Freitag, 4. September 2009

Machen Sie es so!

Die Welt ist schlecht und dem Untergang geweiht. Und Schuld hat nur Gene Roddenberry!

Der titelgebende Satz ist für den gewieften Leser natürlich sofort als Zitat von Captain Jean-Luc Picard aus der Serie Raumschiff Enterprise - Das nächste Jahrhundert zu erkennen und genau dieser Captain Picard ist es auch, der so vielen Managern dieser Welt als Vorbild dient. Leider nicht im Bezug auf Ehrgefühl, Rückgrat und Charakter, sondern lediglich auf diesen einen Satz bezogen.

In schöner Regelmäßigkeit stand die Crew der Enterprise vor einem Problem (Neudeutsch: Herausforderung), das es zu lösen galt. Häufig war eine technische Lösung der Clou, den Chef-Technik-Guru LaForge dann in einem für den Zuschauer reichlich unverständlichen Kauderwelsch dem Captain vortrug. Der Gag an der Sache: Der ansonsten unfehlbare Captain guckte nach so einem Vortrag meistens eher ratlos aus der Wäsche und hatte von dem Gesabbel vermutlich genausoviel verstanden wie der Zuschauer. Aber als Entscheidungsträger kann man sich Detailfragen nicht erlauben, die unter Umständen offenlegen, dass man alleine nicht mal ein Ei köpfen kann, also griff Picard immer wieder zum Satz: "Machen Sie es so!" und damit war die Welt wieder in Ordnung. Seine Crew hatte alles under Kontrolle und so lange die Scheiße funktioniert, fragt nachher ja auch keiner mehr nach.



Diese Vorgehensweise funktioniert natürlich nur, so lange das eingesetzte Team ordentlich was auf dem Kasten hat und man als Entscheider größtes Vertrauen in seine Mitarbeiter setzen kann. Das klappt im Raumschiff Enterprise, geht in der Realität aber gerne mal schief. Dort sitzen Entscheidungsträger gefällig den Plänen der Untergebenen lauschend am Meeting-Tisch, überspielen die eigene Planlosigkeit mit sicherem Auftreten und ein gelegentliches "Machen Sie es so!" macht den Tag zum Erfolg. Es sei denn, und hier spreche ich durchaus aus Erfahrung, die Untergebenen haben selbst genauso wenig Ahnung wie der Chef, trauen sich aber auch nicht Zwischenfragen zu stellen und sind in Ermangelung eines Rückgrats oder Charakter aber auch nicht in der Lage, die drohende Katastrophe abzuwenden. Und mal ehrlich: Wenn da ein geistig umnachteter Manager begeistert von der neuen portablen Hardware erzählt, die nix anders macht als das Vorgängermodell, dafür aber das Doppelte kostet und nur noch per Download mit Software versorgt werden kann, dann wagt man doch als Teilnehmer dieser illustren Runde nur dann kritische Fragen, so lange der Boss kein fettes Grinsen im Gesicht hat und am Ende doch wieder sagt: Machen Sie es so!


2 Kommentare:

  1. Ich sah der PSP Go erst euphorisch entgegen, mmmh Download Titel...joa hoert sich ganz interessant an koennte man was draus machen, dann Mini-Games fuer Mini-Geld auch nicht schlecht, so weit so gut, der truegerische Schein.
    Als ich mich dann ueber das neue Teil mal mehr informiert habe, kam ich aus dem lachen nicht mehr raus, ich meine läufts noch bei denen nicht nur das die UMD´s ad acta gelegt wurden, und der Preis mal eben so erhoeht wurde das Ding hat auch noch einen kleineren Bildschirm als die alte PSP, Fazit: man kann seine alten Games nit drauf zocken und bekommt auch noch weniger fuer mehr Geld, soviel zum Thema Kundenverarsche!

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  2. Gegen diese Beleidungungen von Jean Luc muss ich Protest eilegen. Er ist der einzige Kapitän der Enterprise-Geschichte, der eine Ahnung hat, von dem was seine Crew ihm erzählt.
    Und außerdem ist er der BESTE KAPITÄN ALLER ZEITEN!

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