Dienstag, 15. September 2009

Bobby knows best

Bobby Kotick ist offen und sagt was er denkt. Selbst wenn ihn das so sympathisch macht wie den Hans-Martin der Videospielwelt...



Sympathie ist Nebensache. Das wissen zuweilen Kandidaten bei Schlag den Raab, aber das weiß auch einer der mächtigsten Männer der Videospielbranche. Robert "Bobby" Kotick ist CEO von Activision-Blizzard und damit Boss des größten Spiele-Publishers der Welt. So eine Position zeugt von kaufmännischem Talent und das besitzt Kotick ganz sicher. Man muss es ihm lassen, er hat den Laden in eine Richtung gelenkt, in der die Dollar-Zeichen nur so aus dem Boden sprießen. Und er ist sicherlich ein Mann, der auf jeder Aktionärs-Versammlung und jedem Strategie-Meeting Standing Ovations erntet. Blöd ist nur, dass er die gleichen Statements, die dort für Begeisterung sorgen, auch in der Öffentlichkeit raushaut, was ihm dort aber eher Tomaten und faule Eier bescheren würde, wenn sie jemand dabei hätte. Seine neueste Glanztat:

"You have studio heads who five years ago didn't know the difference between a balance sheet and a bed sheet who are now arguing allocations in our CFO's office pretty regularly. ... We have a real culture of thrift. The goal that I had in bringing a lot of the packaged goods folks into Activision about 10 years ago was to take all the fun out of making video games."
- Bobby Kotick auf der Deutsche Bank Securities Technology Conference in San Francisco
(Quelle: KLICK)

Weitere fabulöse Äußerungen von Kotick gibt es reichlich:

"You know if it was left to me, I would raise the prices even further."
- Bobby Kotick bezugnehmend auf die hohen UVPs von den kommenden Activision-Highlights Call of Duty: Modern Warfare 2, Tony Hawk Ride und DJ Hero.

“A small segment of very vocal gamers say everything has to be new and different every year,” he says. “Actually, people are happy with existing franchises, provided you innovate within them.”
- Bobby Kotick erklärt seine Sicht der Dinge auf Innovationen in Videospielen.

"When we look at 2010 and 2011, we might want to consider if we support the console — and the PSP [portable] too."
- Bobby Kotick denkt laut über die Einstellung des Supports für die PS3 nach.

Bobby Kotick ist also nicht einfach nur ein Geschäftemacher, sondern so eine Art dunker Sith Lord, der sich aber einen Scheiß um sein Image schert und genug Selbstvertrauen besitzt, um seinen Super-Sternenzerstörer mit einem fetten Schild "Resistance is futile, motherfucker!" auszustatten. Keine Schattenspiele, keine Intrigen, in your face Größenwahn und Selbstüberschätzung, bis jemand den Stecker zieht. Denn so erfolgreich sein Treiben zur Zeit auch ist, er kann ja mal bei EA nachfragen, wie lange diese "Jedes Jahr ein Spiel zur Serie raushauen" gut geht. Wenn im ersten Quartal dann klar wird, dass weder DJ Hero, noch Guitar Hero 5, noch Tony Hawk Ride die Erwartungen erfüllt haben, muss er sich die Frage stellen ob eine Serie (Call of Duty) und ein MMORPG wirklich ausreichen, um den ganzen anderen Kram zu finanzieren.

Dazu passend ein Video, das uns den Unterschied aufzeigt zwischen Authentizität und Geschäftssinn. Oder: Wie ein Beatles: Guitar Hero ausgesehen hätte.


1 Kommentar:

  1. Die Grinsebacke fuehlt sich wohl so wie eine Art "Videospiel-Imperator" oder wie sonst kann man eine solche dreistigkeit an den Tag legen, das es einen fast schon ein bisschen beeindruckt, wenn man nicht selbst unter den leidtragenden wäre.

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