als die Prüfungen in Dante's Inferno, aber im Vergleich zu den Vorgängern etwas enttäuschend.


Udo

Im Vergleich zu den Prüfungen gegen Ende von Dantes Inferno (die ganz nebenbei bemerkt Dreck aus der Hölle sind – geiles Wortspiel, oder?) ist das Labyrinth-Level noch ganz große Kunst. Sicherlich, etwas aufgesetzt wirkt es schon, aber meiner Meinung nach kein wirklicher Kritikpunkt.

Das Tempo
Maik
God of War war eine 12-Stunden-Achterbahnfahrt, in der man von einem Highlight zum nächsten geschubst wurde. God of War II legte noch einen drauf und bot eine erinnerungswürdige Szene nach der anderen. God of War III ist immer noch weit besser als seine Nachahmer (Dante's Inferno würde mir da spontan einfallen), aber im Vergleich zu den Vorgängern wird hier öfter auf die Bremse getreten und denkwürdige Momente sind rarer gesät.


Udo
Teil 3 hat es einfach im Vergleich zu seinen beiden exzellenten Vorgängern unfassbar schwer. Immerhin haben es die Entwickler geschafft das Niveau nicht allzu sehr abrutschen zu lassen. Auch wenn es in der Tat weniger Szenen gibt, die sich richtig ins Gedächtnis brennen, die Abnutzungserscheinungen sind zwar deutlich spürbar, werden aber zumindest durch die Next-Gen-Präsentation etwas aufgefangen.

Der Umfang
Maik
Knappe acht Stunden brauchen geübte Spieler bis zum Abspann. Das ist okay, wenn man bedenkt, dass man Teil I aus heutiger Sicht genauso schnell durchprügeln könnte, dennoch fühlt sich das Spiel etwas knapper und umfangärmer an, was zum Teil auch an der weniger mitreißenden Story liegt.

Udo

Ich habe mit elfeinhalb Stunden länger gebraucht, was aber wohl eher daran lag, dass ich im Vergleich zu Maik „the Pussy“ Bütefür den Schwierigkeitsgrad „Normal“ gewählt habe und nicht „Easy“! :-) Der Umfang geht in jedem Fall für heutige Verhältnisse voll in Ordnung.

Maik
Ein klares Indiz, dass du völlig aus dem Training bist. In der gleichen Zeit hab ich es ZWEImal durchgespielt, einmal auch auf Normal. Du Schwein!


Die Flugsequenzen
Maik
Keinesfalls schlecht, aber zum einen etwas nervig (einmal irgendwo vorgedonnert, knallt man danach locker noch mal mindestens in drei andere Hindernisse) und spätestens beim dritten Mal erschreckend langweilig.

Udo

Mann, sind mir die Flugpassagen auf die Nerven gegangen. In diesem Punkt schließe ich mich voll und ganz Maik an.

Die Story
Maik
Das nennt man mal Jammern auf höchstem Niveau. Die Erwartungshaltung, die God of War II aufgebaut hat, war unmöglich von God of War III zu erreichen, aber selbst ohne diesen Build-up wirkt God of War III nicht ganz rund. Kratos Verhalten ist stellenweise willkürlich oder zumindest nicht ganz nachvollziehbar, die Logik kommt ins Holpern und das Ende ist schlicht lahm.

Udo

Ganz klar DER Schwachpunkt des Spiels. Die Ereignisse wirken etwas an den Haaren herbei gezogen und im Vergleich zur Gewaltorgie, deren Zeuge man das gesamte Spiel über wurde, am Ende unpassend moralisch! Wenn schon Badass, dann bitte auch bis zum Ende!

Keine 60 Frames mehr
Maik
Liefen die beiden Vorgänger nahezu stabil mit 60 Frames (wenn auch erkauft mit heftigem Tearing), läuft God of War III nur noch mit 30 Bildern pro Sekunde mit gelegentlichen Ausreißern nach oben. Das ist schade und in den ersten Spielstunden gewöhnungsbedürftig, aber nach einem Drittel des Spiels fällt's kaum noch auf. Letztlich ein Signal, das die Aussagen von Insomniac Games untermauert. 60 Frames sind toll, aber in einem Spiel wie God of War nicht wirklich notwendig und schwerlich ein Verkaufsargument.

Udo

Die 60 fps vermisst man eigentlich nur in der Anfangsphase. Nach einiger Zeit gewöhnt man sich daran, da das Gameplay nicht darunter leidet. Was mich eher nervt ist die Inkonsequenz der Entwickler. Zwar werden die 30 fps nie unterschritten, aber dafür an einigen Stellen überschritten. Das wirkt unsauber. Vielleicht streamt's ja nich mehr. ;-)

Maik
Alter, den Gag kapiert nu echt keiner. Aber fürs Protokoll: Ich hab gelacht. :)





The Bad

Alles schon mal da gewesen
Maik
Teil II hatte schon leichte Abnutzungserscheinungen zu beklagen, glich das aber mit Tempo, neuen Ideen und genialen Setdesigns wieder aus. God of War III geht auf Nummer Sicher und bietet größtenteils Dinge, die man schon kennt. Die Kämpfe auf den Titanen sind fett, aber nicht ganz so gigantisch wie man sich das vorgestellt hat. Und: auch wenn es die Entwickler vermutlich lieber als Hommage verstanden wissen wollen: Die Nummer mit der Wendeltreppe von oben ist einfach komplett ausgelutscht.

Udo

Teil III ist da, ist fett geworden und bietet nichts Neues. Abgesehen vom HD-Grafik-Bombast und der kommt, gepaart mit einer 5.1.-Anlage richtig gut rüber. Genau das war zu erwarten und jeder der höhere Erwartungen hatte, ist selber Schuld. Bei der Nummer mit der Wendeltreppe musste ich schmunzeln – fand ich nicht so schlimm.






Maik says:
God of War III ist ziemlich genau das Spiel, das ich auch erwartet habe. More of the same in edler HD-Optik. Die Luft ist raus und ich brauch erst mal keinen Nachfolger oder Ableger mehr. Das soll aber das Spiel nicht etwa abwerten. God of War III ist ein technisches Glanzstück mit fantastisch präsentierter Action und (wie oben ja deutlich zu sehen) nur wenig Grund für Kritik. Ganz persönlich erfüllt das Finale inhaltlich nicht ganz meine Erwartungen, die Teil 2 und dessen Lost Levels aufgebaut hatten und wertet selbigen im Nachinein noch auf, aber das ist erneut Jammern auf hohem Niveau. Teil I und II hatten mehr WTF- und Wow-Momente, die haften blieben und an die man sich gern erinnert. Dahingehend hat der dritte Teil klar das Nachsehen. Alles wirkt irgendwie unspektakulärer und wie schon mal gesehen, ist aber natürlich dennoch auf einem Niveau, von dem die Konkurrenz nur träumen kann. Das liegt sicherlich nicht zuletzt am Plattformwechsel, der größere Experimente schwieriger macht. Was bleibt noch zu sagen? Sony Santa Monica wischt mit Dante's Inferno den Boden auf!

8/10

Udo says:
So so, das ist er nun also. Teil 3 der blutigen Schnetzelserie ist fertig und liefert genau das, was ich erwartet habe: gewohnt brutale Action ohne großartige neue Ideen. Ist ja auch nicht schlimm, ganz im Gegenteil. Zum Glück haben die Jungs von Sony Santa Monica die Finger vom Gameplay gelassen und sich auf eine Next-Gen-gerechte Präsentation konzentriert. Und die ist ihnen voll gelungen. Ich bin eine Grafikhure und bei einigen Szenen (vor allem während des Auftakts gegen Poseidon) ist mir auch ordentlich die Hose aufgegangen. Aber dennoch hab ich auch was zu meckern. Es scheint auch bei Sony Santa Monica keinen zu geben, der aus der PS3 vernünftiges Antialiasing herauskitzeln kann. Das ist dezent peinlich. Die 30 fps sind in meinen Augen kein wirklicher Kritikpunkt, aber das Kantengeflimmer ging mir doch ganz schön auf den Sack. Auch die völlig überzogene Gewaltdarstellung finde ich total asi. Ich will nicht aus der Egoperspektive miterleben, wie mich ein stinkwütender Spartiat auseinander nimmt. In diesem Punkt erkenne ich Parallelen zu CoD: Modern Warfare 2: da fand ich einige Nummern auch einfach völlig daneben. Tja, wenn Gewalt zum Selbstzweck verkommt... Trotz allem: God of War III ist eine geile Nummer und auch (fast) ein würdiges Ende der Trilogie.

8/10

BONUS

We sürrändoooooor!
Sprengung des Eiffelturms

Fate of Atlantis
Lost Levels von God of War II


Freitag, 26. März 2010

Ein Herz für Zeus!

Der Gott der Götter wäre derzeit wohl in Griechenland mehr als nur ein gern gesehener Gast, optimalerweise mit ein paar Milliarden Euro im Gepäck. Nicht der einzige Grund für überschwengliche Sympathien für Zeus.





Mag ja sein, dass die Götter Kratos, dem grummeligen Spartaner, in seinem nicht unbedingt die beste Behandlung haben zukommen lassen, aber God of War III macht eines erneut deutlich: Zeus ist eine cooles Sau. Das fängt bei seinem im englischen putzig ausgesprochenen Namen an, geht über seine legere modische Erscheinung bis hin zu seiner unnachahmlichen Art sich möglichst lässig mit verschränkten Armen hinzustellen, während er auf seinen übellaunigen Sohn wartet.

Fiese Behandlung hin oder her, Kratos kann einem mit seinem ewigen Genöle echt schon mal auf den Geist gehen. "Buhuu, meine Familie! Von mir selbst dahingerafft, aber das war gar niemals nicht meine Schuld. Bwähäää!" Schon klar. Kratos war ne machtgeile Sau und hat in seiner blinden Zerstörungswut mal eben sein Heimatdorf platt gemacht, ohne es zu merken und dummerweise auch gleich noch höchstselbst Frau und Kind zu Klump geschlagen. Für diese Dummheit hat er eigentlich auch nix anderes verdient als Leid, aber er hört und hört nicht auf es den Göttern in die Schuld zu schieben. Als unbeteiligter Zuschauer sieht man darüber aber gerne hinweg, denn Kratos gehört zu Spezies der Alphamännchen, die jeden noch so großen Gegner dermaßen fetzig in kleine Stückchen zerlegen, dass man ihn einfach lieb haben muss!

Das gilt zumindest für die beiden ersten Abenteuer des sportlichen Spartaners, denn was sich in Teil 2 bereits andeutete, wird in Teil III Gewissheit: Zeus ist ne viel coolere Sau als Kratos. Während letzterer sich auf dem Rücken der Titanen in Richtung Olymp kämpft, steht Zeus ohne mit der Wimper zu zucken in seinem Palast und wartet. Seine göttlichen Kollegen machen die ganze Arbeit und Poseidon wird verprügelt als wäre er in einer Münchner S-Bahn. Zeus schaut gespannt zu. Kaum kommen Kratos und die Frau im Öko-Fat-Suit an der Spitze des Olymps an, reicht ein einzige geschleuderter Blitz und schon sausen beide wieder Richtung Erde. SO macht man das.

Was in den acht darauf folgenden Stunden noch so passiert, sei an dieser Stelle mal nicht verraten, aber am Ende des Tages hab ich im Verlauf des Spiels immer mehr Sympathien für Zeus entwickelt. Das mag an Kratos' Knoten im Kehlkopf liegen, der jeden Satz klingen lässt, als stünde er in einem Wrestling-Ring oder auch an seinem ständigen Gejammer über die Vergangenheit, aber zu großen Teilen liegt das einfach an Zeus' unglaublicher Präsenz und Coolness, die er an den Tag legt. Der Mann ist konsequent in seinem Handeln und er will doch eigentlich für alle nur das Beste. Ehrlich. Ich mag Zeus.

Montag, 22. März 2010

Screwattack mit Tommy Tallarico

Großartig, einfach nur großartig (auf einer Nerd-Meta-Ebene)!




Die Rückkehr des Groschengrabs

Neue Geschäftsmodelle braucht das Land -
Microsoft zeigt wie's geht.






Die Spieleentwicklung wird immer teurer und mittlerweile machen immer mehr Publisher Miese, von unabhängigen Entwicklern mal ganz zu schweigen. Egal ob Engine, Middleware oder Politur des Lamborghini, alles wird teurer und das muss auch der Kunde zu spüren bekommen. Während Spiele im Laden die letzte Dekade noch relativ preisstabil überstanden haben, muss jetzt ein neuer Lösungsansatz her. Bonusinhalte zum runterladen sind ne gute Sache (und dürften Harmonix auf lange Sicht am Leben erhalten), aber es muss doch noch mehr gehen.

Microsoft hat die Lösung: die virtuelle Spielhalle.

Der so genannte Game Room ist nur ein Vorgeschmack auf das, was da noch kommen könnte. In einer extra für diesen Zweck zusammengeschusterten 3D-Umgebung können Spieler mit dem eigenen Avatar durch eine virtuelle Spielhalle laufen und an Automaten Geld verzocken. Eine Runde kostet 40 Microsoft Points (0,47 €), wer den Titel ganz doll lieb hat und langfristig zocken will, zahlt 400 MSP (4,65 €) oder 800 MSP (9,30 €), wenn er den Titel sowohl für 360 als auch für PC sein eigen nennen möchte.

Lustigerweise gab's einige der Titel schon in der Xbox Live Arcade und eine Proberunde kostete absolut gar nix, aber diese Titel wurden ohne viel Tamtam wieder aus dem Sortiment genommen und erleben jetzt im Game Room ihren zweiten Frühling. Nörgler und andere Denunzianten bezeichnen das als Abzocke und fühlen sich verarscht, aber wir wundern uns ehrlich gesagt über die Zurückhaltung von Microsoft. Da geht doch noch mehr, oder?

Wieso nicht den Game Room für alles? Was man in einer Demo zu Just Cause 2 so alles machen kann, spottet jeder Beschreibung und sollte mindestens die 47 Cents wert sein, die man dafür hinblättern könnte.

Oder wie wäre es mit den ersten 5 Minuten Transformers 2 für 47 Cents (für Microsoft, nicht für den Zuschauer!)? Die Möglichkeiten sind so vielfältig, man muss sie nur nutzen. Und ganz ehrlich: In einem Land, in dem Menschen Geld dafür bezahlen, dass sie sich mit Jürgen Rüttgers unterhalten dürfen, sollten doch für echten Gegenwert locker noch ein paar Euro drin sein, oder?

Donnerstag, 18. März 2010

UPDATE - The Good, the Bad, the Meh - Aliens vs. Predator

Back to the roots! Die Macher des Originals kehren zum Franchise zurück. Ist das Ergebnis eine zeitgemäße Neuauflage oder der letzte Sargnagel für Rebellion?




Entwickler: Rebellion
Publisher: SEGA
USK-Version ungekürzt:Nicht vorhanden


Als Nerd kann man gar nicht anders. Aliens von James Cameron ist das unumstrittene Meisterwerk des Actionkinos der 80er und Predator vielleicht Schwarzeneggers bester Film, nicht nur wegen des lustigen Akzents (Get to se choppaaaaaaaa!). Der Clash der beiden Xenomorphs hat eine lange Historie, auch wenn die ganze Geschichte qualitativ immer weit hinter den jeweiligen Original-Storys zurück blieb und man die jüngste Film-Vergangenheit lieber gleich ganz vergessen machen möchte. Auf Ataris Jaguar schuf Rebellion dann mit dem gleichnamigen Spiel einen respektablen Ego-Shooter, der auch heute noch gern als einer der wenigen Kaufgründe für die gefloppte Konsole durchgeht (VIDEO). Die PC-Version ist den meisten Spielern ebenfalls in guter Erinnerung, auch wenn diese aus heutiger Sicht natürlich etwas verblendet ist. Im Jahr 2010 mit der Hardware-Power der aktuellen Konsolen im Rücken, müsste doch ein absolut einzigartiger Shooter dabei herauskommen, von dem man seinen Kindern noch erzählen könnte, oder?




The Good

Die Optik
Die Levelstrukturen sind stellenweise wirklich plump und es gibt auch einige Lowlights, aber gerade in der Marine-Kampagne gibt's stellenweise echt klasse Umgebungen zu bestaunen. Da wäre natürlich noch erheblich mehr drin gewesen und im Vergleich zu Killzone 2 oder Modern Warfare isses lachhaft, aber hässlich ist das alles nicht. Es sei allerdings angemerkt, dass die offiziellen Screenshots weit von der Realität entfernt sind und mit echten Gameplay-Momenten herzlich wenig zu tun haben.

Soundeffekte
Keine große Kunst und nichts anderes erwartet man, aber sämtliche Original-Soundeffekte sind im Spiel. Das Pulse-Rifle klingt wie es soll, der Predator gluckst wie er es im Film tut und die Aliens zerplatzen akustisch korrekt.

Schreck lass nach
Ich bin ein Mädchen und in Ego-Shootern sowieso immer etwas schreckhaft, aber zwei oder dreimal bin ich in der Marine-Kampagne wirklich zusammengezuckt.





The Meh

Die Story

Ich fand die Storyline der AvP-Filme und -Comics blöd, das Spiel folgt dieser aber leider. Das hat B-Film-Qualität und unfreiwillig komische Momente und wird den beiden "richtigen" Vorlagen nicht gerecht. Immerhin darf man als Alien ausbrechen und Forscher metzeln, was nicht geschmackvoll, aber unterhaltsam und cool gemacht ist.

Gore-Faktor
Predator ist nix für Weicheier und auch in Aliens gab's den einen oder anderen deftigen Moment, was Rebellion hier aber auffährt, ist schon mehr als grenzwertig. Als Alien und Predator zerfetzt und zerstückelt man Menschen aufs derbste und die USK-Verweigerung kam jetzt nicht soooo überraschend.

Der Umfang
Die Gesamtspielzeit geht durchaus in Ordnung, nur spielt man eben drei kleine Spiele, statt einem großen und das merkt man auch. Die Zeitspanne von Tutorial bis Endkampf sind in den beiden Kampagnen von Alien und Predator extrem kurz und es bleibt ein fader Nachgeschmack. Episch ist die ganze Sachen jedenfalls nicht.


Die Steuerung
Als Marine gibt's wenig Grund zur Klage, die Steuerung des Predator und Alien ist dagegen verbesserungswürdig. Als Alien will das Leveldesign nicht immer so recht passen und hakelige Momente sind die Folge, als Predator fühlt man sich wie Stephen Hawkings beim Hürdenlauf - überfordert. Hätte man auch weit schlechter lösen können, ist aber auch noch reichlich Luft nach oben.


Lance Henriksen
Natürlich ist Lance Henriksen eine coole Sau und es ist grundsätzlich zu begrüßen, dass Rebellion den Mann für das Spiel gewinnen konnte. Es stellt sich allerdings die Frage, wieso man ihn dann nicht ordentlich fürs Spiel nachbilden konnte, denn die Ähnlichkeiten zwischen dem echten Henriksen und dem virtuellen Weyland sind eher begrenzt.

UPDATE

Der Multiplayer-Modus
In Sachen Spielmodi steht Folgendes zur Verfügung: Species-Deathmatch (Drei Teams, Aliens gegen Predators gegen Menschen. Fazit: Standard und daher in Ordnung.), Mixed-Species-Deathmatch, Predator Hunt (Ein Spieler ist der Predator. Stirbt er, wird sein Killer zum Alien-Jäger. Fazit: Nette Idee, mangelnde Umsetzung. Es dauert teilweise ewig, bis der Predator ausfindig gemacht ist.), Infestation (Ein Alien versucht das gegnerische Team zu infizieren.Die Infizierten werden zu Aliens und wechseln die Seite. Fazit: Gut.), Survivor (der Name sagt alles) und die beiden Klassiker Deathmatch und Domination. Prinzipiell ganz nett das Ganze, nur leider gibt es ein großes Problem: die One-Hit-Kills sind absolut unbrauchbar. Während der Tötungsanimation haben die Gegenspieler genug Zeit, sich zum Kaffeekränzchen oder zum Schnick-Schnack-Schnuck-Spielen zu treffen. Die Bezeichnung One-Hit-Suicide wäre passender. Da somit der Hauptreiz im kompetitiven Onlinespiel wegfällt, fallen die übrigen Fehler, wie die zickige Steuerung und die beschissenen Animationen (Stichwort: Predator) noch mehr auf. Hinzu kommt ein ausgeprägtes Lag-Problem (trotz DSL 16000-Leitung) und Ungereimtheiten im Nahkampf (Predator und Aliens verfügen über eine gefühlte Reichweite von 50 Metern). Somit werden AvP online nur extrem leidensfähige oder verzweifelte Menschen zocken. Ich gehöre zu keiner der beiden Vertreter, auch wenn ich jahrelang mit Maik zusammengearbeitet habe.






The Bad

One-Hit-Wonder
Das, was die Entwickler One-Hit-Kill nennen, ist eigentlich eine ziemlich langwierige Angelegenheit. Schlimmer noch: Wer als Alien oder Predator auf einen solchen One-Hit-Kill zurückgreift, bekommt sechs bis sieben geschmacklose Sekunden vorgesetzt, in denen er nichts tun kann, aber verwundbar bleibt und öfters auch mal ins Gras beißt. Macht natürlich Sinn, schließlich wäre die ganze Chose sonst als Predator ein Spaziergang, aber es nervt.

Der Soundtrack
Hier und da werden Elemente der Vorlage aufgegriffen, ansonsten klingt der Mist aber eher nach Lost als nach Aliens.

Die KI
Aliens müssen nicht sonderlich clever agieren, aber elegante Positionswechsel sind die Sache der KI nicht. Gerade in komplexeren Architekturen krüppeln sich die Viecher wie die letzten Vollspacken von einer Wand zur anderen. Noch lustiger verhalten sich aber die Marines, die man als Alien aufs Korn nimmt. Die Augen stets geradeaus gerichtet, bloß nicht nach oben gucken und aufs Fauchen des Aliens gerne auch mal mit völlig sinnfreien Spaziergängen ins nächste Stockwerk reagieren. Peinlich.

Das Balancing
Steht man als Marine einem Alien gegenüber, kann man nebenher eigentlich auch noch die Steuererklärung machen. Einmal eins über die Rübe ziehen und anschließend das auf dem Boden liegende Gegenüber mit nem halben Magazin zerbrezeln. Klappt IMMER. Knifflig sind größere Gegneraufkommen, wobei hier aber mit ner Schrotflinte auch keine Panik aufkommt. Als Predator darf man Anfangs kaum mehr machen als Gegner anvisieren und anschließend den gewünschten Ort markieren, wo man den Trottel gern stehen haben möchte. Kaum isser angekommen, stirbt er einen grausamen Tod und man hüpft in aller Seelenruhe wieder auf einen Ast. Das ist ungefähr so spannend wie auf den Bus zu warten oder sich die Zehennägel zu schneiden. Gegen Ende gibt's den Speer und mit ihm keinen Grund mehr irgendwas anderes zu benutzen. One-Hit-Kills mit aktivierter Unsichtbarkeit und einem magisch wieder in der Hand auftauchenden Speer. Als Alien ist durchaus Vorsicht geboten, schließlich sind die Viecher vor allem großen Gruppen gefährlich, schade nur, dass man selten in großen Gruppen unterwegs ist.

Die Sprüche
Den Satz "Don't relax just yet, marines!" hab ich ungelogen mindestens 500 Mal gehört. Egal in welcher Kampagne, die Marines haben fünf Sprüche drauf und hauen sie alle drei Sekunden raus. Das wird mit der Zeit echt zum Running Gag und ist so bodenlos peinlich, dass einem die Worte fehlen.

Facehugger
Die größte Bedrohung des Marines sind weder Alien, noch Predator, sondern Facehugger. Die kleinen Penner sind erschreckend schwer zu erkennen, geschweigedenn zu treffen und haben bei mir für mehr Energieverlust gesorgt als die 20 Aliens im Endkampf. Lustigerweise sieht man als Alien nie einen Facehugger, hat aber immer einen parat, wenn's darum geht einem Zivilisten die ungewollte Schwangerschaft aufzuhalsen.

Die Bossfights
Lange nicht mehr so plumpen Käse gespielt. Wir wollen Spoiler mal vermeiden und geben einfach nur zu Protokoll, dass sämtliche Boss-Kämpfe plump, langweilig und öde sind.

Die Eier
Eine Sache, die auch schon in Alien³ Grund zum Mosern gab, dem Spiel also jetzt nicht übertrieben anzulasten ist. Die Queen legt die Eier. Was also sollen Alien-Eier an den unmöglichsten Stellen? Hat die Queen zwischenzeitlich Mittagspause gemacht und auf dem Rückweg vom McDonald's schnell noch Eier in einem Gang abgelegt, der für sie viel zu klein ist? In Alien³ war's EIN Ei, das in Ripleys Raumschiff von der Decke hing, in AvP sind's zahllose Eier, die an den unmöglichsten Stellen rumgammeln und dort überhaupt nicht sein dürften. Sachdienliche Hinweise zu diesem fragwürdigen Umstand werden in den Comments gern entgegengenommen.

Die Inszenierung
Nicht, dass man von einem AvP-Titel in diesem Bereich neue Maßstäbe erwarten würde, aber das Skripting wirkt total veraltet und die Kamerabewegungen in den Zwischensequenzen würden selbst in einer Half-Life-Mod negativ auffallen. AvP fühlt sich in dieser Beziehung an wie ein PSone-Titel.

Das Leveldesign
Plump ist noch nett formuliert. Eckige Gänge vom Reißbrett, winzige Areale und stümperhaft platzierte Hindernisse, die zu albernen Umwegen zwingen - das wäre vor fünf, sechs Jahren noch okay gewesen, 2010 ist das ziemlich peinlich. Als Alien wird einem im Tutorial noch beigebracht, dass man Lichtquellen ausschalten kann, für den eigentlichen Spielverlauf ist das aber völlig uninteressant und nutzlos. Als Predator darf man per Cursor von Ast zu Ast hüpfen, was grundsätzlich auch ganz ordentlich funktioniert. Blöd nur, dass vielerorts der Cursor ums Verrecken nicht erscheinen will, obwohl man die anvisierten Ort locker erreichen können sollte.



Ja, genau. So sieht das Spiel aus. Wirklich. Genau so. NOT!


Maik says:
Meine Erwartungen waren niedrig, sie wurden dennoch unterboten. Die Marine-Kampagne ist okay, wenn auch teilweise enorm altbacken und gehaltlos, aber Predator und Alien fühlen sich eher an wie halbgare Mods für einen existierenden Shooter. Leveldesign, KI, Steuerung - es gibt einfach überall was zu meckern und nur selten echte Begeisterung. In der PSone-Ära hätte Rebellion mit dem Ding echt für Aufsehen gesorgt und mit entsprechender Verblendung bleiben ihre Errungenschaften der Vergangenheit unangetastet, aber in der heutigen Zeit brauchen die Jungs dringend Verstärkung. Drücken wir die Daumen, dass Gearbox immer noch an Colonial Marines arbeitet und am Ende viellleicht sogar ein cooles Spiel auf die Beine stellt. Und da die Jungs ja ziemlich fix sind, gibt's das Teil vermutlich auch schon 2022. Yay!

5/10

UPDATE

Udo says:
Aliens vs. Predator ist ein Spiel mit Charakter: sieht scheiße aus, hat aber überzeugende innere Werte...NOT!!! Es ist genau anders herum. Okay, zugegeben, einige der Umgebungen sehen richtig schick aus und auf Soundseite kriegt man die charakteristischen Baller-, Grunz- und Zisch-Geräusche zu hören. Auch sind die ersten Missionen als Marine durchaus spannend und dem Alien-Auftakt muss man eine gewisse Faszination zusprechen. Aber das war's dann schon. Danach bereut man von Stunde zu Stunde immer mehr, dass man sich durch die geil gemachten Trailer zum Kauf hat anfixen lassen (Toll, 50 Euro für'n Arsch). Die KI ist das Peinlichste, was ich in letzter Zeit erlebt habe. Die Animationen gehen im Großen und Ganzen in Ordnung – bis auf eine Ausnahme. Der Predator. Ganz ehrlich, ich habe noch nie einen derart beschissen animierten Predator in einem Videospiel gesehen – die 16Bit-Spiele zählen nicht. Der majestätisch anmutende Jäger hat im Spiel einfach nichts mehr von seiner Ehrfurcht gebietenden Präsenz und stackst und hopst fürchterlich hölzern in der Gegend rum. Das geht gar nicht und sollte für die Entwickler disziplinarische Folgen haben – Nachsitzen oder Verbannung von der Erde, oder sowas. Die Steuerung ist als Marine Standard, als Predator umständlich und als Alien fast spielbar – aber nur fast. Selbst als hartgesottenem Ego-Shooter-Zocker wird es einem oft kotzübel und man verliert die Orientierung. Ach ja, und die One-Hit-Kills sind nur aufgrund der vollkommen überzogenen Gewaltdarstellung cool. Ungefähr für fünf Minuten, danach: laaaaaanweilig.


5/10

Donnerstag, 11. März 2010

Leichenstarre

Sony zeigt auf der GDC den fertigen Motion Controller und erste Spiele - ein Überblick.





Nintendos Wii ist schon fast wieder out und nach vier Jahren stellen wir fest, dass die Rumfuchtelei zwar durchaus gelegentlich Spaß macht, aber den Controller nicht ersetzt. Das wird auch auf Sonys PS3 mit dem frisch getauften PlayStation Move nicht so sein und auf der 360 ganz ohne Controller mit Natal schon mal gleich gar nicht. Warum also um die 100 Öcken für etwas ausgeben, was man auf der Wii schon längst nicht mehr sehen kann?

Ganz einfach: Präzision. Das muss man den Entwicklern des lustigen Leuchte-Balls schon lassen, so präzise Manöver bekommt Nintendo selbst mit Motion Plus nicht hin und Natal sowieso nicht. Aber was bringt das letzlich? Sony präsentierte ein paar schmucke Demos und hier sind unsere Eindrücke:

Spiele, die Sony präsentierte, die wir spielen wollen

Tischtennis
Auch wenn Rockstars Tischtennis eigentlich alles ist was man braucht, Sonys Move-Variante bietet ungeahnte Präzision. Wo auf der Wii Rumgefuchtel ausreicht, braucht es hier schon echte Tischtennis-Skills. Wer also schon auf dem Schulhof keine Schnitte gegen die Tischtennnis-Cracks hatte, darf auch an der PS3 versagen. Juhu.

Motion Fighters
Sieht irgendwie scheiße aus und wie üblich kann man aufgrund der Kameraperspektive schwer Entfernungen einschätzen, aber zumindest muss man sich keine drei Millionen Moves und Kombos merken, sondern kann seinem Gegenüber einfach mal die Fresse polieren. Wenn's jetzt noch eine Möglichkeit gibt eigene Charaktere zu erstellen, steht dem perfekten Frust-Ventil nix mehr im Weg. Dann bekommt der dicke Türke mal ordentlich den Kiefer ausgerenkt!

Spiele, die Sony präsentierte, die wir nicht spielen wollen


Socom 4
Sonys Versuch "Hardcore-Spiele" für ein größeres Publikum zugänglicher zu machen, ist ein Third-Person-Shooter, in dem man ein Fadenkreuz über die Gegner manövriert. Das ist im besten Falle hakelig und letztenendes nix anderes als auf der Wii und führt zu Leveldesigns, die eher an Moorhuhn erinnern als an einen "richtigen" Shooter. Aber immerhin zugänglich. So wie damals Need for Speed für die Wii...



Gladiator Duel
Sehr präzise, aber wie bei Motion Fighter ist es schwer Entfernungen einzuschätzen und macht als alleinstehendes Spiel vermutlich ne halbe Stunde Spaß. Macht aber immerhin Hoffnung: In einem großen Rollenspiel könnten Schwertkämpfe mal nicht so aussehen als hätten da zwei Typen Physiotherapie und mit 3D-Technologie würde vielleicht auch das Entfernungs-Problem beseitigt. Kost ja nix...

LittleBigPlanet
Sieht putzig aus, ändert aber nicht das grundsätzliche Spiel. Wenn man das mochte, kann man für 60 bis 100 Euro zukünftig zu zweit zocken und dabei Plattformen per Motion Controller bewegen.

Move Party
Breaking News! Sony erfindet EyeToy - nochmal. Einfältige Minispiele für Oma und den Junior. Putzig und familienfreundlich, aber für jeden ambitionierten Zocker völlig uninteressant.

Fazit
Sony baut Nintendos Wii nach, verfeinert die Technik und ermöglicht unglaublich präzise Eingabekommandos (und nennt sein Nunchuck "PlayStation Move Subcontroller" - wie griffig). Die grundsätzlichen Probleme bleiben: Wer im realen Leben kein Golf, Tischtennis oder Bogenschießen beherrscht, versagt zukünftig auch virtuell. Konnte man früher in Virtua Tennis jeden echten Tennis-Spieler in Grund und Boden zocken, haben die Pullunder-Schnösel zukünftig erhebliche Vorteile. Ein Tiger Woods bleibt auch mit PlayStation Move uninteressant, wenn's so unfassbar scheiße aussieht wie der zehnte Teil. Bräsige Mini-Spiele haben eine geringe Halbwertzeit und wer mit mehreren Spielern vor einer Konsole zocken will, darf erst mal hunderte von Euro investieren.

Sonys Vorhaben Move auch in großen Titeln zum festen Bestandteil zu machen, ist einerseits bedenklich, macht andererseits aber auch Hoffnung, dass die ganze Chose sinnvoll genutzt wird. Socom 4 macht da nicht gerade Appetit und es steht zu befürchten, dass Ego-Shooter ähnlich wie auf der Wii gesteuert werden. Das funktioniert zwar zum Teil ganz ordentlich, ist aber halbgar. Ich will kein Fadenkreuz bewegen, sondern die Kamera.

Alles halb so wild, im Notfall kann man die produzierte Hardware immer noch im Beate-Uhse-Shop unterbringen...


Donnerstag, 4. März 2010

Früher war alles besser

Früher war wirklich alles besser. Ne Kugel Eis hat 30 Pfennig gekostet, im Fernsehen lief "Ein Colt für alle Fälle" und Spiele haben mehr Spaß gemacht.

Andere Leute sind schlauer als ich, das sehe ich ein. Die machen sich kluge Gedanken, die ich dann zumindest lese und versuche zu verstehen. In diesem Fall hat sich jemand echt nen Kopp über Ego-Shooter und wie sie früher waren gemacht und dabei erstaunliches herausgefunden. Erstaunlich zumindest aus meiner Sicht, der ich bis heute noch nicht Call of Duty 4 durchgespielt hab und von meiner englischen Version von Quake 4 nur das (mies portierte) Q2 durchgespielt hab. Verrückt.

Lessons from Doom KLICK