Samstag, 29. Mai 2010

Stumpf ist Trumpf

Sony weiß halt noch was originell formulierter Quatsch bewirken kann und schickt seinen Benutzern lustige Mails.

Es ist ja nichts sensationell neues, wir kennen das. Wenn etwas sensationell scheiße ode erheblich weniger erfolgreich ist als gewünscht, dann gibt es nur zwei Möglichkeiten:

A) Man kommt zur Vernunft, sieht seine Fehler ein und stellt das Produkt ein. Man denke da beispielsweise an den Aston Martin Lagonda: KLICK

B) Man ignoriert alle Kritik und tut so als hätte man den heiligen Gral gefunden, so wie Sony mit PlayStation Home.

Home war gefühlt drei Jahre in der Beta und wäre mittlerweile schon längst aus meinem XMB gelöscht, wenn es denn möglich wäre. Ich hoffe immer noch, dass Sony da Other OS mit Home verwechselt hat und das irgendjemandem möglichst bald auffällt. So scheint es aber nicht zu sein, denn gerade habe ich als PlayStation-Nutzer eine tolle Mail bekommen, die mir was schenken will.

Dafür, dass ich Sachen runtergeladen habe, online gespielt habe und "viele andere Dinge gemacht habe" will mir Sony was schenken. Meine Vorfreude ist kaum in Worte zu fassen, meine Enttäuschung leider auch nicht. Sony zieht die Spendierhosen an und schenkt mir ...

Trommelwirbel

"Ein seltenes Gold-PS3-System in limitierter Auflage"



Wow. Ich bin sprachlos. Leider nicht vor Begeisterung, sondern angesichts der unglaublichen Dummheit dieses Preises. Eine limitierte Auflage eines digitalen Staubfängers? Ernsthaft? Sind wir wirklich schon so tief unten angekommen? Ich schaue beschämt weg und tue einfach mal so als wäre diese Mail niemals bei mir angekommen.

Donnerstag, 27. Mai 2010

Der Wahnsinn des Alltags

Aus der Reihe "Momente zum aus der Haut fahren" heute: Windows und die PS3

Ich mag die PS3. Echt. Sie ist groß, schwarz und mit der richtigen Software kommt große Freude auf. Und doch iist es wieder einer dieser Tage, an denen ich mich daran erinnere, warum ich vorrangig die Xbox 360 benutze.

Ich möchte eigentlich nur mal schnell ne Runde Split/Second spielen, aber die Konsole ist ein Werk des Teufels. Kaum ist die Disc im Schacht, macht sie mir klar, dass ich mir höchstens an den Eiern spielen darf, ehe nicht das Software-Update aufgespielt ist. Ich war kur verdutzt, weil ich doch eigentlich immer auf dem neuesten Stand bin, was Updates angeht. Dummerweise war die PS3 schon seit Wochen nicht mehr an und schon gar nicht online. Ergo, das Update muss drauf. Glücklicherweise sind die Daten auf der Disc, sollte also nicht so lange dauern. Am Arsch die Waldfee. Allein der Kopiervorgang schluckt fünf Minuten, dann kommt aber erst das eigentliche Update. Das warnt mich davor, dass die Option Install Other OS dann nicht mehr verfügbar sein wird. Eigentlich eine Unverschämtheit vor dem Herrn und ich würde mich nicht wundern, wenn Sony da noch einige derbe Klagen an den Hals bekommt, aber für meine persönliche Lage ist der Quatsch glücklicherweise nicht von Belang. Wieder muss ich fünf Minuten warten, bis das Update installiert ist. Ernsthaft, wer programmiert diesen Mist? Die Xbox bekommt ein bis maximal zweimal im Jahr ein Update und das dauert meistens nicht mal halb so lang. Ändert das!

Kaum startet das Spiel, verlangt es nach einem Update. Gnargh! Immerhin nur 24 MB, das geht also halbwegs fix. Eine Minute später startet das Spiel erneut. Jetzt willl es installiert werden. Das dauert angesichts der von mir recherchierten 3,irgendwas Gigabyte locker noch mal acht Minuten. Erstaunlich schnell, wenn ich mich da an Gran Turismo 5 Prologue zurück erinnere. Der Punkt ist, dass dieser Schritt auf der 360 optional ist, mich jetzt aber davon abhält das Spiel zu zocken.

Das mag alles für normale User kein Problem sein, aber wenn man versucht mehrere Konsolen auf dem neuesten Stand zu halten, ist man irgendwann mehr mit dem Installieren von Updates beschäftigt als mit der eigentlichen Benutzung der Geräte.

Während der Installation bringt mich der Windows Media Player an der Rande der Verzweiflung, der erst automatisch Albuminformationen herunterlädt und das Album plötzlich aufteilt, dann bis auf einen Track alle Titel ignoriert, nachdem ich die Tags in einem dafür vorgesehenen Programm angepasst habe und schließlich nur die von Hand per drag & drop von mir zum Album hinzugefügten Titel anerkennt. Das ist so absurd. Ich finde nur EINEN Track eines Albums, lasse ich mich dann aber vom Media Player zum Dateispeicherort führen, liegen dort fein säuberlich 16 Tracks. Die schiere Dummheit dieses Programms macht mich rasend.

Nach 45 Minuten widme ich mich wieder der Arbeit an meinen Artikeln, die ich eigentlich nur kurz für eine Schaffenspause unterbrechen wollte. Juhu.

In China und Frankreich bringen sich Mitarbeiter von Unternehmen um, weil sie schlecht behandelt werden. Ich bin suizidgefährdet, weil ich den Mist benutze, den solche Unternehmen produzieren. Eine Lose-Lose-Situation.

Samstag, 15. Mai 2010

Es lebe der Sport!

Es gab eine Zeit, da habe ich gerne auch mal Sportspiele gespielt. Auf dem C64 waren es nicht nur Sammlungen wie die Summer- und Winter Games von EPYX, auch Fußball oder Eishockey waren immer gern gezockt. Auf der PlayStation kann ich mich noch gut daran erinnern ziemlich lange ein Basketball-Spiel gezockt zu haben (Total NBA?), aber seitdem wurden die Titel einfach immer komplizierter. Mit der Zeit wurden Sportspiele dann immer hübscher und komplexer und ich war raus. Ich hab vor einigen Jahren mal PES 4 oder 5 ausprobiert und alleine zwei Stunden in den Tutorials verbracht. Das war nicht nur anstrengend, sondern leider auch nicht wirklich so hilfreich wie erhofft. Die Steuerung ist dermaßen komplex, dass es einfach wahnsinnig viel Übung braucht, um damit klar zu kommen. Auch Madden hab ich mir vor einigen Jahren mal angetan und schon nach knapp 30 Minuten aufgegeben. Dort gab's nicht mal ein Tutorial und mein Football-Sachverstand ist nunmal überschaubar. NBA 2Kirgendwas war ebenfalls ein Kandidat, aber da bin ich nicht mal sicher, ob ich es überhaupt gespielt hab. Ich erinnere mich an ein gigantomanisches Hauptmenü, den Punkt Tutorial und den unlustigen Gag mir dann Texttafeln zu präsentieren, auf denen ich alles nachlesen durfte. Da war ich dann raus.





Sportspiele sind also nicht gerade mein Steckenpferd und außer Golf ist heutzutage einfach alles unfassbar kompliziert geworden. Aber es gibt noch Hoffnung, wie der neueste Trailer von Backbreaker beweist. Ein Tutorial, das den Namen auch verdient und mir nach wie vor die Hoffnung auf ein Spiel bereitet, dass es in diesem Jahr ein Football-Spiel gibt, dass ich mir freiwillig antun werde. Schon allein der coolen Tackles wegen - Naturalmotion ftw!


Samstag, 8. Mai 2010

The Good, the Bad, the Meh - Just Cause 2

Was nützt der größte Spielplatz, wenn er voller Arschlochkinder ist?




Entwickler: Avalanche Studios
Publisher: Square Enix / Eidos
USK-Version ungekürzt: Ja


Open World. Einstmals als große Innovation gefeiert, die Videospiele weiter nach vorne bringt, anschließend von unzähligen halb-talentierten Entwicklern verwässert und mittlerweile kaum mehr als ein Verkaufsargument. Immerhin haben die meisten Spielemacher in jüngster Zeit halbwegs geschnallt, welche Faktoren für ein gutes Open-World-Spiel wichtig sind, auch wenn das Niveau von GTA (speziell San Andreas) unerreicht bleibt. Das hat natürlich nicht unbedingt immer was damit zu tun, dass Entwickler einen schlechten Job machen, sondern mittlerweile auch und vor allem damit, dass man schon alles gesehen hat und selbst das gute alte GTA bei weitem nicht mehr diese gewaltige Faszination ausüben kann wie die 3D-Premiere GTA III.

Löblich, dass Just Cause 2 zumindest optisch seine Einzigartigkeit behält und niemanden mit einer weiteren namenlosen Stadt langweilt, sondern das Auge mit wunderschönen Panoramen verwöhnt. So lassen sich zumindest schon mal Postkartenmotive finden, aber für ne offene Spielwelt reicht das natürlich noch nicht. Also, was steckt drin in Just Cause 2?




The Good

Bildschön
Wow. ... Nee, echt. Wow. Anders kann man es nicht beschreiben. Die Spielwelt ist gigantisch groß und sieht je nach Position einfach atemberaubend aus. Egal ob auf dem höchsten Gipfel oder an Bord eines Speedboots, bei entsprechender Sonnenlage möchte man eigentlich sofort auswandern und ins echte Panau abdüsen.


Der Haken
Was macht dieser Greifhaken einen Spaß. Egal, ob man der Gravitation trotzt, Gegner an Autos schnallt und aufs Gas drückt oder mal wieder eine Statue des bösen Diktators umreißt, in dem man selbige mit einem vorbeifahrenden Wagen verbindet. Der Haken erlaubt einzigartige Mobilität und nach ein wenig Eingewöhnung gehen selbst komplexere Manöver leicht von der Hand. In hektischen Situationen gehen solche auch mal daneben und es gibt immer mal wieder Grund zum Ausrasten, aber das betrifft glücklicherweise nur cholerische Spieler-Naturen mit unschönen Dellen im Wohnzimmertisch, die verdächtig formgleich mit Controllern sind.


Badda-BUMM!
Die Explosionen von GTA IV sehen immer noch klasse aus. Aber sie sind ein Mückenfurz im Vergleich zu dem, was Just Cause 2 zu bieten hat. Optisch wie akustisch brachial machen sie jeden hochgejagten Öl-Tank auch beim 100sten Mal noch zum Genuss.



Onomatopoesie
Krach, Bumm, Peng bei jeder Explosion sind eine Sache, aber das Sounddesign im Allgemeinen hat ordentlich was auf dem Kasten. Motorensounds sind klasse, aber vor allem die Liebe zum Detail fällt auf. Mein Pick-Up-Truck mit draufmontiertem MG knarzt bei jeder Bodenwelle, Windgeräusche machen jeden Ausflug mit dem Gleitschirm zu einer fast schon meditativen Erfahrung und die Minigun klingt einfach so als hätte ich gerade "Kontaaaaaaakt!!!!" geschrien und würde den Urwald zerfetzen, um dabei auch gleich noch den Predator zu erwischen. Großartig
!


Viel zu tun
Hat nicht unbedingt auch was mit Qualität zu tun, aber die Quantität lässt keine Wünsche offen. Bis man alle Kisten entdeckt und alle Festungen übernommen hat, vergehen (reine Schätzung, ich tu mir das nicht an) locker Wochen!



Action!
Da kann man sagen was man will, Just Cause 2 hat mir einige Szenen beschert, die auch einem Actionfilm gut zu Gesicht gestanden hätten. Egal, ob ich einen verfolgenden Truck abgedrängt hab, woraufhin dieser sich in bester Alarm-für-Cobra-11-Manier überschlagen hat oder ob ich lässig eine Festung verlassen und hinter mir alles in Flammen aufgeht sehen habe. Das fetzt!






The Meh

Zu Lande, zu Wasser und in der Luft
Dabei fällt mir ein: Kennt noch jemand die Sendung mit dem gleichen Namen, die früher in der ARD lief? Das war so großartig. Anyway, Just Cause 2 bietet jede Menge Fortbewegungsmittel für Straße, Meer und Luft. Eigentlich super, wenn nich die Autos und Motorräder so völlig bedeutungs- und nutzlos wären. Zum einen leidet die Steuerung der Fahrzeuge und einem ekelhaft großen "Lag", zum anderen sind die meisten handelsüblichen Autos und Bikes extrem schwerfällig und ratzfatz im Schlingerkurs. Das ist aber auch schon wurscht, denn eigentlich braucht die keine Sau. Die Insellandschaft von Panau ist demaßen groß, dass man mit dem Auto gefühlte Jahrzehnte unterwegs ist. Davon ab ist mal mit Greifhaken und Gleitschirm hundert Mal schneller am Ziel. Da passt was nicht.


Basejumping
Zugegeben, es fühlt sich klasse an von einem Berggipfel einfach mal in Richtung Abgrund zu rennen und zu springen, nur sieht man einfach immer zu wenig. Die Kamera ist nach schräg vorne ausgerichtet, ich will aber eigentlich eher sehen was genau unter mir abgeht. Mit dem rechten Stick kann ich das zwar steuern - dabei aber leider auch Rico selbst, der dann mehr in Richtung Wand gleitet. Ich hab das Basejumping schnell aufgegeben, nachdem ich etliche Male irgendwo aufgeschlagen bin, nur weil ich nich gesehen habe, was unter mir abgeht.


DLC
Ich will nicht schon wieder die Diskussion über DLC lostreten, aber beim Spielen von Just Cause 2 hatte ich beim Schwarzhändler immer das Gefühl, dass die Auswahl beschränkt ist und irgendwetwas fehlt. Beim Blick auf die Trailer für den DLC-Content war dann auch schnell klar, was ich vermisst hatte: Einen "richtigen" Düsenjet mit Waffen zum Beispiel...


Copy&Paste
Großer Umfang ist super (auch beim Spiel), aber was hilft es mir, dass die Inselgruppe mit unzähligen Städten und Festungen zugekleistert ist, wenn die alle irgendwie gleich aussehen? Die Entwickler haben sich bemüht, das möglichst elegant zu vertuschen, aber nach einiger Zeit isses dann auch egal und ein Militärflughafen sieht aus wie der andere.


Shop til you drop
Rico kann sich jederzeit jedes Fahrzeug schnappen, aber die Zivilfahrzeuge sind fast alle scheiße, Flugzeuge kommen selten vorbei und sind unmöglich spontan zu kapern. Kein Problem, kauft man's halt beim Schwarzhändler, genauso wie die Waffen. In der Theorie super, in der Praxis unausgereift. Der Händler hat gepfefferte Preise, die kurze Ladezeit nervt und der wirklich IMMER identische Spruch geht schon beim ersten mal auf den Sack. Halb so wild, viel schlimmer ist die Sinnlosigkeit der Einkaufstouren. Wer sich beispielsweise einen voll aufgerüsteten Pick-Up kauft, kann damit im schlimmsten Fall fünf Minuten durch die Pampa düsen, dann wird ihm die Karre auseinander geballert und schon sind 100.000 Credits das Klo runtergespült. Wer vorsichtiger rangeht, hat trotzdem nix davon, denn es gibt keine Garage. Also muss fortan entweder immer mit der Karre rumgurken (was angesichts der gigantischen Umgebung undenkbar ist), oder den Wagen irgendwann stehen lassen und sich später wieder einen neuen anliefern lassen - für 100.000 Credits. Bei den Waffen kommt noch ein viel größeres Problem dazu, aber dazu später mehr...


Suchen und Fluchen
Ich mag solche Sammelgeschichten wie in Just Cause 2. Jeder Ort, jeder Militärstützpunkt hat versteckte Kisten und zerstörbare Objekte. Ein kleine Anzeige neben dem Kompass zeigt in Prozent an wie viel von dem Schotter man gefunden hat. Das klappt im Bezug auf die Kisten super, aber zerstörbare Objekte schließen auch Generatoren mit ein, die immer und immer wieder leicht übersehen werden. Das führt dazu, dass man gerne mal ne Stunde damit verbringt eine Umgebung komplett zu absolvieren, weil man diesen bekackten letzten Generator nicht findet.


Das Digi-Pad
Schwerlich ein Vorwurf, den man den Enwicklern machen kann, gilt zudem nur für die 360-Version. Das Digi-Pad ist für die Waffenwahl zuständig, links sind Granaten und Sprengladungen. Ich kann nich zählen, wie oft ich anstelle einer Sprengladung eine Granate geworfen habe. Gnarf!






The Bad

Heute sinkt für sie: Das Niveau
Ich mag Trash. Und Avalanche hätte locker ne Art American Fighter in Videospielform draus machen können. Die Jungs nehmen sich zwar nicht sonderlich ernst, aber die "Story" ist weder witzig, noch spannend, noch sonstwas. Es ist belangloses Gelaber mit Schenkelklopfer-Humor. Wer Zwergenwitze mag, ist gut aufgehoben, wer wirklich gewitzte Dialoge hören möchte, bleibt bei Uncharted. Noch dazu gibt's insgesamt gerade mal sieben Story-Missionen, die jeweils durch Chaos freigeschaltet werden. Nur wer viel kaputt macht, kommt inhaltlich weiter. Als Belohnung taugen die Missionen allerdings herzlich wenig. Erfrischend auch die Aussage des Spiels nach Beendigung der Story: Dann nämlich "darf" man im Mercenary-Modus weiter zocken. Ohne Story-Ballast. Ahja.



Waffennarr
Ein Spiel, in dem Zerstörung im Vordergrund steht, braucht Waffen. Viele Waffen. Gibt's auch, allerdings nicht ohne Probleme. Munition ist schnell verballert und schränkt den Spieler ein. Für die Maschinenpistole liegen oft Munitionskisten herum (zumindest in Militärbasen), für die Pistole gibt's ebenfalls welche. Alle anderen Waffen bleiben leer, bis man einen Gegner gefunden hat, der die gleiche Waffe mit sich führt. Da kann man je nach Waffe aber lange suchen. Alternativ kauft man sich beim Schwarzhändler neue Waffen, die reißen allerdings den Kontostand in die Tiefe.


Luftabwehr
Just Cause 2 wäre vermutlich furzlangweilig, wenn man einfach per Helikopter von Basis zu Basis fliegen und diese in Rekordzeit auseinander ballern könnte. Soweit klar, nur macht es die reale Variante nicht unbedingt spaßiger. Jeder Militärflughafen / -Stützpunkt besitzt Flugabwehranlagen. Wer sich einer Basis nähert, ist ratzfatz vom Himmel geschossen. Egal wie sehr man sich beeilt oder ausweicht, die Abwehranlagen gewinnen immer. Nur wer vorher zu Fuß eben diese Abwehranlagen ausschaltet, kann unbeschwert im Helikopter den Abzugsfinger drücken. Nachvollziehbar, aber wenig Spaß bringend.


Jeder Schuss ein Treffer
Leck mich fett, treffen die Penner gut. Selbst auf Kilometer Distanz schafft es jeder Popel-Soldat mir die ein oder andere Kugel zu verpassen. Das wird spätestens dann nervig, wenn das Spiel den Schwierigkeitsgrad ein wenig nach oben anpasst und Gegner mit schweren MGs ausstattet.


Adaptiver Schwierigkeitsgrad
Da baut man fleißig seine Waffen aus oder schnappt sich ne Minigun und dann bekommt man stufenweise vom Spiel immer wieder einen vor den Latz. Mit fortlaufender Spieldauer stärkt Just Cause 2 die Gegner und deren Waffen, was nach einiger Zeit aber in Verbindung mit respawnenden Soldaten, deren enormer Treffsicherheit und stärker werdenden Waffen für lange Gesichter sorgt. Oh, und wenn man schon vier verschiedene Schwierigkeitsgrad einbaut, dann darf man Casual durchaus auch einfach halten. Ich wage gar nicht mir auszumalen wie frustrierend der Kram auf Schwer ist...


Quantität vor Qualität
Ein klassischer Fall von falschen Prioritäten. Avalanche hat mit Panau eine Spielwelt hingezaubert, die alle Dimensionen sprengt und wahrhaft gigantisch groß ausfällt. Dass die Chose dennoch gut aussieht, ist ebenfalls ein toller Verdienst. Nur was bringt mir die größte Umgebung, wenn sie dadurch beispielswiese Autos und Motorräder nahezu nutzlos macht? Und was ist der teuerste Preis für diese Größe? Es gibt gerade mal sieben Storymissionen und die sind größtenteils auch noch strunzlangweilig. Da hätte man sich lieber mal 20 km² eingespart und ein paar aufregendere Missionen gestaltet.


Sehereische Fähigkeiten
Just Cause 2 ist kein Stealth-Titel, klar. Und dennoch kann es nerven, wenn man mit nem Sniper-Rifle zwei Kilometer von einer Militärbasis entfernt auf einem Hügel sitzt und nach dem ersten Schuss absolut alle Gegner sofort wissen wo man ist.








Maik says:
15 bis 20 Stunden hatte ich viel Spaß an Just Cause 2, dann fing es plötzlich an mir auf den Sack zu gehen. Die "Story" ist quasi nichtexistent, die wenigen Storymissionen sind uninspiriert und öde. Schlimmer sind allerdings die immer treffsicheren Gegner und die immer knappe Muni. Ständig stehe ich mitten im Gefecht und höre nur noch Klick-Klick-Klick, weil die Wumme mal wieder leer ist. Das kann ich nur vermeiden, indem ich schön brav die Waffen benutze, die auch meine Gegner mit sich führen, aber wo kommen wir denn da hin, wenn ich mich da so einschränken muss? Mir stellen sich eigentlich zwei elementare Fragen: Wieso haben die Jungs nicht irgendwann aufgehört schöne Strände und Berge zu bauen und stattdessen mal lieber ein paar spannende Missionen zu kreieren? Ballern und Zerstören macht Spaß, aber nach einiger Zeit wird's langweilig und damit auch das Spiel. Zweite Frage: Wieso gibt's keine Cheats, denn wenn ein Spiel durch Cheats erheblich mehr Spaß machen würde, dann Just Cause 2. So ist meine Motivation nach 20 Stunden spontan eingebrochen und nach dem Abspann komplett verschwunden.

5/10


BONUS

Nuklear-Raketenwerfer-Mod (PC)
Baddaboom


Dienstag, 4. Mai 2010

UPDATE - The Good, the Bad, the Meh - Splinter Cell: Conviction

Das andere Lied, Sam!




Entwickler: Ubisoft Montreal
Publisher: Ubisoft
USK-Version ungekürzt: Ja


Sam Fisher lebt! Wir hatten ihn fast vergessen. Dabei war der Mann doch fast ein Maskottchen für die erste Xbox und sorgte seinerzeit mit jedem neuen Teil für Staunen über neue Grafikeffekte und frustrierendes Leveldesign. Der Next-Gen-Einstand "Double Agent" war dann irgendwie zu hell, irgendwie zu anders und irgendwie nicht mehr so interessant. Zeit für einen Reboot der Reihe, der eigentlich schon vor zwei Jahren hätte stattfinden sollen. Damals zeigte Ubisoft stets eine Art MacGyver-Simulator mit einem Sam Fisher im Obdachlosen-Look. Mutig, aber immer auch etwas holprig und keine echte Begeisterung hervorrufend. Da wurde der Reboot rebooted und jetzt endlich ist Conviction dann fertig. Die Einflüsse im Form von Jason Bourne und Jack Bauer sind unverkennbar, der Bart ist weg und das Gameplay aufgefrischt. Aber reicht das, um noch mal richtige Begeisterung zu entfachen?




The Good

Unreal
Maik
Je nach Geschmack ist die Nutzung der Unreal-Engine natürlich ein Meh oder Bad, aber die Jungs von Ubisoft geben sich alle Mühe Conviction eigenständig aussehen zu lassen. In seinen besten Momenten sieht Conviction beeindreuckend aus, in seinen schlechtesten Momenten fragt man sich, ob da jemand die Texturen vergessen hat. Letzteres gilt aber vor allem für den Koop-Modus, der optisch deutlich schwächer ausfällt als der Solo-Modus.

Udo

Trotz Unreal Engine 3 haben es die Entwickler geschafft, dem Spiel einen eigenen Look zu verpassen – sogar ohne nachladende Texturen. I like!



Schneller!
Maik
Splinter Cell war immer recht gemächlich und setzte viel Geduld voraus. Conviction ist nachsichtiger, gleichzeitig aber flotter inszeniert. Kein Level ist zu lang, Gegnerverhalten auschecken nicht so wichtig und Langeweile macht sich nie breit
.

Udo

Conviction hat Gameplay-technisch mit den Vorgängern nur noch sehr wenig zu tun. Ob das nun seitens der Entwickler gewollt ist oder nicht, man muss sich erst daran gewöhnen und oft fühlt sich Conviction nach allem an, nur nicht nach Splinter Cell.

Umtz-Umtz
Maik
Huch! Ein Soundtrack mal nicht von Jesper Kyd? Und trotzdem gut?! Erstaunlich. Die Musik macht einen hervorragenden Job und sorgt für einen ordentlichen Beat in spannenden Situationen. In Zwischensequenzen gibt's dann auch mal leisere Töne. Nur das klischeehafte Gedudel im Irak-Level hätte man sich auch sparen können
.

Udo

Dazu fällt mir folgendes ein: I couldn't care less!

Maik
Das unterscheidet halt den wissbegierigen und strebsamen Spieletester vom Amateur.



Eins, zwei, drei, dein Hirn ist Brei
Maik
Das Prinzip ist simpel. Jeder Nahkampfangriff ermöglicht anschließend das Markieren von Gegnern. Dann verteilt Fisher mit einem Knopfdruck bis zu vier
tödliche Headshots. Das ist zwar fast zu einfach, sorgt aber selbst beim x-ten Mal noch für ein affiges Grinsen im Gesicht und das Gefühl ein Super-Duper-Badass zu sein. Albern nur, dass manuell platzierte Headshots bei besser gepanzerten Gegnern nicht tödlich sind, markierte Gegner aber auf jeden Fall ins Gras beißen.

Udo
Das sogenannte „Mark & Execute“-System ist eine coole Idee und funktioniert richtig gut. Anschleichen...Zack: Gegner tot...Markieren...weitere 3 oder 4 Gegner tot. Das dabei aufkommende Hochgefühl ist...hm, wie kann ich es adäquat in Worte zu fassen, um euch die Faszination dieser höchst effektiven Manöver zu beschreiben... UNFASSBAR GEIL! Allerdings kommt man sich dadurch nach der Rückkehr zum manuellen Zielen vor ein besoffener Schimpanse.


I am Sam
Maik
Auch wenn mir Michael Ironside zu alt klingt, Sam Fisher selbst wurde klasse aufgemöbelt. Der grüne Pulli erinnert zwar etwas zu sehr an Jason Bourne, aber der Mann ist der Star des Spiels, keine Frage. Nur geduckt eine Treppe
hinunter laufen sieht extrem albern aus.

Udo

Sam Fisher hat eine Stimme, wie Lemmy nach zwei Flaschen Jack Daniels und einer Stange Fluppen. Irgendwie übertrieben, aber doch cool.


Abwechslung
Maik
Splinter Cell 1-3 hab ich eigentlich optisch alle gleich in Erinnerung. Mehr oder weniger schwarz-weiß und ansonsten ziemlich eintönig. Conviction bietet mehr fürs Auge und auch mal etwas originellere Umgebungen.

Udo

Was die Schauplätze angeht haben sich die Entwickler deutlich am Almanach der abgegriffenen Schauplätze für einen Agententhriller bedient.

Maik
Hey, komm. Die Nummer am Washington Monument war cool und eiin Rummelplatz ist jetzt auch nicht soooo unoriginell. Da ist noch Luft nach oben (IKEA-Filiale, Kreuzfahrt-Schiff, Mondoberfläche), aber ich fand's okay.



Genau so wollt ich's machen
Maik
Die Steuerung ist nicht perfekt (dazu weiter unten mehr), aber erheblich zuverlässiger und weniger überladen als in den Vorgängern. Mir jedenfalls sind mehr gewollte Aktionen geglückt als in allen Vorgängern zusammen
.

Udo

Die Steuerung ist nett! Und wie wir alle wissen ist „nett“ die kleine Schwester von „scheiße“. Mehr dazu unter The Meh und The Bad.





The Meh

Black & White
Udo
Insgesamt entlockt mir die Grafik keine Begeisterungsstürme, wie Maik. Sieht ganz gut aus und ruckelt dafür teilweise wies Vieh. Die Idee mit den wechselnden Farbfiltern ist nett, geht mir aber total auf den Sack. Wenn good ol' Sam im Dunkeln hockt, dann ist es teilweise so scheißfinster, dass man überhaupt nichts mehr erkennt. Im Koop-Modus ist das ganz übel. Hier hat man zwar das komische Sonar-Sichtgerät, nur funktioniert dieses Wunderteil nur, wenn man sich nicht bewegt. Suuuperpraktisch...NOT!


In Deckung!
Maik
Kein Actionspiel ohne Deckungssystem, da macht ab jetzt dann auch Splinter Cell keine Ausnahme. Das System funktioniert ganz ordentlich, ist aber generell etwas zu lahm (Einblendungen lassen zu lange auf sich warten) und die Reichweite ist zu kurz. Oft will ich zu nächten Fahrzeug, bekomme aber keine Einblendung und muss dann doch wieder manuell hinlatschen.

Udo

In diesem Punkt stimme ich mich Maik voll und ganz zu.

Maik
Yay!



Tom Clancy
Maik
Keine Ahnung, ob der Mann noch irgendeinen Einfluss auf die Story hat, aber wer auch immer das verzapft hat, kann nicht viel. Anfangs durchaus noch packend und spannend, entspinnt sich im Verlauf des Spiels eine klischeebeladene Story um Verrat, Verschwörung und valsche Vreunde. Ja, ich tue alles für eine ordentliche Alliteration.

Udo

Verrat...Verschwörung...Rache...schnarch...


Wat? Wer bis du denn?
Maik
Sam Fisher ist stets präsent, seine weibliche Kontaktperson auch des Öfteren im Bild (auch wenn ich ihren Namen schon wieder vergessen habe). Aber alle anderen auftretenden Personen werden vom Spiel einfach zu selten auch mal in Nahaufnahme gezeigt und sind dadurch kaum wiedererkennbar. Böser weißer Typ mit langen Haaren, böser schwarzer Typ mit Anzug. Die Tatsache, dass fast jeder Satz dieser Personen in meinem Kopf in Windeseile in ein "Blablabla, Mr. Fisher." übersetzt wurde, macht es nicht leichter.

Udo

Ich weiß nur, Sam ist scheißwütend, weil seine Tochter tot ist und er sich rächen will. Wer die anderen komischen Typen sind, weiß ich nicht und ist mir auch vollkommen wumpe.

Maik
Da! Schon wieder. Strebsamer und wissbegieriger Tester gegen Amateur. Wo soll das nur hinführen?



Alles auf Anfang
Maik
Checkpoints sind eine tolle Sache und in einem Spiel wie Splinter Cell natürlich auch nicht ganz unwichtig. Schön, dass sie hier ordentlich frequentiert sind. Weniger schön, dass ich mir manche Einleitungs-Sequenz locker 12 Mal anschauen durfte. Wenn man schon Stellen ins Spiel einbaut, an denen ein Bildschirmtod sehr wahrscheinlich ist, wieso zwingt man den Spieler dann sich die zuvor ablaufende Sequenz immer und immer wieder anzuschauen? Im Koop-Modus wollte ich irgendwann am liebsten den Piloten wegballern, der uns zum 20sten Mal ein Kotlett an die Backe gelabert hatte.

Udo

WORD!


Granatenstark!
Maik
Schon klar, Conviction legt den Fokus mehr auf die Action als aufs reine Schleichen. Trotzdem erscheint es mir fragwürdig, dass mir die Entwickler alle paar Meter genug Granaten und Minen in die Hand drücken, um den Times Square in die Luft zu jagen. Ich war angesichts einiger Stellen mit Elite-Kämpfern dankbar, hatte aber wenig Spaß daran Leuten Granaten vor die Füße zu werfen. Das hat dann mit Skill in dem Moment nur wenig zu tun.

Udo

Action steht im Vordergrund, ganz klar. Aber wenn man diesen Schritt tut, dann bitte auch mit mehr Konsequenz. Ich vermisse eine individuell einstellbare Zielsensibilität und beim Werfen der Granaten hab ich oft das Gefühl, ich würde mit 3,4 Promille aufn Jahrmarkt Dosenwerfen.


U-PLAY
Maik
I don't get it. Xbox Live bietet eigentlich alles was ein Entwickler braucht, da spendiert Ubisoft seinen Spielen noch eine Ebene. Bei Rock Band kann ich es ja verstehen, aber braucht Splinter Cell wirklich NOCH eine Liste mit Erfolgen, noch einen Shop für Ingame-Items und einen Service, der gerne auch mal nicht erreichbar ist? Noch dazu ist der Schotter auch wirklich nur IM SPIEL zu erreichen und startet anschließend selbiges natürlich neu. Weg damit.

Udo

Der Service hat bei mir stets funktioniert, allerdings frage ich mich, was das Ganze für einen Sinn hat? So muss ich erst umständlich im Spiel verdiente U-Points im U-Play-Shop gegen zusätzliche Waffen und Spielmodi eintauschen?






The Bad

Zwei Spieler, eine Meinung
Maik
Ich hab Chaos Theory im Solo-Modus kaum noch in Erinnerung, aber der Koop-Modus war ein Riesenspaß. Hat geruckelt wie die Seuche und war alles andere als perfekt, aber zu zweit schleichen war spaßig. Da hatte ich mir von Conviction mehr erhofft als so eine uninspirierte Scheiße. Dreimal muss man sich ganzer Horden von Gegnern erwehren, man sieht eigentlich nie was abgeht und nach knapp zwei Stunden ist der "Spaß" vorbei. Der finale Level am Flugzeug-Hangar ist eine Frechheit sondersgleichen und geht einfach nur auf den Sack. Da rettet dann das überraschende Finale IM Flugzeug auch nix mehr. Die Story ist so spannend, dass Udo und ich schon nach drei Sekunden nich mehr zugehört haben. Ein inhaltliches Vakuum, ungefähr so aufregend inszeniert wie eine Folge Lindenstraße. Grausam.

Udo

Koop ist immer gut. Im Falle von Conviction ist das Ganze sogar richtig klasse geworden. Die Story hat mich durch hervorragend ausgearbeitete und charismatische Charaktere gefesselt – jeden Dialog habe ich förmlich wie ein Schwamm aufgesogen. In spielerischer Hinsicht stellten die Entwickler ganz besonders ihre Kreativität unter Beweis: gemeinsam Schalter drücken, gemeinsam Türen aufbrechen, EMP-Bomben zünden und nebenbei Dutzende Gegner wegmachen. Revolutionär! Sarkasmus plus 10 – Wusch!!! Jetzt mal im Ernst. Selten hab sowas Langweiliges, Uninspiriertes und Plumpes gezockt. Nicht nur, dass mir die Story völlig schnuppe ist, das Gameplay und Leveldesign hat mich mehr aufgeregt. Wenn ich Lampen plötzlich nicht mehr ausschießen kann, nur weil sie mit einem großmaschigen Gitter versehen sind, damit eine Szene besonders schwierig wird, oder sauber liquidierte Gegner gaaanz zufällig durch neue ersetzt werden, bis ein Event getriggert wird, bin ich sowasvon raus. Einzig und allein die gemeinsamen “Mark & Execute“-Moves sind cool – das war's dann aber auch schon. Und die Nummer im Hangar ist eine absolute Frechheit. Punkt!


Woah!
Maik
Drei Punkte in einem: Die KI ist eher mäßig, was dem Spaß aber entgegen kommt. Dennoch wirkt es oft unfreiwillig komisch, wenn die Jungs blind wie Maulwürfe an mir vorbei latschen oder zehn Sekunden nachdem ich einen ihrer Kollegen deutlich sichtbar geplättet hab, wieder zur Tagesordnung übergehen. Auch schön sind Überwachungskameras, die zwar Alarm schlagen, wenn sie mich zu lange sehen, herumliegende Leichen aber nur neugierig anstarren und wild hin und her zoomen, dann aber einfach weiter "überwachen". Kleiner als die Gehirne und Sehkraft der Widersacher ist nur ihr Wortschatz. Keine Katastrophe wie in AvP, aber schon ziemlich schnell abgenutzt. Ein Bonus-Bad geht an die Reaktionen der Gegner auf zerschossene Lichtquellen. Jede zerspringende Lampe quittieren die Jungs mir Geräuschen, als hätte ihnen gerade jemand in den Arsch gezwickt oder als hätte der Taco vom Mittagessen sich gerade seinen Rückweg durch die Speiseröhre gebahnt. Extrem belustigend.

Udo

Schon komisch. Da sind die Gegner sonst blind, wie Stevie Wonder, doof, wie ein Stück Toast, gehen aber fast jedes Mal zielgerichtig auf einen zu, wenn man mit seiner schallgedämpften Knarre eine Lampe ausknipst. Und das „Last Known Position“-Feature sorgt immer wieder für einen Lacher. Wenn man drei bis vier Gegner dabei beobachtet, wie sie die Silhouette wild entschlossen einkreisen und unter Beschuss nehmen, während man schon ganz woanders hockt, weiß man nicht, ob man lachen oder den Kopf schütteln soll. Und die Ausrufe speziell der russischen Gegnern sind das Lustigste, was ich seit Langem gehört hab.


Sechs
Maik
Ich bin ewig nicht dazu gekommen Conviction zu spielen. Als es dann soweit war, ging's in einem Rutsch. Um kurz nach sechs angefangen, um Mitternacht war ich durch. Inklusive Pinkelpausen und nem Happen zu essen als gerade mal sechs Stunden. Ich hab's mittlerweile ein zweites Mal durch und es hat schon seinen Grund, dass das Spiel keine Statistik über die Spieldauer führt. Da helfen dann auch Bonus-Maps nicht viel, wenn die Story so fix abgehandelt ist.

Udo

Die Spielzeit ist wirklich nicht gerade berauschend – so wie das ganze Spiel. Passt also.


Granate!
Maik
Udo hat sicherlich mehr geflucht als ich, aber auch mir sind Aktionen passiert, bei denen ich Ausflippen wollte. Wenn ich eine Tür eintrete anstatt das Licht auszuschalten oder mich spontan an ein Heizungsrohr an der Decke hänge anstatt die Koop-Aktion zu starten, dann geht das auf den Sack. Noch schlimmer ist eigentlich nur, dass Nachladen auf dem linken Stick ist und nicht auf X. Da sind Granaten und Gimmicks und ich kann nicht zählen, wie oft ich mein mobiles EMP ausgelöst habe, obwohl ich eigentlich nur nachladen wollte.

Udo

Kontextsensitives Gameplay kennen wir ja alle. Auch in Splinter Cell Conviction könnt ihr mit ein und derselben Taste Türen öffnen/schließen, unter Türen durchspitzeln, Lichtschalter betätigen, wenn ihr in die entprechende Richtung zielt. An sich kein schlechtes System. Nur leider scheint das Ganze bei Ubisoft Montreal keiner getestet zu haben – denn, es ist Scheiße. Schuld daran ist hauptsächlich die viel zu lahme Zielgeschwindigkeit. So macht ihr in Situationen, in denen es schnell gehen muss, das Licht an, obwohl ihr die Tür schließen wollt oder springt über eine Brüstung, obwohl ihr einen Schalter betätigen wollt. Was hab ich deswegen geflucht... schlimm!


Immer mitten in die Fresse rein
Maik
Ich hab wirklich nix gegen deftige Szenen, aber Splinter Cell geht das Thema ungefähr so differenziert an wie der Punisher. Fisher prügelt immer wieder die Scheiße aus Leuten raus, steckt einen Gegner sogar per EMP in Brand und im Koop-Modus brutzelt das Gesicht eines Verhör-Partners auf einer Herdplatte. Der Zweck heiligt die Mittel und Gewalt wird verharmlost. Ist mir ein Rätsel wieso ein völlig überzogener Quatsch wie Gears of War hierzulande null Chance auf eine Veröffentlichung hat, die wesentlich unmittelbare Gewalt von Splinter Cell aber bei der USK keinen stört. Noch dazu ist der Bodycount des Spiels (trotz der kurzen Spieldauer) beachtlich und Fisher räumt locker 200 Typen aus dem Weg. Es zeigt mal wieder, dass Altersfreigaben mehr mit Pixelblut zusammenhängen als mit moralischen Werten.

Udo

Na, na, Herr Kollege Bütefür. Gegen den Punisher wirkt Sam Fisher immer noch wie ein schüchterner Chorknabe mit dezenten Autoritätsproblemen. Sicher ein paar Szenen sind schon heftig, aber der gute alte Sam ist schließlich auch ganz schön pissed. Besagte Szenen unterstreichen, meiner Meinung nach, seine Wut eher. Das die USK-Einstufungen auf reiner Willkür fußen, wissen wir doch eh schon lange.






Maik says:
Hmm, schlecht isses ja nicht, das neue Splinter Cell. Die Steuerung ist griffig(er) als in den Vorgängern, das Tempo ist hoch und es gibt viele coole Momente, die haften bleiben. Moralisch ist es grenzwertig, aber das ist 96 Hours auch und ich kann nicht bestreiten, dass ich den Film mag. Ubisoft hat sich Mühe gegeben, die Serie aufzufrischen und ist auf einem guten Weg. Das bisherige Ergebnis Conviction hat noch einige Macken und ist vor allem viel zu kurz. Das (spielerisch) durchaus ähnliche Arkham Asylum hatte wesentlich mehr zu bieten und wirkte inspirierter. Ich hatte durchaus Spaß am Solo-Modus, selbst beim zweiten Durchlauf, ich hätte mir nur gewünscht, dass der Koop-Modus da mithalten kann. Kann er aber nicht.

7/10


Udo says:

Der Image-Wechsel der Splinter Cell-Serie ist den Entwicklern auf jeden Fall gelungen. Conviction ist ein kurzweiliger Action-Trip, der Schleichen und unentdecktes Agieren nur noch als alternatives Gameplay anbietet. Was die Story angeht, so kann ich dem ganzen Gesülze um Verrat, Verschwörung und Rache nicht soviel abgewinnen, wie jemand, der die Vorgänger kennt und vollkommen im Bilde ist, was da gerade abgeht. Vielleicht sind mir deswegen auch die vielen Macken deutlicher aufgefallen?! Mag ja sein. Trotzdem sind es größtenteils Fehler, die ich schon vor drei Jahren peinlich fand. Conviction wirkt an vielen Stellen altbacken und plump und hat inhaltlich nichts zu bieten, was mich besonders in Begeisterungsstürme versetzt. Einige gute spielerische Ansätze möchte ich dennoch lobend erwähnen. Das „Mark & Execute“-Feature ist cool und geht vor allem flott von der Hand. Mit etwas mehr Feinschliff bei der KI hätte auch das „Last Known Position“-Feature mehr reißen können. Der Koop-Modus ist … ach, das Thema hatten wir ja schon...um es kurz zu machen: Bäh!

7/10 (gerade so)

BONUS

Splinter Cell: Conviction 2007
Parka-Power


Montag, 3. Mai 2010

Ich will doch nur spielen

Ich bin immer noch nicht durch Just Cause 2 durch, wobei der Begriff "durch" hier eh unsinnig ist. Ich werde niemals 100% des Spiels absolvieren, weil mir das viel zu viel Arbeit ist, die Storymissionen würde ich aber schon gern abschließen. Und das, obwohl ausgerechnet die bislang der Tiefpunkt des Spiels waren. Nervige Bossfights, in denen mir schmerzlich bewusst gemacht wurde, wie mittelprächtig die Spielmechanik ist, wenn's um etwas komplexere Levelarchitekturen geht. Aber sei's drum, Ölplattformen mit nem Heli auseinander nehmen, hat einfach einen unglaublichen Spaß-Faktor. Zumindest hatte es den bis vor kurzem. Mittlerweile hab ich aber so viel gespielt, dass Just Cause 2 die Gegenwehr der Soldaten deutlich nach oben geschraubt hat. Das heißt so viel wie:

1. Jeder bekackte Doof-Soldat trägt entweder ne abgesägte Schrotflinte oder ein schweres MG mit sich herum, das meine Energie in Windeseile reduziert.

2. Jeder bekackte Doof-Soldat trifft selbst aus zwei Kilometern Distanz erschreckend gut.

3. Dank Punkt 1 ist mein Heli nach wenigen Treffern schrottreif und stürzt ab. Dank Punkt 2 muss ich mit dem Ding extrem weit von meinen Zielobjekten weg bleiben. Und während jeder bekackte Doof-Soldat besser trifft als Robin Hood auf Extasy, zerbröseln meine Miniguns zwar größere Objekte mit Leichtigkeit, Gegner dagegen sind kaum noch erkennbar und meist selbst dann noch am Leben, wenn um sie herum wirklich ALLES zu Klump geschossen wurde.

4. Jeder bekackte Grenzposten ist besser bewaffnet als John Matrix, aggressiv wie eine frisch kastrierte dänische Dogge und ruft sofort nach "Air Support".

5. "Air Support" ist ein bewaffnete Heli samt Kopilot. Letzterer ballert aus dem Fenster hängend, ist sauschwer zu treffen, hindert mich allerdings daran den Heli einfach zu übernehmen. Erst wenn der weggeballert ist, darf ich den Helipiloten rauswerfen. Meist hab ich dann zwei Sekunden später einen weiteren Helikopter am Arsch.

6. Während ich in so ziemlich jedem Fahrzeug genug Schwierigkeiten habe geradeaus zu fahren, schaffen es gegnerische Motorradfahrer selbst in unwegsamstem Gelände die Spur zu halten, an mir dran zu bleiben und ständig auf mich zu ballern.

7. Gegnerische Bohrinseln/Flughäfen/Festungen/Stützpunkte verfügen über einen nicht enden wollenden Nachschub an Soldaten. Respawnende Gegner sind immer, aber auch wirklich IMMER ein Schmerz im Arsch.

Alle diese Punkte haben einen Effekt: Die Chose macht plötzlich keinen Spaß mehr. Es will mir nicht in den Kopf, aber mittlerweile fühlt sich Just Cause 2 an, als würde jede Gesetzesüberschreitung Fahndungslevel 5 in GTA bedeuten.

Wieso tun Spiele das? Wieso müssen sie die Herausforderung irgendwann auch unerträgliches Niveau schrauben, die vormals spaßige Stunden vergessen machen? Ist mir dann auch bei Splinter Cell Conviction so ergangen, dass ich neulich an EINEM ABEND durchgezockt hab. Der finale Level war so spaßig wie ne Wurzelbehandlung (derer hatte ich schon zwei und die waren wirklich kein Spaß) und war letztlich nur deswegen gut schaffbar, weil mich die Entwickler alle paar Meter mit Granaten und Minen ausstatten. Das hatte aber dann mit einem Schleich-Spiel nicht mehr allzu viel zu tun, war aber vor allem furzlangweilig. Die Genugtuung fünf Gegner nahezu lautlos aus dem Weg zu räumen, ohne dass jemand was davon mitbekommt, ist nunmal ungleich größer als wenn ich drei Elite-Einheiten mit Minen hochjage.

Es ist komisch, vielleicht liegt's an mir. Ich erinnere mich, wie ich früher Doom mit nem Kumpel auf Ultra Violence immer und immer wieder gezockt hab. Immer und immer wieder die ersten sieben Levels. Danach wurden uns die Levels zu groß und die Massen an Gegnern zu blöd. Wir mochten die Basis-Levels und kannten die irgendwann auswendig und konnten unsere Gegner beherrschen. Andere Kumpels spielten Doom am liebsten unverwundbar und mit unendlich Muni. Plasma-Gun rein und alles wegbrutzeln. Das fanden mein Kumpel und ich ultra-dämlich, denn dann gab's ja wirklich überhaupt keine Herausforderung mehr. Aber heute? Heute ist es mir einfach zu blöd bei Just Cause 2 immer wieder in einer blöden Festung zu respawnen. Ich glaube es wird Zeit für ein The Good, the Bad, the Meh, das im Falle von Splinter Cell vermutlich mehr Zeit in Anspruch nimmt gelesen zu werden als das Spiel durch zu spielen. Oh, aber es wird unterhaltsam, denn Udo hatte noch weniger Spaß damit. :)