Freitag, 26. März 2010

Ein Herz für Zeus!

Der Gott der Götter wäre derzeit wohl in Griechenland mehr als nur ein gern gesehener Gast, optimalerweise mit ein paar Milliarden Euro im Gepäck. Nicht der einzige Grund für überschwengliche Sympathien für Zeus.





Mag ja sein, dass die Götter Kratos, dem grummeligen Spartaner, in seinem nicht unbedingt die beste Behandlung haben zukommen lassen, aber God of War III macht eines erneut deutlich: Zeus ist eine cooles Sau. Das fängt bei seinem im englischen putzig ausgesprochenen Namen an, geht über seine legere modische Erscheinung bis hin zu seiner unnachahmlichen Art sich möglichst lässig mit verschränkten Armen hinzustellen, während er auf seinen übellaunigen Sohn wartet.

Fiese Behandlung hin oder her, Kratos kann einem mit seinem ewigen Genöle echt schon mal auf den Geist gehen. "Buhuu, meine Familie! Von mir selbst dahingerafft, aber das war gar niemals nicht meine Schuld. Bwähäää!" Schon klar. Kratos war ne machtgeile Sau und hat in seiner blinden Zerstörungswut mal eben sein Heimatdorf platt gemacht, ohne es zu merken und dummerweise auch gleich noch höchstselbst Frau und Kind zu Klump geschlagen. Für diese Dummheit hat er eigentlich auch nix anderes verdient als Leid, aber er hört und hört nicht auf es den Göttern in die Schuld zu schieben. Als unbeteiligter Zuschauer sieht man darüber aber gerne hinweg, denn Kratos gehört zu Spezies der Alphamännchen, die jeden noch so großen Gegner dermaßen fetzig in kleine Stückchen zerlegen, dass man ihn einfach lieb haben muss!

Das gilt zumindest für die beiden ersten Abenteuer des sportlichen Spartaners, denn was sich in Teil 2 bereits andeutete, wird in Teil III Gewissheit: Zeus ist ne viel coolere Sau als Kratos. Während letzterer sich auf dem Rücken der Titanen in Richtung Olymp kämpft, steht Zeus ohne mit der Wimper zu zucken in seinem Palast und wartet. Seine göttlichen Kollegen machen die ganze Arbeit und Poseidon wird verprügelt als wäre er in einer Münchner S-Bahn. Zeus schaut gespannt zu. Kaum kommen Kratos und die Frau im Öko-Fat-Suit an der Spitze des Olymps an, reicht ein einzige geschleuderter Blitz und schon sausen beide wieder Richtung Erde. SO macht man das.

Was in den acht darauf folgenden Stunden noch so passiert, sei an dieser Stelle mal nicht verraten, aber am Ende des Tages hab ich im Verlauf des Spiels immer mehr Sympathien für Zeus entwickelt. Das mag an Kratos' Knoten im Kehlkopf liegen, der jeden Satz klingen lässt, als stünde er in einem Wrestling-Ring oder auch an seinem ständigen Gejammer über die Vergangenheit, aber zu großen Teilen liegt das einfach an Zeus' unglaublicher Präsenz und Coolness, die er an den Tag legt. Der Mann ist konsequent in seinem Handeln und er will doch eigentlich für alle nur das Beste. Ehrlich. Ich mag Zeus.

1 Kommentar:

  1. Der Vergleich mit der Münchner S-Bahn ist übel...
    Dennoch ein cooler Text und ich spiele mit dem Gedanken mir die Trilogie zu holen, habe nämlich bisher die Serie konsequent links liegen lassen :)
    keine Ahnung wieso.

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